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Sonnentaucher

Sonnentaucher

Titel: Sonnentaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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Zugangspaneel des Computer-Input. Obgleich der Rauch den Strahl des P-Lasers zum größten Teil verschluckte, leuchtete der Punkt, an dem er auftraf, gleißend hell.
    Links raschelte etwas. Rechts hörte man jemanden laufen – LaRoque, der um die Kuppel herumrannte.
    Ein paar silbrig glitzernde Zweigspitzen lugten hinter der Biegung der Kuppel hervor. Culla duckte sich zusammen, und einer von Fagins funkelnden Lichtrezeptoren kräuselte sich zusammen und ging in Rauch auf. Der Canten stieß einen schrillen Pfiff aus und zog sich hastig zurück. Culla wirbelte herum.
    Jacob zog die Sprühdose mit dem Fleischschaum aus der Tasche, zielte und drückte auf den Knopf. Ein dünner Strahl des flüssigen Schaums schoß in weitem Bogen auf Cullas Augen zu. In dem Sekundenbruchteil, bevor er treffen konnte, kam Pierre LaRoque angerannt. Mit gesenktem Kopf stürmte er durch den Rauch auf Culla zu.
    Culla sprang zurück. Der Sprühstrahl flog an seinen Augen vorbei, und ein greller Lichtpunkt blitzte auf dem Bogen auf.
    Explosionsartig auflodernd geriet das Spray in Brand. Culla taumelte rückwärts und hob die Hände vor das Gesicht. LaRoque stampfte durch herabrieselnde Funken und rammte seinen Schädel in Cullas Leibesmitte. Beinahe wäre Culla im dicken Qualm zu Boden gegangen. Man hörte pfeifendes Atmen, als er LaRoques Hals umklammerte, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und dem Mann die Luft abzuschnüren. LaRoque wehrte sich wütend, aber sein Schwung war dahin. Es war, als wolle er einem Boa constrictor Pärchen entfliehen. Sein Gesicht lief rot an, und die Augen traten langsam aus den Höhlen.
    Jacob krümmte sich zusammen und setzte zum Sprung an. Der Rauch war jetzt so dicht, daß er nur noch mühsam einen Hustenanfall niederkämpfen konnte. Verzweifelt würgte er die Krämpfe in der Kehle hinunter. Wenn Culla ihn sähe, bevor er springen könnte, würde er sich nicht die Mühe machen, LaRoque auf die umständliche Art zu töten. Er würde sie beide mit einem sengenden Blick erledigen.
    Seine Muskeln spannten sich wie harte Federn, und er schnellte sich von der Kuppel hinunter.
    Der Flug durch die Luft war voller Spannung. Seine eigene subjektive Version der Zeitkompression ließ das Schweben langsam und gemächlich erscheinen. Das war ein Trick aus der schlimmen alten Zeit, und automatisch setzte er ihn jetzt wieder ein.
    Als er ein Drittel der Strecke zurückgelegt hatte, sah er, daß Cullas Kopf sich umwandte. Es war schwer, genau zu sagen, was der ET in diesem Augenblick mit LaRoque anstellte. Dicke Rauchschwaden verhüllten alles außer Cullas leuchtenden roten Augen und zwei weißblitzende Flecke, die darunter strahlten.
    Die Augen hoben sich. Es war ein Wettlauf: Wer würde als erster einen bestimmten Punkt im Raum erreichen – rechts über dem Kopf des Alien. Jacob fragte sich, in welchem Winkel Culla einen schmalen Strahl würde abschießen können.
    Die Spannung drohte ihn umzubringen. Es war beinahe satirisch. Jacob entschloß sich, die Sache zu beschleunigen, um zu sehen, wie es enden würde. In einem Blitz und mit einem betäubenden Aufprall, der ihm die Zähne im Mund zusammenschlug, traf er mit der Schulter seitlich auf Cullas Schädel. Blindlings griff er zu und bekam das Gewand des Alien über der Brust zu fassen, als die Gesetze der Trägheit sie beide in einem wirren Knäuel auf das Deck schleuderten.
    Menschen und Alien rangen unter Hustenkrämpfen nach Luft, während sie sich in einem Gewirr von fuchtelnden, schlagenden Armen und tretenden Beinen am Boden wälzten. Irgendwie gelangte Jacob hinter seinen Gegner, und mit beiden Händen umschlang er den schlanken Hals. Culla schlug wild um sich und versuchte, den Kopf zu drehen, um mit seinen mächtigen Mahlzähnen zuzuschlagen oder mit seinen Laseraugen einen brennenden Strahl abzufeuern.
    Die kräftigen, tentakelhaften Hände streckten sich nach hinten und suchten den Feind zu ergreifen. Jacob schwenkte den Kopf beiseite und versuchte, Culla zu drehen, um ihn in die Beinschere nehmen zu können. Sie waren über das halbe Deck gerollt, bevor es ihm gelang, und zum Lohn bohrte sich ein stechender Schmerz in seinen Oberschenkel. »Mehr davon!« keuchte er. »Schieß nur, Culla. Schieß, bis nichts mehr da ist!«
    Zwei weitere Blitze bohrten sich in seine ungeschützten Beine. Schockwellen des Schmerzes erreichten sein Hirn. Er ließ den Schmerz von sich ablaufen und lockerte seinen Klammergriff nicht. Inbrünstig betete er, Culla möge noch

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