Sonnenfeuer - Der Frieden war nah
bereits im Jenseits. Aber sein eigenes Wohlergehen machte ihm keine Sorgen, er hatte schon schlimmere Kämpfe überlebt.
„Wenn du mir nicht beim Erfrieren zusehen möchtest – hilf mir - jetzt!”
„Wir hatten einen Pakt, Ihr steht nicht zu Eurem Wort. Ihr seid kein Ehrenmann!”
„Die Ehrenmänner liegen bereits alle unter der Erde! Ich bin der Herzog! Und du mein Diener! Also trage Sorge dafür, dass ich überlebe!”
„Das ist unverschämt von Euch!”, lamentierte Cuareen störrisch, half ihm aber durch den Schnee zu gehen.
Auch wenn er dieses Gefecht gewonnen hatte, wusste er nicht, wie er das Schwert endgültig besiegen sollte. Noch nicht einmal ein Tropfen Blut hatte die Klinge oder das Futteral getroffen, was würde nur passieren, wenn er jemals wieder diese Waffe unter Menschen zöge?
***
Neu gierig? Kauf das Buch auf Amazon.
Cuareen – Die Blutspur
ASIN: B00AQ6YQYY
N I N I S - Die Wiege der Bäume
I. Buch Jabari
Nur ein kleiner Stoß, der wie eine sanfte Woge ihre Glieder beruhigte. Entspannt und wehrlos, gleich einem schlafenden Kind, lag sie vor ihm. Stille kehrte ein, ein Hauch würde genügen, ihr Leben zu nehmen.
„Nur noch dieses eine Mal”, flüsterte er beinahe fürsorglich und löste sich auf. Er schenkte ihr einen Gedanken, mehr gab es in dieser Nacht nicht zu tun.
***
Bäume in der Nacht
„Ja, die roten Kerzen, zwölf müssen es sein. Danach werde ich unsere Heerscharen erwecken und ihre Feste schleifen!” Sie nickte verschlagen. Devot und ohne jegliche Hemmungen, ihrer konnte er sich sicher sein.
„Dein Lohn wird dich unsterblich machen”, sagte er gönnerhaft und deutete sogar eine Verbeugung an. Das Spiel mit ihr war keine Herausforderung, für die Illusion dem Tod zu entgehen, waren die Sterblichen zu allem bereit.
Er konnte seine Blicke kaum von ihr lassen, mit jedem weiteren Atemzug strömte, wie aus unzähligen kleinen Mündern, warme Atemluft aus ihrer Haut. Regelrecht wollüstig gab sie sich seinen Berührungen hin, sie schnurrte, als seine Hand über ihren nackten Rücken strich. Glühend vor Erregung glimmte sie an den Stellen seiner Liebkosungen auf. Er liebte es immer wieder, sich wie einer von ihnen zu benehmen. Langsam beugte er sich zu ihr und küsste ihren Nacken, die Vergänglichkeit ihres Duftes war ein Genuss. Für einen Moment vergaß er wer er war, sie war sein.
Es war Nacht geworden: Von der Gasse drang nur wenig Licht in ihre Kammer, deren süßlicher Geruch bereits aufzeigte, was sich nicht mehr lange abwenden lassen würde. Das moderige Holz, die feuchten Mauern, dieses Haus war bereits dem Verfall anheim gegeben. Die Erlösung war nah, wenn auch nur für diese schäbige Behausung. Er beneidete die Sterblichen um die Gabe ein Ende erfahren zu dürfen. Ihm war dieser Segen bisher verwehrt, denn seit Anbeginn aller Zeiten beherrschten die vier Elemente die Welt Ninis, zumindest bis zu dieser Nacht, in der er sich aufmachte, die Ewigkeit zu beenden.
Er wollte seine Gespielin nicht wecken, doch konnte er nicht länger bei ihr bleiben. Sie war nicht die einzige, die er in dieser Nacht auf den Weg schicken würde. Hoffentlich würde ihr Meister Wort halten, sein Bruder, nur mit seiner Hilfe würde er die Macht des Feuers; die Macht seiner Schwester brechen können. Sein Plan war riskant, dass war ihm bewusst, doch diesmal würde er den Weg bis zum Ende beschreiten.
Kurz darauf hatte er ihr Haus verlassen und schritt zügig auf den Hafen zu. Deasu, die Stadt am Meer, das Kleinod dieser Epoche und gleichermaßen ihr Sündenpfuhl. Aus der Ferne hätten die prächtigen Bauten auf den Hügeln der Oberstadt eine majestätische Silhouette abgegeben, nur konnten sie auch nicht den Gestank des Hafenviertels überdecken.
Er hielt sein Gesicht unter einer dunklen Robe verborgen, sein Antlitz wäre für die einfachen Gemüter nicht zu verstehen gewesen. Nur noch kurz und er würde das Elend dieser Stadt hinter sich lassen.
„Edler Herr, bitte eine milde Gabe für einen Kriegsversehrten”, krächzte ihn jemand von der Seite an, während ein anderer ihm eine verkrüppelte Hand entgegenstreckte. Für die Bettler hatte er keine Zeit, er musste weiter. Ein Silberstück flog durch die Luft, sollten sie doch damit selig werden. Plötzlich blitzte etwas auf: Eine hastige Bewegung und er verspürte einen Stich im Rücken.
Das hatte er nicht erwartet, er drehte sich um und sah in die Augen seiner vermeintlichen Mörder.
Weitere Kostenlose Bücher