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Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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aber er hatte immer einen akzeptablen Grund gehabt, ihn zu dem, was er – Jacob – tat, zu ›veranlassen‹. Wie gesagt – bisher.
    »Als ich Sie kennenlernte, war Ihr Geist eine zeitlang krank, Jacob. Aber die Nadel hat Sie geheilt. Die Heilung hat Sie geängstigt, und so flüchteten Sie sich in ein Spiel. Die Einzelheiten Ihres Spiels kenne ich nicht. Sie waren sehr verschlossen. Aber ich weiß jetzt, daß Sie wach sind. Sie sind es seit vielleicht zwanzig Minuten.«
    Jacob biß die Zähne zusammen. Ob Fagin nun recht hatte oder nicht – er hatte jetzt keine Zeit, dazustehen und darüber zu schwatzen. Er hatte nur noch wenige Minuten Zeit, das Schiff zu retten. Falls das möglich war.
    Draußen schimmerte die Chromosphäre. Ober ihren Köpfen drohte die Photosphäre. Die Staubspuren des P-Laserstrahls spannten sich wie ein Netz durch das Schiff.
    Jacob wollte mit den Fingern schnipsen, und sein Gesicht verzog sich schmerzlich. »LaRoque! Laufen Sie nach oben, und holen Sie Ihr Feuerzeug! Schnell!«
    LaRoque trat zurück. »Aber ich habe es hier bei mir«, antwortete er. »Wozu...«
    Jacob bewegte sich auf das Intercom zu. Falls Helene noch ein paar Energiereserven zurückbehalten hatte, war dies der Zeitpunkt, sie einzusetzen. Er brauchte nur ein bißchen Zeit! Aber bevor er auf den Knopf der Sprechanlage drücken konnte, gellte eine Alarmsirene durch das Schiff.
    »Sophonten!« dröhnte Helenes Stimme aus den Lautsprechern. »Bitte bereiten Sie sich auf die Startbeschleunigung vor. Wir werden die Sonne in wenigen Augenblicken verlassen.«
    Die Stimme der Frau klang amüsiert, beinahe verschmitzt. »Angesichts der Modalität unseres bevorstehenden Starts würde ich allen Passagieren empfehlen, sich so warm wie möglich anzuziehen! Die Sonne kann um diese Jahreszeit sehr kalt sein!«

28. Stimulierte Emission
    Ein Strom eiskalter Luft wehte beständig aus den Ventilationskanälen rings um das Gehäuse des Kühllasers. Jacob und LaRoque kauerten an ihrem Feuer und versuchten, den kalten Wind davon abzuhalten.
    »Komm schon, Baby – brenne!« Ein Berg von FleischschaumSchnipseln glühte auf dem Boden. Langsam züngelten die Flammen empor, als sie neue Späne darüber häuften.
    »Haha!« Jacob lachte. »Einmal Höhlenmensch, immer Höhlenmensch, wie, LaRoque? Da fliegt der Mensch zur Sonne, und dann zündet er sich ein Feuerchen an, um nicht zu frieren!«
    LaRoque lächelte matt und legte immer größere Schaumbrocken nach. Der geschwätzige Journalist hatte wenig gesprochen, seit Jacob ihn von seiner Couch befreit hatte. Nur hin und wieder murmelte er wütend vor sich hin und spuckte auf den Boden.
    Jacob hielt eine Fackel in die Flammen. Sie bestand aus einem Klumpen Fleischschaum, der am Ende einer LiquiTube klebte. Der Klumpen begann zu glimmen, und dicker schwarzer Qualm stieg auf. Es war wunderschön.
    Bald hatten sie mehrere Fackeln. Rauchwolken hingen in der Luft und verbreiteten einen üblen Geruch. Die Menschen mußten in den Luftstrom der Ventilation zurückweichen, um atmen zu können, und Fagin verschwand in der Gravitationsschleife.
    »Okay«, sagte Jacob. »Gehen wir.« Er sprang durch die Luke hinaus nach links und warf einen seiner qualmenden Feuerbrände über das Deck, so weit er sehen konnte. LaRoque hinter ihm tat das gleiche in der anderen Richtung.
    Heftig rauschend folgte Fagin ihnen nach draußen.
    Der Canten überquerte das Deck und schob sich geradewegs bis an den Rand des Decks, um dort Wache zu halten und Cullas Feuer auf sich zu lenken, falls dies möglich wäre. Eine Schutzschicht aus Fleischschaum hatte er nicht haben wollen.
    »Es ist alles klar«, pfiff der Canten leise. »Culla ist nicht zu sehen.«
    Das war eine gute und eine schlechte Nachricht zugleich. Zum einen war Culla damit lokalisiert, zum anderen bedeutete es, daß der Alien vermutlich dabei war, den Kühllaser außer Gefecht zu setzen.
    Es wurde KALT!
    Als Helenes Plan Wirkung zeigte, erkannte Jacob sofort, wie vernünftig er war. Da sie die Abschirmfelder rings um das Schiff immer noch unter Kontrolle hatte (die Tatsache, daß die Besatzung noch lebte, war der Beweis dafür), konnte sie die Hitze der Sonne in beliebigem Umfang durchlassen. Diese Hitze ließ sich direkt in den Laser leiten und von dort wieder hinaus in die Chromosphäre pumpen und mit ihr die Abwärme aus dem Energiegenerator des Schiffs. Nur war dieser Wärmestrom jetzt ein wahrer Feuerstoß, und er war nach unten gerichtet. Der damit verbundene

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