Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt
Das hilfsbereite Personal forschte stundenlang im Lagerraum nach dem Koffer – erfolglos. Und so musste der Vater in seinem ungewöhnlichen Outfit seine Rechnung begleichen, zum Frühstück gehen und das Schiff verlassen. In der Ankunftshalle nahm er dann seinen Koffer in Empfang und konnte sich umziehen.
MSC Kreuzfahrten, München
Auf einer Antarktis-Kreuzfahrt wurde eine junge Reiseleitercrew auf eine harte Probe gestellt. Eine kleine, sehr anspruchsvolle Gruppe von Passagieren behauptete, im Reisekatalog seien Eisbären abgebildet gewesen, und die wolle man nun auch sehen. Sie hatten sich vermutlich im Katalog in der Seite geirrt. Da dieser aber als Gegenbeweis nicht verfügbar war, hatten die Schiffsreiseleiter nun ein Problem, denn am Südpol kommen Eisbären bekanntlich nicht vor.
Schließlich ersannen sie einen Trick: An Bord gab es ein Eisbärenkostüm, das traditionell auf Spitzbergen-Reisen beim ersten Landgang eingesetzt wird, so dass die Passagiere sich im Arm eines Polarraubtiers fotografieren lassen können. Also suchte man in der Crewmesse nach einem Freiwilligen, der sich für ein Stündchen auf einer Eisscholle aussetzen ließ. Der Bordingenieur, der für jeden Spaß zu haben war, erklärte sich schließlich bereit. Allerdings hatte er mit seinen geringen Deutschkenntnissen die Vorgeschichte nicht mitbekommen.
Als sicher war, dass alle Passagiere beim Abendessen saßen und niemand die Aktion beobachtete, wurde der »Eisbär« per Schlauchboot zu einer Eisscholle gebracht. Dann kam die Durchsage: »Wir haben etwa eine halbe Meile steuerbord voraus einen Eisbären gesichtet!« Auf Antarktis-Reisen können die Fensterscheiben nicht geputzt werden, weil das Schiff nirgends am Pier liegt – ideale Voraussetzungen für ein glaubhaftes »Eisbären-Rendezvous« am Restaurantfenster.
Staunende Passagiere traten an die Steuerbordfenster, die Täuschung war perfekt. Jedenfalls so lange, bis das Schiff auf Höhe der Eisscholle war. Da hob der freundliche Eisbär die Pfote – und winkte.
Oliver Schmidt, Velbert
Zu Beginn jeder »Mein Schiff«-Kreuzfahrt steht die Vorstellung der Offiziere auf dem Programm. In der Regel findet diese im Theater statt, das etwa 1 000 Leute fasst und bei dieser Veranstaltung immer voll ist. So auch diesmal: Die Offiziere standen schon in Reih und Glied bereit, und der Kapitän wartete unten auf einer versteckten Hebebühne darauf, hochgefahren zu werden, sozusagen als »Special Effect«. Der Cruise Director, verantwortlich für die Unterhaltung an Bord, begann mit seiner Anmoderation, ging einen Schritt nach vorne – und war plötzlich verschwunden. Und unten wunderte sich der Kapitän, was sein Cruise Director auf einmal neben ihm machte. Der Offizier hatte das Loch im Bühnenboden übersehen, bei dem Sturz verletzte er sich den Fuß.
TUI Cruises, Hamburg
Manche Kreuzfahrer scheinen den wesentlichen Zweck ihres Touristendaseins darin zu sehen, am Ende den »Motzbogen« akribisch ausfüllen zu können und den Veranstalter mit seitenlangen unleserlichen Kommentaren wochenlang zu beschäftigen. Um an Stoff für die mehr oder weniger sinnvollen Stellungnahmen zu gelangen, ist manchem anscheinend jedes Mittel recht. Einmal fragte eine Passagierin den Kapitän: »Wo kriegen Sie eigentlich jeden Morgen das schöne frische Brot her? Wird das hier an Bord gebacken?« Der gestandene Seebär erlaubte sich einen Spaß: »Haben Sie noch nie morgens den Versorgungshubschrauber gesehen, der das bringt? Der kommt immer so gegen fünf!« Am nächsten Tag kam prompt die erste Beschwerde. Die Frau war »rechtzeitig« aufgestanden, hatte aber natürlich nichts gesehen. Auf der Brücke aber spielte man das Spiel weiter: »Hach, ausgerechnet heute war er eine Stunde früher da!«
Am Ende der Kreuzfahrt schrieb die Passagierin in ihre Beurteilung: »Die Kreuzfahrt war schön. Nur dass einen jeden Morgen um fünf der Lärm des Versorgungshubschraubers aus dem Schlaf schreckt, hat mir nicht gefallen.«
Oliver Schmidt, Velbert
Was Schiffsreisende
wissen wollen
An Bord von Kreuzfahrtschiffen tummeln sich auf jeder Fahrt jede Menge Seereise-Anfänger, die von vielfältigen Problemen gequält werden. Eine Best-of-Sammlung der absurdesten Fragen an die Crew und deren Antworten kursiert im Internet und gehört auf US-amerikanischen Schiffen längst zum Unterhaltungsprogramm.
Schläft die Crew an Bord? Natürlich nicht. Sie wird spät in der Nacht von Wassertaxis abgeholt und nach Hause
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