Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt
reizbaren Magen haben, sollten Sie immer für die ersten zwei Tage Vollkorn-Knäckebrot und Fruchtschnitten mitnehmen.
Geheimer geht kaum: Addieren Sie zu Ihrer vierstelligen Bank-Geheimnummer den Geburtstag von Bruder oder Partner (im Format ttmm) – wenn Sie sich das Ergebnis notieren, kann das kein Fremder entschlüsseln.
Wertsachen verteilen: Bewahren Sie volle Speicherkarten separat von der Kamera auf.
Schön für Scheine: Ein Gürtel mit Innenfach für Banknoten ist ein hervorragendes Geldversteck.
Schlaue Fragen: Bitten Sie nicht Hotelmitarbeiter um Sightseeing- und Restaurant-Tipps, denn die erhalten häufig Provision, wenn sie etwas vermitteln. Fragen Sie lieber in einem gemütlichen Café oder einem kleinen Shop, der Ihnen gefällt.
Kapitel 2
Anekdoten von Touristik-Profis
Nackt im Speisesaal
»Stell dir vor, du bist ein zwölfjähriger Junge, Richard« – so beginnt der vielleicht lustigste Beschwerdebrief aller Zeiten an den Chef der Fluglinie Virgin Atlantic, Richard Branson. Darin beschreibt der Brite Oliver Beale, wie er sich beim Entfernen der Folie des Flugzeugessens gefühlt hat. »Stell dir vor«, fährt er fort, »du sitzt am Weihnachtsmorgen vor dem letzten noch nicht geöffneten Geschenk. Du weißt, was es ist: die Stereoanlage, die du aus dem Katalog ausgesucht hast. Doch dann öffnest du das Päckchen, und sie ist nicht darin. Darin liegt dein Hamster, Richard. In der Schachtel ist dein Hamster, und er atmet nicht.«
Nach einigem Hadern mit seinem Menü (»Was habe ich getan, um das zu verdienen?«) fühlte Beale sich bereit für den dazu servierten in Folie eingeschweißten Keks, doch: »Es sieht aus wie eine Beweistüte von einem Verbrechensschauplatz – einem Verbrechen gegen die verdammte Kochkunst!« Der Passagier ist genervt: »Stell dir vor, in ein Stück Messing zu beißen, Richard. Das wäre weicher für die Zähne als dieses Exemplar.« Abschließend resümiert Beale: »Ich kann mir kaum vorstellen, wie ein Essen bei dir zu Hause aussieht. Das erinnert vermutlich an Szenen aus einer Tierdokumentation.«
Die originelle Beschwerde zeigte Wirkung: Virgin-Chef Branson entschuldigte sich per Telefon persönlich bei seinem enttäuschten Kunden und lud ihn als Catering-Tester ein.
Ein Menü wie ein totes Haustier, ein Keks als Verbrechen – meist sind die Klagen, die Fluglinien oder Reiseveranstalter erreichen, weniger humorvoll formuliert. Zum Lachen sind sie aber manchmal dennoch. Denn neben den vielen berechtigten Beschwerden, dass Hotels, Flüge und Touren nicht hielten, was im Katalog versprochen wurde, machen Urlauber die Touristik-Profis auch verantwortlich für alle Unannehmlichkeiten, die ihnen unterwegs begegnen: Das Wetter ist zu schlecht, das Meer zu laut, die Strandhändler sind zu aufdringlich.
Allerlei kuriose Wünsche, Beschwerden und Hilferufe gingen bei den Veranstaltern, Reisebüros und Autovermietern ein, die in diesem Kapitel aus ihrem Alltag erzählen.
»Gefangen in Mauritius« – mit diesem Absender schrieb mir eine Kundin, Lehrerin für Deutsch und Geographie, einen erbosten Brief aus ihrem Urlaub auf der afrikanischen Insel. Sie erklärte, dass der Strand okay sei, beschwerte sich aber: Der Sonnenuntergang sei zu schnell! Die Zeit habe nicht für das romantische Abendessen mit ihrem Mann gereicht und auch nicht für ein von ihr angesetztes Versöhnungsgespräch. Dazu muss man wissen – und erst recht als Erdkundelehrerin –, dass die Insel nah am Äquator liegt und wegen der steileren Sonnenbahn die Abenddämmerung dort nun mal kürzer ist als bei uns.
Bei der Buchung hatte mir die Kundin ausgiebig von ihrem Zoff mit ihrem Ehemann erzählt, den Urlaub wollte sie zum Kitten ihrer Beziehung nutzen. Das war nun wegen des »zu schnellen Sonnenunterganges« gründlich danebengegangen.
Aus einem Reisebüro
Ein Kunde reklamierte eine fünfstündige Verspätung seines Fluges. Er gab an, dadurch habe sich sein Biorhythmus verschoben, was wiederum eine längere Krankschreibung ausgelöst habe. Wir sollten ihm daher umgehend eine Entschädigung in Höhe eines von ihm genannten Betrages auf sein Konto überweisen.
Beschwerde beim Reiseveranstalter TUI
Wenn Kunden ihre Mietwagen am Flughafen Zürich zurückgeben, sind sie oft sehr in Eile, da sie im Nachmittagsstau steckengeblieben sind und ihren Flug noch erreichen wollen. In den abgegebenen Autos bleibt dann vor lauter Hektik so allerlei liegen: von Zahnprothesen und Hörgeräten bis zu Handys und
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