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Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Titel: Soulbound (Ghostbound) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.M. Singer
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wie lange sie noch an sich halten konnte, bevor sie dem Dreckskerl an die Kehle ging.
    Riley hatte sich hinter Simons Sessel postiert, die Hände auf die Rückenlehne gestützt, und Susan war in sicherer Distanz nahe der Tür zum Flur stehen geblieben.
    „Euch zu folgen war gar nicht nötig“, beantwortete Simon Woods Frage. Er sah niemanden direkt an, sein Blick war auf den Boden gerichtet. „Wir wussten die ganze Zeit, wo ihr wart.“
    „Was?“, zischte Wood. „Und wie?“
    Jetzt flimmerte Simons Blick kurz zu Elizabeth, bevor er sich wieder auf den Teppich senkte. „Wir haben in ihrem Laptop einen GPS-Sender versteckt. Wir waren sicher, dass sie ihren Rechner früher oder später holen würde.“
    „Das war letzten Mittwoch.“ Elizabeth blickte auf ihren Laptop, der zusammengeklappt auf der Couch lag. „Ihr wart in meiner Wohnung, bevor wir meine Sachen geholt haben.“ Ein weiteres Mal hatte man unbemerkt in ihr Zuhause eingebrochen. Sie bezweifelte, dass sie sich dort jemals wieder sicher fühlen würde. „Einer von euch hat dabei telefoniert, nicht wahr?“, fragte sie, und als Simon überrascht aufsah, erklärte sie mit einem Schulterzucken: „Handyortung. Auch wir haben so unsere kleinen Tricks. Von Dannys Vater haben wir die Nummer eines ausländisch aussehenden Jungen, der ihn nach dem Amulett gefragt hat. Das war Rafid, oder?“
    Wieder nickte Simon. „Mr Mason hätte mich auf der Beerdigung wiedererkennen können, deshalb ging Raf. Es war ja auch mit seine Verantwortung … Wir haben als Team versagt, und mussten das Amulett als Team wiederbeschaffen.“
    „Nachdem du es bei dem Angriff verloren hattest“, stellte Elizabeth fest. „Daraufhin habt ihr es zunächst bei Dannys Eltern gesucht.“
    „Ja, doch dann sahen wir es an dir.“
    „Ok, der Reihe nach“, fuhr Wood dazwischen. „Erzähl uns alles von Anfang an.“
    „Ich sagte doch, wir haben keine Zeit!“, rief Simon ungeduldig. „Raf und Alex werden misstrauisch, wenn ich zu lange weg bin.“
    „Das Risiko gehen wir ein“, erwiderte Wood ungerührt. „Wie sollen wir dir glauben, wenn du uns nicht alles erzählst?“
    „Also gut“, seufzte Simon und vergrub das Gesicht in seinen Händen. „Was wollt ihr wissen?“
    Tausend Fragen schossen Elizabeth durch den Kopf. Tausend drängende Fragen, auf die dieser unscheinbare, blonde Bursche vor ihr die Antworten wusste. „Wer ist euer Meister, euer Acharya?“
    „Na, Hamilton“, sagte Simon verdutz. „Ich dachte, ihr wüsstet das bereits.“
    Elizabeth schnappte nach Luft, und auch Wood hob überrascht den Kopf. Hamilton war nicht einer der Thuggees, er war der Thuggee! Er hatte den Mord an Daniel nicht nur gut geheißen und versucht, die Mörder zu decken, er hatte den Mord in Auftrag gegeben! Genauso wie die acht anderen Morde und Elizabeths Entführung. Er war der Mann im Hintergrund, von ihm hatten Gilbertson und Dr. Mortimer ihre Anweisungen.
    „Er kam mit der Bruderschaft in Indien in Kontakt und ist dort einer von ihnen geworden“, erklärte Simon weiter. „Daraufhin brachte er das geheime Wissen nach England.“
    „Warum all diese Morde? Was ist das für ein Ritual?“, fragte Wood nun.
    Simon biss sich auf die Unterlippe, als überlegte er, wie viel er preisgeben konnte. „Es ist das Ritual der Wiederkehr“, sagte er schließlich. „Die zehn würdigsten Jungbrüder führen es aus. Nur wer Kali und der Guhya Bruderschaft bedingungslos ergeben und bereit ist für das Ritual den engsten Freund zu opfern, darf daran teilhaben. Es ist eine gewaltige Ehre, dafür ausgewählt zu werden.“ Sein Ton war nicht mehr sachlich distanziert, sondern bewegt, ja, regelrecht feierlich. „Diese zehn werden zu Kalis Armen. Drei Gruppen, jeweils bestehend aus drei Mitgliedern, einem aus jeder der drei Schulen, die der Bruderschaft gehören. Und dann gibt es noch den … nun, den Zeremonienmeister könnte man wohl sagen. Nach Durchführung des Rituals werden die zehn am reichsten belohnt.“
    „Also wird es einen zehnten Mord geben?“, vergewisserte sich Wood, während Elizabeth gleichzeitig sagte: „Kali?“ Sie erinnerte sich an die grausige Bronzefigur in Hamiltons Bibliothek, die sowohl ihr, als auch Daniel aufgefallen war. Zehn dolchbewehrte Arme …
    Simon beantwortete zunächst Elizabeths Frage. „Kali und Bhowanee sind zwei Namen der gleichen Göttin. Sie verehren wir und sie belohnt uns. Oder bestraft uns, wenn wir zu schwach sind.“ Dann wandte er sich an Wood.

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