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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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ursprünglichen Körpers wurden an verschiedenen Stellen auf dem Mond eingelagert. Sie teilten dieselben Sinneswahrnehmungen und Gedanken und ähnelten einander so weit wie möglich – echte Avatare, die nur darauf warteten, das Universum zu erkunden.

    »Wir werden den kleinen Mond und das Sonnensystem schon bald hinter uns lassen und zum Fomalhaut fliegen«, sagte Sri. »Es wird tausend Jahre dauern, aber wir sind in der Lage, zehnmal so lange Reisen zu überstehen. Fomalhaut ist von einem Ring aus Staub und protoplanetarem Gestein umgeben, der doppelt so groß ist wie unser Sonnensystem. Millionen von Kometen, Planetoiden und Asteroiden. Planeten gibt es auch, aber die interessieren uns nicht. Wir werden den Staubring mit Kopien unseres Stamms füllen, und einige davon werden zu anderen Systemen weiterreisen, wo sich keine Planeten gebildet haben. Wir sind die ersten wahren posthumanen Geschöpfe. Eine neue Spezies. Die Außenweltler waren ein erster Schritt, Lungenfische an den Gestaden des Weltraums. Wir sind jetzt schon weiter entwickelt, und unsere Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen. Aus der Sicht des Individuums ist die Evolution grausam. Denn im Kampf ums Überleben gehen die Individuen zugrunde. Die meisten Spezies gehen zugrunde. Nur erfolgreiche Gene können sich behaupten. Aber der Stamm wird sich in Tausende oder Millionen Varianten aufspalten, alle unterschiedlich und doch alle ein Fleisch, ein Genom. Mit der Zeit werden wir die gesamte Galaxis füllen. Und wir werden niemals sterben.«
    Alder lachte und sagte zu seiner Mutter, dass man ihr sicher keinen Mangel an Ehrgeiz vorwerfen könne.
    »Was ich dir erzählt habe, erschreckt dich nicht?«, fragte Sri. Ihr altersloses Gesicht schwebte still im Visor des Avatars, wie ein medizinisches Anschauungsobjekt in einem Glas. »Das freut mich sehr. Deine Akzeptanz ist uns sehr wichtig.«
    Alder erinnerte sich daran, was Cash zu ihm gesagt hatte, bevor er hier heruntergestiegen war. »Ich bin dein Sohn. Du hast mich zu dem gemacht, was ich bin. Du hast mich mit verschiedenen Talenten und Eigenschaften ausgestattet,
damit ich dir dabei behilflich sein konnte, deine Ziele zu erreichen. Eine Zeit lang waren wir ein Team – das habe ich jedenfalls gedacht. Es hat mir nicht einmal etwas ausgemacht, dass du mich auf der Erde zurückgelassen hast. Schließlich hattest du mir die Verantwortung für die Forschungseinrichtung übertragen. Aber in den Jahren nach dem Krieg, als du so lange geschwiegen hast, habe ich dich gehasst und verachtet. Weil du etwas Neues gefunden hattest und mich dafür im Stich gelassen hast. Weil mir klarwurde, dass dir nur deine Arbeit wichtig ist. Aber ich hatte selbst genug zu tun und habe irgendwann eine eigene Familie gegründet. Du hattest keine Macht mehr über mich, und mein Hass hat langsam nachgelassen. Aber ich habe dich nie aufgegeben. Ich habe dir Neuigkeiten über meine Familie geschickt. Habe Gerüchte über deine Arbeit hier auf Janus gesammelt, in der Hoffnung, ein paar Körnchen Wahrheit darin zu finden. Und jetzt, da ich die Wahrheit kenne und sehe, was du getan hast, weiß ich, dass ich dich gehen lassen kann. Deine Arbeit erstaunt mich, auch wenn ich sie nicht gutheißen kann. Anderen Menschen gegenüber bist du stets auf Distanz gegangen. Am Ende selbst mir gegenüber. Und jetzt hast du dich in ein wahres Ungeheuer verwandelt. Was du geschaffen hast, ist erstaunlich, ja. Aber es hat auch etwas Trauriges und Verzweifeltes, weil ich das Gefühl habe, dass du die anderen Menschen aufgegeben hast. Du bist dir selbst genug.«
    »Du hast jetzt deine eigene Familie. Und ich meine.«
    »Weißt du, wenn du beim Fomalhaut ankommst, kann es sein, dass dort bereits Menschen leben. Was wirst du dann machen?«
    Sri lachte. Die blassen Kinder um sie herum lachten ebenfalls – ein wohltönendes, wenngleich unheimliches Glockenspiel.

    »Du lässt dich von alten Denkweisen einschränken«, sagte Sri. »Darüber sind wir längst hinaus.«
    »Das werden wir sehen«, sagte Alder.
    Er und seine Mutter gingen weiter und unterhielten sich noch ein wenig. Er erzählte ihr von seiner Familie und seiner Arbeit auf der Erde und berichtete ihr von Avernus’ Begräbnis und den Menschen, denen er auf Dione und Mimas begegnet war. Sri sagte, dass sie gehofft hatte, die alte Genzauberin würde vor ihrem Tod noch einmal ins Saturnsystem zurückkehren. Sie hätten sich über so vieles unterhalten können.
    »Aber es hat sich nicht ergeben«,

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