Sonne, Strand und Pedro - Eine Mallorca-Liebe
gegenseitig unterzutauchen. Es sah alles nach viel Spaß aus.
„Können wir morgen auch einen Strandtag machen?“, fragte Sophie.
„Klar. Aber zuerst möchte ich morgen früh in die Altstadt, ich habe gelesen, sonntags ist da Wochenmarkt.“
„Bist du böse, wenn ich nicht mitkomme?“
„Nun ja, ich dachte, wir könnten zusammen gehen. Der Markt öffnet um zehn und es ist nicht weit. Danach bleibt noch genügend Zeit für den Strand. Außerdem habe ich gelesen, dass es da günstig Klamotten zu kaufen gibt.“
Das brauchte man Sophie nicht zweimal zu sagen. Billige Klamotten? Das würde sie sich auf keinen Fall entgehen lassen.
„Okay, ich komme mit. Morgens ist es wahrscheinlich eh noch zu kalt, um am Strand zu liegen.“
Während sie barfuß im weißen, warmen Sand spazieren gingen, planten sie den nächsten Tag.
҉
Auf dem Rückweg auf der Strandpromenade wollte Sophie unbedingt in eins der Souvenirgeschäfte rein. „Oh, sieh mal, die hübschen Muscheln. Und die coolen Mallorca T-Shirts.“
„Wirklich schön“, stimmte ihre Mum ihr zu. „Aber bevor du etwas zu diesen Wucherpreisen kaufst, solltest du erst einmal schauen, ob du die Sachen auf dem Markt günstiger kriegst.“
So schwer es auch war, nicht gleich zuzuschlagen, ihre Mum hatte schon recht. Die Läden hier direkt am Strand verkauften sicher zu Touristenpreisen und woanders bekam man die Sachen für die Hälfte. Trotzdem kaufte sie sich eine weiße Muschel für 2 Euro. Das konnte sie gerade noch verkraften.
Sophie hatte nicht allzu viel Geld dabei. Sie bekam fünfzig Euro Taschengeld im Monat, sie hatte also das gesamte Taschengeld vom Monat Oktober sowie ein bisschen was, das sie sich mit Babysitten verdient hatte, dabei. Insgesamt waren es knapp einhundert Euro, und das musste für die ganze Woche reichen.
Als sie gegen acht Uhr zurück ins Hotel kamen, gingen sie direkt ins Restaurant, wo schon ein riesiges Büfett auf sie wartete.
„Oh mein Gott, guck dir das an!“, sagte Sophie voller Ehrfurcht.
Vor ihr lag eine unendlich lange Tafel mit den köstlichsten Speisen: Salate, Pasta, Paella, Pommes, Kartoffeln, Hähnchen, Fisch, Gemüse, Brot und Soßen. Das war doch mal was anderes als Döner oder Spaghetti mit Ketchup. Begeistert stürzte sie sich auf die Köstlichkeiten.
Nach dem dritten Gang zum Büfett war Sophie so voll, dass sie sich kaum noch rühren konnte. Die enge Hose kniff auch schon gewaltig.
Ihre Mum, die nur zweimal gegangen war, sagte: „Du hättest dir vielleicht doch nicht so viel holen sollen. Jetzt hast du gar keinen Platz mehr für den Nachtisch.“
„Nachtisch gibt es auch?“, fragte Sophie überrascht.
Ihre Mum zeigte in die rechte hintere Ecke, wo ein weiteres, kleineres Büfett stand. Desserts ohne Ende. Wie hatte sie das übersehen können?
„Ich muss erst Pause machen.“, sagte sie. So gern sie auch wollte, da ging gerade nichts mehr rein.
„Wie du willst, ich geh schon mal gucken, was es Leckeres gibt.“
Ihre Mum war so unfair. Zwei Minuten später kam sie zurück mit einem Teller voll Kuchen, Obst und Milchreis. Und dann lief auch noch eine Kellnerin mit einer Platte Honigmelone vorbei an Sophie zum Büfett hin, um nachzufüllen.
„Okay, ich geh jetzt auch. Dann platze ich halt!“, sagte sie entschlossen und spazierte los.
Je näher sie den süßen Schätzen kam, desto mehr lief ihr das Wasser im Mund zusammen. Schon von Weitem sah sie Berge von Wassermelonenscheiben, Honigmelone, Ananas, und gleich daneben Kuchen, Flan, Milchreis, Eis.
Oh Gott, ich glaube, ich bin im Paradies, dachte Sophie und füllte sich ihren Teller – viel zu voll. Morgen werde ich nur zweimal zum anderen Büfett gehen, dann kann ich hier auch doppelt holen, nahm sie sich vor.
Was für ein Glück, dass sie beschlossen hatte, im Urlaub nicht auf ihre Figur zu achten. Jetzt konnte sie ihn so richtig genießen.
Kapitel 2
Als Sophie am nächsten Morgen aufwachte, lächelte sie schon, bevor sie überhaupt die Augen öffnete. Ich bin auf Mallorca, dachte sie und spürte die Sonnenstrahlen durchs Fenster auf ihr Gesicht scheinen.
Heute wird ein wundervoller Tag, sagte sie sich und stand auf. Ihre Mum war nirgends zu sehen, aber die Balkontür stand auf. Als Sophie näherkam, sah sie ihre Mutter auf einem der weißen Balkonstühle sitzen, den Reiseführer in der Hand.
„Oh, guten Morgen, Schlafmütze“, sagte sie und sah auf.
„Seit wann bist du denn schon wach? Du bist ja schon komplett
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