Sophies größte Sehnsucht
blickte sie ihn jetzt wieder an. In ihren Augen standen immer noch Tränen.
„Vertrau mir und komm morgen Nachmittag wieder her. Ich warte auf dich.“
Er wusste schon jetzt, was er sie dann fragen würde. Aber zuerst musste er mit Lucy reden. Ihre Meinung zählte genauso wie seine.
Und deshalb musste er noch warten.
15. KAPITEL
Sie war gekommen. Larks Herzschlag beschleunigte sich, als er Sophies Wagen hörte. In den letzten Stunden hatte er alle möglichen Szenarien durchgespielt und immer wieder gehofft, alles würde gut werden.
Und nun war sie tatsächlich hier.
„Daddy!“ Lucy kam um die Ecke gerannt. „Sie ist da!“
„Ich weiß.“
Er lächelte seiner Tochter zu. Wie schön, dass sie sich so freute. Sie mit einzubeziehen war keine leichte Entscheidung gewesen, aber seine Gefühle für Sophie waren so stark, dass er alles von Anfang an richtig machen wollte.
Sie sollten eine echte Chance haben.
Als Sophie sich ihm näherte, lächelte er unwillkürlich. Dass sie hier war, musste bedeuten, dass sie genau so fühlte wie er.
Das hoffte er zumindest.
„Da bist du ja“, sagte er ein wenig rau.
Sie sah aus, als hätte sie geweint.
„Was ist denn?“
Als er sie in die Arme zog, spürte er ihren Widerstand, doch davon ließ er sich nicht abhalten. Und nach einem kurzen Moment schlang auch sie die Arme um ihn und begann an seiner Schulter leise zu weinen.
Am liebsten hätte er sie nie wieder losgelassen, aber er hatte ihr etwas zu sagen. Also trat er einen Schritt zurück und legte eine Hand auf ihre Wange.
„Vor ein paar Wochen dachte ich noch, ich würde nie wieder eine Beziehung haben“, begann er. „Ich hätte nicht geglaubt, dass ich jemals wieder eine Frau an mich ranlasse. Oder dass ich jemanden genügend vertrauen würde, um ihn Lucy vorzustellen.“
Schweigend blickte sie ihn an.
„Aber dann habe ich dich kennengelernt“, fuhr er fort und nahm ihre Hände. „Und ich wusste, dass ich mich getäuscht hatte.“
„Aber …“
Er schüttelte den Kopf. „Ich mag Kinder wirklich, aber wenn ich mit dir keine haben kann, dann ist das eben so. Und es macht mir nichts aus.“
Ein Fünkchen Hoffnung leuchtete in ihren Augen auf. Glaubte sie ihm endlich?
„Heirate mich“, flüsterte er.
Atemlos wartete er auf ihre Reaktion. Vor allem schien sie überrascht zu sein.
„Wie bitte?“
„Heirate mich“, wiederholte er lauter. „Werde meine Frau und versprich mir, dass du nie wieder einfach wegläufst. Heirate mich und werde die Stiefmutter für Lucy, die sie sich wünscht. Genauso, wie du dir eine Tochter wünschst.“
Sophie trat einen Schritt zurück. Ihren Gesichtsausdruck konnte er nicht deuten.
„Nein.“
„Nein?“, fragte er verwirrt.
„Du kannst doch nicht einfach um meine Hand anhalten! Ich wohne ja nicht mal dauerhaft hier. Wir kennen uns noch nicht sehr lange und …“
„Ich wusste vom ersten Augenblick an, dass du etwas ganz Besonderes bist. Wenn ich mir nicht ganz sicher wäre, hätte ich nicht gefragt.“
Sie schüttelte den Kopf, wehrte sich aber nicht, als er sie küsste, sondern erwiderte den Kuss leidenschaftlich.
„Warum sagst du nicht Ja?“
Ihr Seufzen kam aus tiefsten Herzen. „Weil ich einen Job in Auckland habe. Den werde ich bestimmt nicht einfach aufgeben, weil du mich heiraten willst. Und selbst, wenn ich darüber nachdenken sollte, wieder hierher zu ziehen, lasse ich mich dabei nicht drängen.“
Damit konnte er etwas anfangen.
„Hey, ich finde es gut, dass du deine Arbeit so liebst“, erwiderte er. „Wir können einfach die Zeit genießen, die du noch hier bist, und wenn du wieder zurück musst, fällt uns schon was ein. Solange wir zusammen sein wollen, kriegen wir das schon hin. Auch über die Entfernung.“
Sophie legte eine Hand auf seine Brust. „Ich möchte auch mit dir zusammen sein. Aber das kommt ein bisschen plötzlich, das musst du zugeben.“
Um sie herum schien sich alles zu drehen. Sie bekam viel zu wenig Luft und konnte keinen klaren Gedanken fassen.
Hatte Lark Anderson, der attraktive Cowboy, der wunderbare Mann, Vater und Liebhaber sie wirklich gerade gebeten, seine Frau zu werden?
Ich könnte eine Familie haben, dachte sie. Eine süße kleine Tochter.
„Was sagt denn Lucy dazu?“, hörte sie sich fragen.
Sie musste alles genau bedenken, bevor sie sich zu viele Hoffnungen machte.
Warum hatte sie nicht das getan, was sie am besten konnte, und war einfach geflüchtet? Wieso hatte sie es so weit kommen
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