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Sonea - Die Heilerin: Roman

Titel: Sonea - Die Heilerin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Kopf mit beiden Händen und küsste ihn.
    Begehren durchströmte ihn, gefolgt von Schwindel. Er ergriff ihre Arme ebenso sehr, um sie an sich zu ziehen, wie um zu verhindern, dass er der Länge nach hinfiel. Sie kicherte und schob ihn ein kleines Stück von sich.
    »Du bist nicht vollkommen unverletzt, oder?«, fragte sie. »Sie werden dich ständig geleert haben. Haben sie dir überhaupt etwas zu essen gegeben?«
    »Ähm«, brummte er, dann zwang er sich, über ihre Fragen nachzudenken. »Doch, ja und nein.«
    »Geleert ist nicht das, was ich unverletzt nennen würde«, beschied sie ihm.
    »Ich bezweifle, dass deine Mitverräterinnen dir da zustimmen würden.«
    »Selbst Kalia würde zustimmen, dass es einem Menschen Schaden zufügt, wenn man ihn gegen seinen Willen leert. Was der Grund ist, warum wir Gesetze dagegen haben. Sie wird …«
    Die Spitzfindigkeiten waren zu viel für ihn. Er schnitt ihr mit einem weiteren Kuss das Wort ab. Der Kuss war lang und scheinbar endlos, und zu seiner Überraschung war er derjenige, der sich schließlich löste.
    »Die Bücher liegen vollkommen falsch«, sagte er.
    Sie runzelte die Stirn. »Bücher? Welche Bücher?«
    »Die, die kyralische Frauen so sehr mögen. In diesen Büchern werden Frauen immer von Männern gerettet. Sie sagen, die Geschichten würden niemals andersherum erzählt, weil das nicht aufregend sei und niemand die Bücher lesen würde.«
    »Und du bist nicht dieser Meinung?«
    »Nein.« Er grinste. »Es ist sehr aufregend.«
    Sie verdrehte die Augen und zog sich ungeachtet seiner Proteste aus seinen Armen zurück. »Komm. Wir haben hier einen sehr aufregenden Skandal, der in Bälde das ganze Sanktuarium auf die Beine bringen wird, und die Leute werden deine Seite der Geschichte hören wollen.«
    »Kann das nicht warten?«
    »Nein.«
    Er seufzte. »Na schön. Ich schätze, ich habe Angst, dass du mich nicht mehr wirst küssen wollen, wenn wir diesen Raum verlassen. Was hat dich dazu gebracht, deine Meinung über mich zu ändern?«
    Sie lächelte. »Ich habe meine Meinung über dich gar nicht geändert. Ich habe meine Meinung darüber geändert, was ich mit dir anfangen soll.«
    »Klingt so, als sollte ich mich dafür bei Kalia bedanken.«
    Tyvara schob ihn aus dem Raum. »Wag es ja nicht.«

 

    18 Auf der Jagd
    E s war sehr warm in Administrator Osens Büro. Zu warm, fand Sonea. Sie fragte sich, ob Osen dafür verantwortlich war oder einer der anderen Höheren Magier. Es war leicht, mit Magie Wärme zu produzieren, aber viel schwieriger, die Dinge abzukühlen.
    Die Höheren Magier hatten ihre gewohnten Plätze eingenommen. Wie immer bedeutete das, dass sie und Kallen zu beiden Seiten von Osens Schreibtisch standen. Alle warteten still und mit grimmiger Miene.
    Die Tür des Büros wurde geöffnet, und alle Anwesenden beobachteten, wie Hauptmann Sotin und ein junger Wachposten den Raum betraten, in Begleitung des Kriegers, der in der vergangenen Nacht Dienst im Ausguck gehabt hatte. Alle drei wurden unter der Musterung der Höheren Magier ein wenig bleich. Das Trio ging auf Osens Schreibtisch zu und blieb dann stehen, offenkundig unsicher, ob sie sich an den Administrator oder die übrigen Magier wenden sollten.
    Der Hauptmann entschied sich dafür, sich vor Osen zu verneigen, und der Wachposten folgte hastig seinem Beispiel.
    »Administrator«, sagte der Hauptmann forsch.
    »Hauptmann Sotin«, erwiderte Osen. »Danke, dass Ihr hierhergekommen seid. Und das ist?« Osen blickte zu dem Wachposten auf.
    »Wachmann Welor, Administrator. Er war dafür verantwortlich, sich um Lady Lilias Bedürfnisse zu kümmern. Er war gestern Nacht nicht im Dienst, ist – war – aber der einzige Wachmann, der regelmäßig Kontakt zu ihr hatte.«
    Osen nickte und deutete zu den übrigen Magiern. »Erzählt uns, was Ihr wisst, Hauptmann.«
    Der Mann wandte sich an die übrigen Anwesenden im Raum. »Die Männer, die Dienst hatten, berichten, dass niemandem etwas aufgefallen sei, und alle schwören, dass keiner von ihnen eingeschlafen sei, getrunken habe oder auf andere Weise von seiner Pflicht abgelenkt worden sei. Es gab keine Geräusche von den Gefangenen oder von außerhalb des Turms. Aber irgendwann wurde die Tür zu Lady Lilias Zimmer geöffnet, ebenso wie die Innentür zwischen den Räumen von Lady Lilia und Lorandra.«
    »Was denkt Ihr, wie sie geöffnet wurden?«, fragte der Hohe Lord Balkan.
    »Das kann ich nicht sagen. Es gab keine Spuren von Gewalt. Die Schlüssel fehlen

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