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Sorge dich nicht - lebe

Sorge dich nicht - lebe

Titel: Sorge dich nicht - lebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Carnegie
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monatelang zu Gast bei ihnen ist. Und sie beklagt sich darüber, dass ihre Töchter ihr nie etwas schenken – dabei hortet sie ihr eigenes Geld «für meine alten Tage». Sie ist eine Pest für sich und andere. Muss das so sein? Das ist das Bedauerliche dabei: Sie könnte sich ändern, und aus einer verbitterten und unglücklichen alten Frau würde ein geliebtes und geehrtes Mitglied der Familie – wenn sie es wollte . Und um diese Verwandlung zu erreichen, müsste sie nur einfach die Fröhliche spielen. Sie müsste so tun, als habe sie ein wenig Liebe zu verschenken – statt nur ihr eigenes unglückliches und verbittertes Ich mit Liebe zu überschütten.
    H. J. Englert aus Tell City in Indiana blieb am Leben, weil er hinter dieses Geheimnis kam. Er war eines Tages an Scharlach erkrankt, und nach seiner Gesundung stellte sich heraus, dass ein Nierenschaden zurückgeblieben war. Er konsultierte alle Arten von Ärzten, «sogar Quacksalber», erzählte er mir, doch keiner konnte ihm helfen.
    Dann traten noch andere Komplikationen auf. Er bekam einen gefährlich hohen Blutdruck. Er ging wieder zum Arzt, der feststellte, dass seine Werte die oberste Grenze erreicht hatten. Sein Zustand sei lebensgefährlich, es gebe keine Möglichkeit, ihm zu helfen, und er solle lieber sofort alle seine irdischen Angelegenheiten ordnen.
    «Ich fuhr nach Hause», erzählte er, «und überzeugte mich, dass meine Lebensversicherung ordnungsgemäß bezahlt war; dann bat ich meinen Schöpfer um Vergebung für alle meine Sünden und verkroch mich in düsterem Brüten. Ich machte alle unglücklich. Meine Frau und meine Familie fühlten sich elend, und ich selbst war auch tief deprimiert. Nachdem ich mich nun eine Woche in Selbstmitleid gebadet hatte, sagte ich zu mir: ‹Du benimmst dich wie ein Idiot! Vielleicht stirbst du erst in einem Jahr. Warum versuchst du nicht, noch ein bisschen glücklich zu sein, solange du die Chance hast?›
    Ich gab mir einen Ruck, setzte ein Lächeln auf und bemühte mich, so zu tun, als sei nichts geschehen. Ich gebe zu, am Anfang machte es mir Mühe – doch ich zwang mich dazu, freundlich und heiter zu sein. Und es half nicht nur meiner Familie, es half auch mir.
    Ehe ich es richtig begriff, fing ich an, mich besser zu fühlen – ich fühlte mich fast so wohl, wie ich es mir einbilden wollte! Und die Besserung hielt an. Heute, da ich eigentlich längst im Grab liegen sollte, bin ich nicht nur lebendig, glücklich und gesund, sondern mein Blutdruck ist gesunken! Eins weiß ich bestimmt: Die Diagnose des Arztes hätte sich bewahrheitet, wenn ich weiter Todesgedanken gehabt hätte und niedergeschlagen gewesen wäre. Aber ich gab meinem Körper die Möglichkeit, sich selbst zu heilen, und zwar einfach, weil ich meine geistige Einstellung änderte.»
    Ich möchte Ihnen eine Frage stellen: Wenn allein schon Fröhlichkeit und positive Gedanken an Gesundheit und Kraft diesem Mann das Leben retteten, warum sollten Sie und ich dann auch nur noch eine Minute unsere unwichtigeren düsteren Gedanken und Depressionen tolerieren? Warum machen wir uns und unsere Umgebung traurig und unglücklich, wenn wir Glück und Freude verbreiten könnten, indem wir einfach so tun, als ob wir fröhlich wären?
    Ich las einmal ein kleines Buch, das einen tiefen und anhaltenden Einfluss auf mein Leben hatte. Es heißt: Wie der Mensch denkt , geschrieben von James Allen, und ich möchte einen Ausschnitt daraus bringen:
    «Man kann feststellen, dass eine Änderung der Einstellung Menschen und Dingen gegenüber die Menschen und Dinge verändert … Wenn ein Mensch seine Gedanken radikal ändert, wird er über die Wirkung verblüfft sein, die dies auf die äußeren Umstände seines Lebens hat. Sie ändern sich völlig, und das sehr schnell. Die Menschen ziehen nicht das an, was sie haben wollen, sondern das, was sie sind … Die Gottheit, die das Resultat unseres Strebens bestimmt, liegt in uns selbst. Es ist unser eigenes Ich … Alles, was der Mensch vollbringt, ist das direkte Ergebnis seiner Gedanken. Er kann nur schwach und niedergeschlagen und elend bleiben, wenn er sich weigert, seine Gedanken nach oben zu richten.»
    Im 1. Buch Mose steht, dass Gott, der Schöpfer, dem Menschen die Herrschaft über die ganze weite Welt gab. Ein mächtig großes Geschenk. Aber ich bin an solchen riesigen Hoheitsrechten nicht interessiert. Ich möchte nur die Herrschaft über mich selbst erlangen – Herrschaft über meine Gedanken, Herrschaft über

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