Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
dein Vater versprochen hat. Wenn meine Leute begreifen, dass du ihnen die Heilkunst nicht geben kannst, werden sie enttäuscht sein. Und wütend.« Sie neigte den Kopf. »Vielleicht wäre es besser, wenn ich dich nicht dorthin brächte. Vielleicht sollte ich dich nach Hause zurückschicken.«
    »Willst du nicht, dass ich dir zu beweisen helfe, dass Riva mich entgegen ihren Befehlen zu töten versucht hat?«, fragte er.
    »Es würde meine Position verbessern.«
    »Wenn ich ins Sanktuarium ginge, um zu deinen Gunsten zu sprechen, würde das mein Ansehen unter deinen Leuten nicht verbessern?«
    Sie runzelte die Stirn und sah ihn an. »Doch... aber zuerst mussten wir das Sanktuarium erreichen.«
    Während Lorkin darüber nachdachte, stiegen widerstrebende Gefühle in ihm auf.
Ich habe gehofft, sie nach Hause bringen und mehr über ihre Leute erfahren zu können - und herauszufinden, was sie über Steine mit magischen Eigenschaften wissen. Und was wird mit ihr geschehen? Sie hat eine der ihren getötet, um mich zu retten. Obwohl Riva Befehlen zuwidergehandelt hat, werden sie Tyvara vielleicht trotzdem bestrafen. Möglicherweise werden sie sie sogar hinrichten. Es scheint mir nicht recht zu sein, nach Hause zu laufen, wenn sie vielleicht dafür sterben wird, dass sie mir das Leben gerettet hat. Und mir gefallen auch meine Aussichten nicht, überhaupt nach Hause zu kommen - sei es allein oder mit Dannyls Hilfe -, solange schwarze Magie benutzende Verräterinnen in ganz Sachaka versuchen, mich zu töten.
    »Dann werde ich hierbleiben und mit dir ins Sanktuarium gehen.«
    Ihre Augen weiteten sich, und sie sah ihn an. »Bist du dir sicher?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich bin der Gehilfe eines Botschafters. Vielleicht kein richtiger Botschafter, aber es ist trotzdem meine Aufgabe, dabei zu helfen, freundschaftliche Beziehungen zwischen Kyralia und Sachaka aufzubauen und zu erhalten. Wenn sich herausstellt, dass es einen Teil von Sachaka gibt, in dem wir keine freundschaftlichen Beziehungen aufbauen konnten, ist es meine Pflicht, dafür zu sorgen, dass dieser Teil nicht ignoriert oder vernachlässigt wird.«
    Jetzt starrte sie ihn mit offenem Mund an, obwohl er nicht wusste, ob es aus Überraschung geschah oder weil er in ihren Ohren wie ein kompletter Idiot klang.
    »Und da meine Vorgänger einen so schlechten Eindruck auf deine Leute gemacht haben, ist es noch wichtiger, dass ich alles in meiner Macht Stehende tue, um ihre Meinung über die Gilde und die Kyralier zu verbessern«, fuhr er fort. Dann hatte er plötzlich eine Eingebung, die ihn mit einem berauschenden Gefühl des Schwindels erfüllte. »Und um über die Möglichkeit zu reden, einen Austausch von magischem Wissen zu vereinbaren, diesmal unter Beteiligung der entsprechenden Parteien.«
    Tyvara klappte den Mund zu, und einen Moment lang musterte sie ihn mit einer solchen Eindringlichkeit, dass er sie nur mit einem hoffnungsvollen, törichten Lächeln ansehen konnte. Dann warf sie den Kopf in den Nacken und lachte. Das Lachen hallte in dem Loch wider, und sie schlug die Hand vor den Mund.
    »Du bist verrückt«, sagte sie, als ihre Schultern aufgehört hatten zu zittern. »Zu deinem Glück ist es eine Verrücktheit, die mir gefällt. Wenn du wirklich dein Leben riskieren willst, indem du mich ins Sanktuarium begleitest, ob nun, um mich zu verteidigen oder um zu versuchen, meine Leute dazu zu überreden, dir im Gegenzug für etwas, das ihnen ihrer Meinung nach bereits zusteht, etwas zu geben ... dann habe ich das eigensüchtige Gefühl, dass ich nicht versuchen sollte, es dir auszureden.«
    Er zuckte die Achseln. »Es ist das Mindeste, was ich tun kann. Dafür, dass du mir das Leben gerettet hast. Und dass deine Leute das Leben meines Vaters gerettet haben. Wirst du mich mitnehmen?«
    »Ja.« Sie schüttelte den Kopf. »Und wenn du mir hilfst, dann werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um dir zu helfen zu überleben, wenn du dort ankommst.«
    »Auch das wäre mir sehr willkommen.«
    Sie sah aus, als wolle sie noch etwas hinzufügen, aber dann wandte sie den Blick ab. »Nun, zuerst müssen wir unser Ziel erreichen. Es ist ein langer Fußmarsch. Du solltest besser ein wenig schlafen.«
    Er beobachtete, wie sie sich auf dem Boden zusammenrollte und sich einen Arm unter den Kopf schob, dann legte er sich ebenfalls nieder. Es war unmöglich, auf dem gewölbten Boden eine bequeme Haltung zu finden, und schließlich ahmte er sie nach und rollte sich auf der Seite

Weitere Kostenlose Bücher