Sonne, Strand und Pedro - Eine Mallorca-Liebe
hatte sie das noch nie getan. Und damals an der Ostsee waren Steine, Muscheln und Quallen auf dem Meeresboden und am Strand gewesen. Hier fuhr jeden Tag jemand mit so einem Wagen entlang und befreite den Sand von allem Dreck. Der Strand war wunderschön weiß und das Wasser war blau und klar. Außerdem standen Palmen den ganzen Strand entlang. Es war wie im Film. Perfekt.
Als Sophie genug hatte, ging sie zurück zu ihrem Platz. Sie legte sich in die Sonne und ließ sich von den warmen Strahlen trocknen.
Unglaublich, dachte sie, dass in Deutschland schon der Winter vor der Tür steht. Hier war noch immer Sommer und es waren angenehme 24 Grad. Sophie brauchte gar nicht die Affenhitze, die hier im Hochsommer wahrscheinlich herrschte. Und jetzt war der Strand schon so voll, wie wäre es dann erst in den Sommerferien?
„Unser Wasser ist schon wieder alle“, sagte Sophies Mum. „Einer von uns sollte mal losgehen und neues besorgen.“
„Ich mach das schon. Ich kann ja die Tasche mitnehmen, dann kannst du endlich auch mal ins Wasser“, schlug Sophie vor. „Es ist toll, richtig schön erfrischend.“
Das ließ sich Brigitte nicht zweimal sagen. Sophie sah ihr nach, wie sie vorsichtig mit dem Zeh das Wasser testete, und lächelte. Dann zog sie sich ihr rosa Sommerkleid über und machte sich auf, den kleinen Weg entlang, der vom Strand zur Promenade führte.
Kapitel 3
Die Auswahl an Geschäften war riesig. Und sie alle hatten sicher Wasser im Angebot, also betrat Sophie einfach den erstbesten Laden, marschierte auf das Regal mit den Getränkeflaschen zu und nahm sich zwei kleine Wasser- und zwei Colaflaschen. An der Kasse nahm sie sich aus dem kleinen Regal noch zwei kleine Tüten Chips.
„Hi“, sagte jemand und Sophie blickte auf.
Ach du Scheiße, wer war denn das??? Mister Spanien persönlich? Der wohl bestaussehende Typ, den sie je gesehen hatte, stand vor ihr und strahlte sie mit seinen perfekten weißen Zahnpastawerbung-Zähnen an. Sie merkte, wie sie sofort knallrot wurde.
„Hi“, sagte sie zurück, mit einer komischen Quietschestimme, die sie selbst noch nie aus ihrem Mund gehört hatte.
Der Typ lächelte weiter. „Are you English?“
„No, German“, sagte Sophie.
„Ah, deutsch. Hätte ich mir gleich denken können“, sagte er in ziemlich gutem Deutsch mit heißem spanischem Akzent.
Sophie nickte nur. Unglaublich, gab es hier irgendeinen Einheimischen, der ihrer Sprache nicht mächtig war? Sie wünschte sich fast, sie würden sich nicht verständigen können, denn so musste sie nun mit ihm reden. Und das würde ganz bestimmt nicht einfach sein, wo er sie doch so ansah.
„Wie gefällt dir Alcúdia?“, fragte er.
„Sehr gut. Muy bien.“ Sie versuchte zurück zu lächeln.
„Ah, sehr gut.“ Er lachte.
Er kassierte ab und sie fragte: „Hast du vielleicht eine Tüte?“
„Na klar.“ Er gab ihr eine grüne Plastiktüte und sie packte die Einkäufe ein.
„Einen schönen Tag noch“, sagte er und lächelte noch einmal ein unglaubliches Lächeln.
„Danke“, sagte Sophie und ging schnell aus dem Laden, ohne sich noch einmal umzudrehen.
Auf dem Weg durch die Tür sah sie ihr Spiegelbild in der Glasscheibe und entdeckte, dass ihre Wimperntusche ganz verwischt war. Schnell versuchte sie, es in Ordnung zu bringen und wischte mit dem Handrücken über das verschmierte Schwarz. So ein Mist! Na, jetzt war es eh zu spät. So hatte sie bestimmt keinen guten Eindruck gemacht bei dem Jungen, der wohl ein, zwei Jahre älter als sie selbst war. So, mit verschmierter Schminke und nassen Pudelhaaren. Der Typ würde bestimmt keinen weiteren Gedanken an sie verschwenden.
Er war eh nur freundlich zu mir, weil ich eine Kundin war. Ist doch klar, so wird er zu jeder sein, dachte sie noch und ging schnell wieder zurück zum Strand.
Irgendjemand rief etwas, doch sie brachte es nicht mit sich selbst in Verbindung. Dann hörte sie es wieder und im nächsten Moment kam ein hechelnder Mister Spanien neben ihr zum Stehen.
„Mann, bist du schnell. Ich rufe schon die ganze Zeit nach dir, hat du es nicht gehört?“, fragte er.
Oh mein Gott, er hatte sie gemeint? Er war ihr nachgelaufen? Was wollte er denn nur von ihr?
Verwirrt starrte sie ihn an. Dann sah sie eine Colaflasche in seiner Hand. „Die hast du vergessen.“
Ach so, darum ging es nur. Sie hatte etwas im Laden liegen lassen. Das war aber nett, dass er es ihr hinterher brachte.
„Oh, vielen Dank“, sagte Sophie
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