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Sorge dich nicht - lebe

Sorge dich nicht - lebe

Titel: Sorge dich nicht - lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Carnegie
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begründet wurde. Sie ging um die ganze Welt.
    Inzwischen werden Sie sich sicherlich sagen: «Dieser Carnegie will uns zur Christlichen Wissenschaft bekehren.» Nein, Sie irren sich! Ich gehöre nicht zu ihr. Aber je länger ich lebe, umso tiefer bin ich davon überzeugt, dass Gedanken eine ungeheure Kraft haben. Ich habe viele Jahre Erwachsene unterrichtet, und ich weiß, dass Männer und Frauen in der Lage sind, Sorgen und Ängste, Furcht und verschiedene Arten von Krankheiten zu vertreiben und ihr Leben zu ändern, indem sie ihre Gedanken ändern! Ich weiß es! Ich weiß es!! Ich weiß es!!! Ich habe solche unglaublichen Veränderungen Hunderte von Malen selbst erlebt! So oft erlebt, dass ich nicht mehr darüber staune.
    Als Beispiel dafür, wie die Kraft der Gedanken eine unglaubliche Veränderung bewirken kann, möchte ich erzählen, was einem meiner Studenten passierte. Er hatte einen Nervenzusammenbruch. Was war die Ursache? Sorgen, Angst. Der Student sagte zu mir: «Ich ängstigte mich wegen allem. Ich machte mir Sorgen, weil ich zu dünn war; weil ich dachte, mir gingen die Haare aus; weil ich glaubte, ich würde nie so viel Geld verdienen, dass ich heiraten könnte; weil ich überzeugt war, ich würde nie ein guter Vater sein; oder weil ich befürchtete, die Frau zu verlieren, die ich liebte. Ich machte mir Sorgen, weil ich spürte, dass ich kein gutes Leben führte; weil ich nicht wusste, wie ich auf andere Leute wirkte; weil ich dachte, ich hätte ein Magengeschwür. Ich konnte nicht mehr arbeiten. Ich gab meinen Job auf. Meine inneren Spannungen wuchsen, bis ich mich fühlte wie ein Dampftopf mit verstopftem Druckventil. Der Druck wurde so unerträglich, dass irgendetwas nachgeben musste – und so geschah es dann auch. Wenn Sie noch keinen Nervenzusammenbruch gehabt haben, dann bitten Sie Gott, dass er Sie davor bewahren möge, denn kein körperlicher Schmerz ist so entsetzlich, so qualvoll wie der eines gequälten Geistes.
    Mein Nervenzusammenbruch war so schwer, dass ich nicht einmal mit meiner eigenen Familie sprechen konnte. Ich hatte keine Kontrolle über meine Gedanken. Ich bestand nur aus Angst. Ich zuckte beim geringsten Geräusch zusammen. Ich mied alle Menschen. Ich weinte ohne jeden Grund.
    Jeder Tag war eine Agonie. Ich hatte das Gefühl, dass mich alle verlassen hatten – auch Gott. Am liebsten hätte ich mit allem Schluss gemacht und wäre ins Wasser gesprungen.
    Stattdessen beschloss ich, nach Florida zu fahren, weil ich hoffte, der Szenenwechsel würde mir gut tun. Ehe ich in den Zug stieg, gab mir mein Vater einen Umschlag und bat mich, ihn erst bei meiner Ankunft zu öffnen. In Florida war Hochsaison. Ich fand kein Hotelzimmer und mietete mir in einer Garage einen Schlafplatz. In Miami versuchte ich, einen Job auf einem Frachter zu finden, hatte aber kein Glück. So lag ich die meiste Zeit am Strand. Es ging mir eher noch schlechter als zu Hause. Schließlich öffnete ich den Umschlag, weil ich neugierig war, was mein Vater mir geschrieben hatte. In seinem Brief stand: ‹Mein lieber Sohn, jetzt bist Du über zweitausend Kilometer von zu Hause weg und fühlst Dich in keiner Weise anders, nicht wahr? Ich wusste es, weil Du mitgenommen hast, was die Ursache aller Deiner Probleme ist – Dich selbst! Weder mit Dir noch mit Deinem Verstand, Deinem Geist stimmt etwas nicht. Es sind auch nicht die Erlebnisse und Erfahrungen, die Dich umgeworfen haben, sondern die Sichtweise, die Du von ihnen hast. Wie der Mensch in seinem Herzen denkt, so ist er, heißt es. Wenn Du dies erkannt hast, mein Sohn, komm nach Hause, denn dann bist Du gesund.›
Es sind nicht die Erlebnisse und Erfahrungen, die Dich umgeworfen haben, sondern die Sichtweise, die Du von ihnen hast.
    Der Brief meines Vaters machte mich wütend. Ich brauchte Mitgefühl, keine Belehrung. Ich war so verärgert, dass ich augenblicklich beschloss, nie wieder nach Hause zurückzukehren. Am Abend, als ich durch eine Nebenstraße ging, kam ich zu einer Kirche, in der gerade Gottesdienst war. Da ich kein bestimmtes Ziel hatte, schlenderte ich hinein und hörte eine Predigt über den Text: ‹Wer seinen Geist besiegt, ist mächtiger als der, welcher eine Stadt nimmt.› In einem Hause Gottes zu sitzen und die gleichen Gedanken zu hören, die mir mein Vater in seinem Brief geschrieben hatte – all dies fegte mein Gehirn von dem Dreck sauber, der sich dort angesammelt hatte. Ich konnte zum ersten Mal in meinem Leben klar und vernünftig

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