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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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bemerkten, musterten sie ihn voller Neugier, aber die Erwartung, die in der Luft lag, galt offensichtlich etwas anderem.
    Tyvaras Verhandlung?,
überlegte er.
Nun, warum sonst hätten sie kommen und mich holen sollen?
    Seine Annahme erwies sich als richtig, als sie denselben Raum betraten, in dem er Bekanntschaft mit der Tafel der Sprecherinnen gemacht hatte. Dieselben sieben Frauen wie zuvor saßen an dem runden Tisch, aber diesmal hatte auch jemand auf dem mit Edelsteinen besetzten Stuhl Platz genommen. Eine alte Frau saß dort und beobachtete ihn nachdenklich.
    Der Rest des Raums war voller Menschen. Die Polster auf den Stufen waren dicht besetzt, und viele weitere Männer und Frauen standen an den Wänden. Dem Eingang gegenüber befand sich eine kleinere Tür, die ihm beim letzten Mal nicht aufgefallen war. Darin standen Tyvara und zwei andere Frauen.
    »Du verbeugst dich nicht vor Königin Zarala«, murmelte seine Führerin ihm zu. »Du legst eine Hand auf die Brust und siehst Zarala an, bis sie dir zunickt. Jetzt tritt vor die Tafel und beantworte ihre Fragen.«
    Er tat wie geheißen. Die Königin lächelte und nickte, als er die vorgeschriebene Geste machte. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf Riaya.
    »Lord Lorkin, ehemaliger Gehilfe des Gildebotschafters in Sachaka, Dannyl«, sagte die Vorsitzende, deren Stimme den Raum erfüllte. »Du bist ins Sanktuarium gekommen, um bei dieser Verhandlung zu Tyvaras Verteidigung zu sprechen. Die Zeit ist gekommen. Erzähl uns, wie du Tyvara kennengelernt hast.«
    »Sie war eine Sklavin im Gildehaus.«
    »Wo du auch Riva kennengelernt hast.«
    »Ich bin Riva erst in der Nacht begegnet, in der sie starb.«
    Riaya nickte. »Wie ist Riva in jener Nacht in dein Zimmer gelangt?«
    Lorkin biss sich auf die Unterlippe. »Sie ist hereingeschlichen, während ich schlief.« »Und was hat sie getan?«
    »Mich geweckt.« Er schob das Widerstreben beiseite, das er dabei empfand, das Wie beschreiben zu müssen. »Indem sie in mein Bett kam und... äh... erheblich netter zu mir war, als notwendig gewesen wäre.«
    Ein schwaches Lächeln glitt über Riayas Lippen. »Du hattest also nicht die Gewohnheit, Sklavinnen mit in dein Bett zu nehmen?«
    »Nein.«
    »Aber du hast sie nicht weggeschickt?« »Nein.«
    »Was ist als Nächstes geschehen?«
    »Es wurde hell im Zimmer. Ich sah, dass Tyvara Riva erstochen hatte.« »Und dann?«
    »Tyvara erklärte mir, dass Riva beabsichtigt habe, mich zu töten.« Er spürte, dass sein Gesicht heiß wurde. »Mit einer Art von Magie, von der ich noch nie zuvor gehört hatte. Sie sagte, wenn ich im Gildehaus bliebe, würden andere versuchen, mich zu ermorden.«
    »Du hast ihr geglaubt?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Die andere Sklavin - Riva - sagte etwas.« Er dachte zurück. »Sie sagte: >Er muss sterben.<«
    Riaya zog die Augenbrauen hoch. Sie betrachtete die sechs Frauen und die Königin und wandte sich schließlich wieder Lorkin zu.
    »Was ist dann geschehen?«
    »Wir sind aufgebrochen und zu einem Gut gegangen - zu den Sklavenquartieren. Die Sklaven dort waren hilfsbereit. Aber auf dem Gut, das wir als nächstes besuchten, hatten die Sklaven uns eine Falle gestellt. Sie versuchten, uns unter Drogen zu setzen. Danach vertrauten wir niemandem mehr - bis wir Chari trafen.«
    Riaya nickte, dann wandte sie sich dem Tisch zu. »Irgendwelche Fragen an Lord Lorkin?«
    Die erste Frau nickte. Lorkin rief sich ihren Namen von der letzten Begegnung ins Gedächtnis.
Yvali, denke ich.
Sie bedachte Lorkin mit einem direkten Blick.
    »Hast du jemals das Bett mit Tyvara geteilt?«
    »Nein.«
    Ein Raunen durchlief die Reihen der Zuschauer. Es klang wie ein Protest, bemerkte Lorkin. Yvali öffnete den Mund, um noch eine Frage zu stellen, besann sich dann jedoch eines anderen. Sie sah die Übrigen an.
    »Hat Tyvara noch irgendjemanden getötet, während ihr zusammen auf Reisen wart?«, fragte Lanna. »Nicht soweit ich weiß.«
    »Warum bist du nicht nach Kyralia gegangen?«, erkundigte sich Shaiya.
    »Tyvara sagte, es sei das Naheliegendste, daher würden wir dort gewiss auf Auftragsmörder stoßen, die auf uns warteten.«
    »Was hast du Botschafter Dannyl gegeben, nachdem du ihn dazu überredet hattest, die Verfolgung einzustellen?«, fragte Savara.
    Lorkin sah sie überrascht an, aber seine Überraschung galt nicht dem plötzlichen Themenwechsel. Wenn sie das beobachtet hatte, warum hatte sie ihn nicht vorher deswegen befragt? Ihre Miene war undeutbar. Er befand,

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