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Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Titel: Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Rachel
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Sanitäter hatten Sophie ins Krankenhaus gefahren, wo die Wunde am Hinterkopf genäht und wo Sophies Mutter offiziell für tot erklärt werden würde. Onkel Brendon war mitgefahren.
    Sophie konnte nicht verstehen, was passiert war; ich hatte es in dem Moment erkannt, als sie das Bewusstsein wiedererlangt hatte. Was ich nicht hatte ahnen können, war, dass sie mich für den Tod ihrer Mutter verantwortlich machte. Als Tante Val den Handel abgeschlossen hatte, mit dem sie Sophie das Leben gerettet hatte, war meine Cousine technisch gesehen tot gewesen. Sie erinnerte sich nur bruchstückhaft an das, was vorher passiert war. Alles, was sie wusste war, dass ihre Mutter tot war und dass ich etwas damit zu tun hatte. Genau wie mit dem Tod meiner Mutter.
    Sophie und ich hatten mehr gemeinsam als je zuvor – und dennoch waren wir uns nie so fremd gewesen.
    „Woher hast du das alles gewusst?“, fragte ich und machte eine ausladende Geste in Richtung Wohnzimmer, die das ganze Desaster mit einschließen sollte.
    Harmony runzelte die Stirn, als verstünde sie den Sinn der Frage nicht.
    „Ich habe es ihr erzählt.“
    Ich blickte überrascht auf und sah direkt in Todds Gesicht. Er hatte sich mir gegenüber hingesetzt, die Arme auf dem Tisch verschränkt. Eine einzelne blonde Locke fiel ihm in die Stirn. Harmony lächelte ihm zu und gab mir dadurch zu verstehen, dass sie Todd auch sah. Dann stand sie auf, um nach den Brownies zu sehen.
    „Wie hast du das gemacht?“, fragte ich und hob den Becher an die Lippen. „Wie hast du Sophies Seele geleitet? Du bist doch ein Reaper!“
    „Er ist beides“, hörte ich Nash sagen. Als ich mich umdrehte, stand er neben meinem Vater an der Tür und krempelte sich dieÄrmel hinunter. Die beiden hatten gerade die weiße Couch mit den Blutflecken in Onkel Brendons Truck verladen, damit er nicht gleich wieder an die Geschehnisse erinnert würde, wenn er mit Sophie aus dem Krankenhaus kam. „Todd ist äußerst talentiert.“
    Todd strich sich die Locke aus der Stirn und setzte eine finstere Miene auf.
    In der Küche klappte die Ofentür zu, und ich hörte Harmony sagen: „Meine Söhne sind beide sehr talentiert.“
    „Beide?“, wiederholte ich ungläubig. Ich hatte mich wohl verhört.
    Nash seufzte und setzte sich auf den Stuhl, den seine Mutter gerade freigemacht hatte. Dann zeigte er auf den Reaper. „Kaylee, darf ich dir meinen Bruder Todd vorstellen?“
    „Bruder?“ Mein Blick irrte zwischen den beiden hin und her, doch der einzige Hinweis auf eine Familienähnlichkeit waren die Grübchen. Auch wenn Todd zugegebenermaßen Harmonys blonde Locken geerbt hatte.
    Und auf einmal wurde mir alles klar. Die sinnlosen Zankereien. Nashs Bemerkung, dass er Todd schon „ewig“ kenne. Todds Aufenthalt in Nashs Zimmer. Und warum Nash so viel über Reaper wusste.
    Warum war mir das nicht schon früher aufgefallen?
    „Eine gut gemeinte Warnung …“ Harmony stand am Türrahmen und lächelte mich sanft an, ehe sie meinen Dad ansah. „Nimm dich in acht vor den Brüdern von Banshees. In ihnen steckt meist mehr, als du erwartet hast!“
    Mein Dad räusperte sich verlegen und wandte den Blick ab.
    Eine Stunde später waren die Hudsons nach Hause gegangen, und mein Vater saß mir gegenüber am Tresen und aß den letzten Bissen eines Brownies, den ich nicht heruntergebracht hatte. Ich stellte seinen Teller in die Spüle und ließ Wasser darüberlaufen.
    Dad legte von hinten einen Arm um meine Schultern und zog mich an sich. Ich entwand mich seiner Umarmung nicht. Er wusste immer noch nicht viel mehr über mich und mein Lebenals noch vor einer Stunde – diesbezüglich hatte sich also nicht viel geändert. Aber alles andere schon. Wenn er mich jetzt ansah, sah er mich und nicht meine Mutter, trotz der Ähnlichkeit. Er sah, was ihm geblieben war, und nicht, was er verloren hatte.
    Und er wollte bleiben. Natürlich würden wir darüber streiten, wann ich zu Hause sein musste, und einander tierisch auf die Nerven fallen, aber zumindest würde es sich normal anfühlen. Und nach der vergangenen Woche konnte ich eine Dosis Normalität gut gebrauchen.
    Das Wasser lief immer noch, aber ich war zu erschöpft und benommen, um den Hahn zuzudrehen.
    „Was ist los?“ Dad streckte den Arm aus und drehte den Hahn zu.
    „Nichts.“ Ich zuckte die Schultern, bevor ich mich zu ihm umdrehte. „Oder eigentlich alles. Weißt du, ich habe erst drei erwachsene Banshees getroffen, aber ihr seid alle drei … allein.“

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