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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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zeigten. Grüne Priester hatten diese Informationen durch den Telkontakt mit den Bäumen geteilt, aber der Weltwald wusste bereits von seinen enormen Verletzungen, die eine direkte, klare Kommunikation erschwerten. Cellis Großmutter deutete auf eine nicht gekennzeichnete Stelle, wo hunderte Morgen geborstener und geknickter Bäume auf dem Boden lagen, wie ein riesiges Kornfeld, über das ein Orkan hinweggezogen war. »Da ist noch niemand gewesen.«
    »Ich sehe mich dort um.« Celli war froh über die nützliche Aufgabe, die sie ganz allein erledigen konnte. Sie hieß die Verantwortung willkommen. Immerhin war sie inzwischen so alt wie Estarra, als sie König Peter geheiratet hatte. Alle Bewohner von Theroc, bis hin zum kleinsten Kind, waren gezwungen, zu schnell erwachsen zu werden.
    Sie lief los und suchte sich einen Weg durch den Wald. Der Brand hatte das Unterholz verschwinden lassen, doch die Kältewellen der Hydroger hatten wie Sprengstoff gewirkt und ganze Bäume zerfetzt. Hier und dort bildeten ihre Splitter ein wirres Durcheinander.
    Celli eilte leichtfüßig durch den Wald, mit Beinen, die vom Klettern, Laufen und Tanzen muskulös waren. Sie stellte sich vor, erneut zu üben, um eines Tages Baumtänzerin zu werden, was sie sich seit vielen Jahren wünschte. Sie hatte fleißig geübt und sah sich selbst als eine Mischung aus Ballerina und Marathonläuferin.
    Während sie lief, sah sie weitere Tote, von Kältewellen getötet, oder schrecklich verbrannte Leichen, die in der Fötusposition dalagen – Muskeln und Sehnen hatten sich in der Hitze zusammengezogen. Viel zu viele waren gestorben, sowohl Bäume als auch Menschen.
    Celli setzte den Weg fort, und ihre Füße wirbelten Aschewolken auf. Jeder lebende Baum, den sie melden konnte, war ein kleiner Sieg für Theroc. Jeder einzelne Triumph dieser Art tilgte ein wenig von der Verzweiflung, die die Hydroger gebracht hatten.
    Als sie den verheerten Wald in einem langsamen, breiten Zickzack erforschte, entdeckte sie nur wenige überlebende Bäume, doch jeden von ihnen berührte sie kurz, murmelte dabei ermutigende und hoffnungsvolle Worte. Auf Händen und Knien kroch sie durch ein Gewirr aus umgestürzten Bäumen so breit wie ein Haus. Geborstene Zweige kratzten ihr über die Haut, aber Celli achtete nicht darauf, kroch weiter und erreichte eine Lichtung, wo alle Bäume auf dem Boden lagen. Etwas Großes schien hier explodiert zu sein und in der Mitte einen offenen Bereich geschaffen zu haben.
    Celli schnappte überrascht nach Luft. Im Zentrum des Kreises der Zerstörung sah sie gewölbte Trümmer aus rußgeschwärztem Kristall, die geborstenen Fragmente eines Kugelschiffs. Pyramidenförmige Vorsprünge ragten wie Dorne durch die sphärischen Rumpfsegmente.
    Die Reste eines Hydroger-Schiffes.
    Sie hatte die Kugelschiffe am Himmel gesehen, doch dies war ein auseinander gebrochenes Wrack – die einzelnen Teile lagen auf der Lichtung verstreut. Aus einem Reflex heraus ballte Celli die Fäuste, und ein leises, zorniges Knurren entrang sich ihrer Kehle.
    Bisher hatte die TVF trotz ihrer modernen Waffen kaum etwas gegen die diamantene Panzerung der Hydroger ausrichten können. Celli wusste: Das terranische Militär wäre sicher sehr daran interessiert, Teile eines Kugelschiffes untersuchen zu können. Und eine derartige Möglichkeit sollte es bekommen, wenn das beim Kampf gegen den Feind half.
    Voller Aufregung angesichts der Entdeckung lief Celli zur Pilzriff-Stadt zurück, froh darüber, eine gute Nachricht zu bringen.

2 WEISER IMPERATOR JORA’H
    Nur wenige Tage nachdem er zum Weisen Imperator geworden war, beobachtete Jora’h, wie Salber den korpulenten Leib seines toten Vaters auf die feierliche Kremation vorbereiteten.
    Er hatte nicht erwartet, unter solchen Umständen Oberhaupt seines Volkes zu werden, aber er musste das Ildiranische Reich jetzt regieren. Jora’h wollte Dinge verändern, das Leben der Ildiraner erleichtern und jenen helfen, die gelitten hatten, doch er trug die Fesseln alter Verpflichtungen und musste Pläne weiterführen, von denen er bisher gar nichts gewusst hatte. Er fühlte sich wie in einem Netz aus tausenden von klebrigen Fäden gefangen, und bisher sah er keine Möglichkeit, sich daraus zu befreien.
    Doch bevor er sich seinen vielen neuen Pflichten zuwenden konnte, musste er bei der Totenfeier seines Vaters präsidieren, der sich mit Gift umgebracht hatte.
    Angehörige des Bediensteten-Geschlechts trugen den Chrysalissessel in den

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