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Sonne über Köln (German Edition)

Sonne über Köln (German Edition)

Titel: Sonne über Köln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Schneider
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dass er ihr letztes Treffen abgesagt hatte,
weil er hinüber zur Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät wollte, um
dort einen Freund zu treffen. Diese Aussage veranlasste Connie, in der
genannten Fakultät weiterzumachen.
    Als
sie das Gebäude betrat in dem sich der Hörsaal des Chemischen Instituts befand,
kam ihr ein Strom von Studenten entgegen. Connie sprach wahllos zwei von ihnen
an: "Kennen Sie die?" Sie hielt die Phantombilder von Usama und
Rahman, sowie das Foto von Abdul in die Höhe.
    Die
Angesprochenen gaben ein lustiges Paar ab. Während man dem Kleineren, der eine
Nickelbrille trug und schon schütteres Haar hatte, bereits ansah, dass er
mindestens einmal Professor werden würde, konnte der andere–groß
gewachsen, muskulös, sonnengebräunt und mit sorgfältig gestyltem Haar–locker
als Model durchgehen. Der "Professor", der dabei war, dem
"Model" etwas zu erklären, unterbrach die Unterhaltung, um auf
Connies Frage zu antworten: "Wer will das wissen?" Während er sprach,
blinzelten seine Augen nervös hinter der Nickelbrille.
    Connie
hielt den beiden ihren Dienstausweis entgegen: "Ich bin von der Kripo
Köln."
    Der
Professor zeigte auf Usamas Bild: "Der studiert mit uns Chemie."
    "Ist
er hier?", fragte Connie.
    Das
Model übernahm die Beantwortung der Frage, indem es mit dem Kopf schüttelte:
"Nein, den habe ich in diesem Semester noch kein einziges Mal gesehen. Vor
den Ferien war er auch nur unregelmäßig hier. Ich weiß gar nicht, in welchem
Semester der ist." Er schaute seinen Kommilitonen fragend an, doch der
zuckte auch nur mit den Schultern.
    "Können
Sie mir seinen vollen Namen nennen und vielleicht auch seine Adresse?"
    "Usama
äh …" Das Model überlegte.
    "Khalidi",
vollendete der Professor. "Usama Khalidi. Sein Onkel hat eine
Zahnarztpraxis in Marienburg." Er zeigte auf Abduls Bild: "Den habe ich
auch schon mal gesehen. Der hat Usama hier abgeholt kurz vor den
Semesterferien.–Hat der was ausgefressen?"
    "Darüber
kann ich keine Auskunft geben. Aber Sie waren mir eine große Hilfe", sagte
Connie. Sie wandte sich ab und hielt ihr Handy ans Ohr, glücklich darüber, dass
sie nach dem Schnitzer mit Toni, Jäger diese entscheidende Mitteilung machen
konnte.

 
    Usama
hatte sich entschieden, das Ammoniumnitrat mit Acetonperoxid zur Explosion zu
bringen. Diese Variante war riskant, wegen der extrem hohen Schlagempfindlichkeit
des Initialzünders, doch er vertraute seinen Fähigkeiten als Chemiker und
Bombenbastler.
    Als
er seinen Plan noch mal in Gedanken durchging, kam ihm eine Idee. Er wandte
sich an Rahman, der mit dem Füllen der Säcke fast fertig war: "Ist der mit
seinem Taxi hierher gekommen?"
    "Schau
mal auf die Werkbank. Da liegt alles, was ich ihm abgenommen habe", sagte
Rahman.
    Usama
ging dorthin und sah neben der H&K und einem Handy auch einen
Mercedesschlüssel mit einem kleinen Schild. Darauf stand "Leihtaxi
Wolters". Er hielt den Schlüssel triumphierend in die Höhe: "Wir
nehmen nicht meinen BMW sondern das Taxi. Ich will keine bösen Überraschungen
mehr erleben. Hole es auf den Hof, wenn du hier fertig bist!" Er holte
etwas aus seiner Hosentasche und hielt es Rahman vor die Nase: "Das
Bekennervideo. Lade es noch heute auf mein YouTube-,Facebook-und CNN
iReport-Account. Password für alles ist 'Sonneüberköln', ein Wort, erster
Buchstabe groß."
    Rahman
nickte und steckte die SD-Karte ein.
    "Und
Rahman! ... Störe mich jetzt nicht. Ich muss das Nachmittagsgebet verrichten.
Du kannst deins später nachholen", fügte Usama hinzu.

 
    Nach
Connies Anruf ging alles schnell. Ein paar Klicks auf der Computertastatur und
Jäger hatte Usamas Adresse. Er und Bode machten sich sofort auf den Weg. Eine
Viertelstunde später bogen sie in die Zielstraße ein. Jäger las das Schild
"Zahnarztpraxis Dr. Mahmud Khalidi". Sie parkten und gingen in die
schmale Sackgasse, die zum Privateingang der Villa führte. Durch das Eisentor
hatten sie einen guten Blick auf den schattigen Hof, in dessen Mitte ein weißer
Lieferwagen stand. Als auf ihr Klingeln hin keine Reaktion erfolgte,
entschlossen sie sich, es in der Praxis zu versuchen.

 
    Der freundliche
Blick der Arzthelferin an der Rezeption ging in Erstaunen über, als Jäger und
Bode sich als Polizeibeamte auswiesen. "Der Doktor behandelt gerade einen
Patienten. Wenn Sie so lange im Wartezimmer Platz nehmen wollen?", sagte
sie und zeigte den beiden mit einem Kopfnicken die Richtung an.
    "Wir
ermitteln in einem Mordfall junge Frau

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