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Sonne über Köln (German Edition)

Sonne über Köln (German Edition)

Titel: Sonne über Köln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Schneider
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und müssen den Doktor sofort
sprechen!", sagte Jäger ungeduldig.
    Just
in diesem Moment ging die Tür vom Behandlungsraum auf und Dr. Khalidi kam
heraus. Er begleitete eine Patientin zur Rezeption. Obwohl ihm die
interessierten Blicke der beiden Männer die dort standen nicht entgingen,
ignorierte er sie und wandte sich an seine Mitarbeiterin: "Machen Sie
bitte mit Frau Schenck einen Termin für nächste Woche, Alia." Dann gab er
Frau Schenck die Hand und verabschiedete sich von ihr.
    Jäger
wollte Dr. Khalidi ansprechen, doch Alia kam ihm zuvor: "Herr Doktor! Die
beiden Herren sind von der Polizei und möchten Sie sprechen."
    Der
Doktor drehte sich um, schaute auf seine Uhr, wie um zu prüfen, wie viele
Minuten er den Beamten zugestehen konnte und ging auf die beiden zu.
    Jäger
stellte sich und seinen Kollegen vor. Dann kam er zur Sache: "Wir sind auf
der Suche nach Usama Khalidi."
    "Das
ist mein Neffe. Hat er etwas angestellt?", sagte der Doktor.
    "Um
das rauszukriegen, würden wir gern mit ihm sprechen. Ist er zu Hause?"
    Dr.
Khalidi schaute Jäger reserviert durch seine rahmenlosen Brillengläser an:
"Vielleicht können Sie mir erst mal sagen, worum es geht."
    "Ein
Studienfreund Ihres Neffen ist ermordet worden. Wir arbeiten an der Aufklärung
dieses Verbrechens", sagte Jäger.
    "Sie
glauben doch wohl nicht, dass Usama irgend etwas damit zu tun hat", sagte
der Doktor. Seine Stimme klang eher besorgt als entrüstet.
    "Um
das herauszufinden, müssen wir mit ihm sprechen."
    Dr.
Khalidi atmete tief durch: "Mein Neffe ist nicht zu Hause. Er ist in der
Uni." Obwohl er sich große Mühe gab, konnte man sehen, dass er ein
schlechter Lügner war.
    "Kollegen
von uns waren in der Uni", sagte Jäger. "Sie konnten ihn dort nicht
finden. Ihnen wurde gesagt, dass er in diesem Semester überhaupt noch nicht da
gewesen ist."
    Dr.
Khalidi wollte etwas erwidern, zögerte aber. Schließlich breitete er hilflos
seine Arme aus: "Tja, dann weiß ich auch nicht. Sie verstehen sicher ...
mein Warteraum ist voll." Er kehrte den Beamten den Rücken und ging zurück
in sein Behandlungszimmer.
    Jäger
und Bode schauten ihm schweigend hinterher.
    Noch
während sie die Praxis verließen, holte Jäger sein Handy heraus und wählte die
Nummer des zuständigen Staatsanwalts. "Ich bin's, Jäger. Es geht um einen
Durchsuchungs- bzw. Haftbefehl im Fall Jakobs. Würden Sie mich bitte dringend
zurückrufen", sprach er auf die Mailbox. "Wenn man die mal braucht,
sind sie nie zu erreichen!", schimpfte er vor sich hin.

 
    Als
Rahman Dr. Khalidi in seinem weißen Kittel über den Hof eilen sah, überkam ihn
ein ungutes Gefühl. Um Usama zu warnen, war es zu spät.
    Der
Doktor sah Rahman ebenfalls. Er änderte seine Richtung und ging neugierig auf
den Freund seines Neffen zu: "Was ist mit deiner Nase passiert?
    "Ein
kleiner Unfall", sagte Rahman ausweichend und ging weiter.
    "Wo
ist Usama?"
    Rahman
zögerte.
    "Ist
er in seinem Labor?", fragte Dr. Khalidi. Er machte einen weiteren Schritt
auf Rahman zu, denn dessen Verhalten erschien ihm sonderbar.
    Rahman
schluckte. Die Tür zum Nebengebäude stand offen. Ihm war klar, dass der Doktor,
egal, was er nun sagte, dort nachschauen würde. Außerdem bewies schon seine
Anwesenheit, dass Usama in der Nähe sein musste. "Er ist im Labor",
sagte er schließlich und ging weiter.
    Dr.
Khalidi schaute ihm verständnislos hinterher. Dann ging er hinüber zum
Nebengebäude.

 
    "Was
machst du da?"
    Usama
trug das schneeweiße Gewand, das er während der Hadsch getragen hatte. Sein letztes
Gebet hatte ihm zusätzliche Kraft und Entschlossenheit verliehen. Er drehte
sich gefasst um, als er die Stimme seines Onkels hörte: "Was machst du
hier? Du kommst doch sonst nie hierher?"
    Dr.
Khalidi war für einen Moment sprachlos, ob der respektlosen Reaktion seines
Neffen. So hatte der noch nie mit ihm gesprochen. "Ich glaube nicht, dass
ich dir Rechenschaft schuldig bin", sagte er, nachdem er sich einigermaßen
gefasst hatte. "Das ist mein Haus. Wann ich wohin gehe, entscheide ich.
Also beantworte meine Frage. Was machst du hier? Was soll dieser Aufzug. Was
ist das für ein Geruch? Und was ist das da draußen auf dem
Boden–Blut?"
    Statt
zu antworten, schaute Usama seinen Onkel mit seinem stechenden Blick an.
    "Die
Polizei war hier und hat sich nach dir erkundigt", sagte Dr. Khalidi. Er
machte einen Schritt auf die ordentlich in einer Reihe stehenden 20-Kilo-Säcke
zu und öffnete einen.
    "Lass
das!", sagte Usama und

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