Soulmates: Ruf der Freiheit ([Soulmates]) (German Edition)
immer geschehen war, Remi hatte nicht die Absicht, ihn wissen zu lassen, wie er wirklich darüber dachte und fühlte.
Jake wusste nur zu gut, dass das Remis Art war, seine Freunde auf Distanz zu halten, aber es ärgerte ihn trotzdem. Vielleicht hing Remis Distanziertheit mit dem Kuss letzte Nacht zusammen.
Remi sagte kein Wort. Als er schließlich endlich zu ihm aufsah, saß Jake einfach nur da und hielt Remis Blick stand. Jake würde nicht zulassen, dass Remi sich vor ihm versteckte. Möglicherweise war das egoistisch, aber er wollte alles, die schlechten wie die guten Seiten.
Unruhig rutschte Remi auf dem Sofa herum, dann drehte er sich weg. Er stellte das Bier so hart auf dem Tisch ab, dass es überschäumte, und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht.
»Billy und ich waren vom Kino auf dem Weg nach Hause. Wir wurden angegriffen, als wir durch ein Feld gingen. Das ist alles.«
»Von wem? Hast du gesehen, wer euch angegriffen hat?«
»Keine Ahnung.«
»Du hast sie nicht gesehen? Oder sie haben sie nicht erwischt?«
»Ich kann mich nicht erinnern. Sie haben die Scheiße aus mir rausgeprügelt. Alles, was ich noch weiß, ist, wie ich im Krankenhaus aufgewacht bin, Simon, Bobby und Chay um mich herum. Dirk musste wie immer arbeiten und meine Mutter hat auf Sterling aufgepasst, der gerade erst geboren worden war.«
Jake schloss die Augen, versuchte, seine Emotionen unter Kontrolle zu bekommen. Er konnte sich nicht vorstellen, keine Familie zu haben, auf die man sich verlassen konnte. Bevor seine Eltern gestorben waren, waren sie wundervolle Menschen gewesen. Hin und wieder waren sie streng gewesen, na klar, aber sie hatten nie einen Zweifel daran gelassen, dass sie Jake und Tina liebten. Es war erstaunlich, dass Remi so eine innige Beziehung zu Sterling hatte, da er mit Sicherheit nichts kannte, mit dem man das vergleichen konnte.
Als er die Augen wieder aufschlug, starrte Remi ihn an, die Unterlippe zwischen die Zähne gezogen. »Hat dein Vater überhaupt versucht, herauszufinden, wer es getan hat?«
Remi schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Dirk hat mich nie offiziell vernommen. Die meiste Zeit der Ermittlungen über war ich im Krankenhaus. Nicht, dass es einen Unterschied gemacht hätte, ich konnte mich nicht an den Angriff erinnern. Kann es immer noch nicht.« Er sah zu Boden. »Ich erinnere mich nur…«
Er nahm mehrere tiefe Atemzüge und richtete die Augen zur Decke, in dem Versuch, die Tränen zurückzuhalten. Schließlich wandte er sich wieder Jake zu und lächelte. Es war ein trauriges Lächeln, voller Bitterkeit. Es ließ Jakes Herz schmerzen. Er wollte Remi in seine Arme ziehen und ihn trösten, aber er wagte es nicht. Remi verschwieg ihm irgendetwas und Jake musste herausfinden, was dieses Irgendetwas war. Er hatte das unbestimmte Gefühl, dass es von großer Wichtigkeit war.
»An was erinnerst du dich?«
»Spielt keine Rolle. Nichts Verwendbares. Ich kann mich nicht mal an den Film erinnern, den wir uns angesehen haben, oder warum wir in dem Feld gewesen sind.«
Jake erhob sich, packte Remis Arm und zog ihn auf die Füße. »Du musst mir vertrauen.«
»Ich vertraue dir ja. Ich vertraue dir so sehr, dass es mir eine Heidenangst einjagt.« Remis Stimme war leise, beinahe ehrfürchtig.
Die Ehrlichkeit und das Vertrauen nisteten sich direkt in Jakes Kopf ein – und in seinem Schwanz, der die ganze Zeit über nicht komplett schlaff geworden war. Er starrte in Remis wunderschöne Augen, sah ihnen dabei zu, wie sie sich verwandelten. »Seit dem Moment, als ich hier angekommen bin, will ich dich küssen.«
Remis Augen weiteten sich, dann seufzte er und schloss die Augen. Das war alles an Einladung, was Jake brauchte. Nicht mal eine Sekunde lang hielt er inne, um darüber nachzudenken, was er da tat. Er nahm sich einfach, was sein Gefährte anbot, zog ihn an sich und senkte seinen Mund auf Remis. Ohne Zeit zu verlieren, folgte seine Zunge der Linie von Remis Lippen.
Remi öffnete den Mund und erwiderte den Kuss. Er ließ Jake seinen Mund erkunden und folgte seiner Führung. Dann zog er sich mit einem Keuchen zurück und glitt, ohne Jakes Blick loszulassen, auf den Boden. Er lehnte die Stirn gegen Jakes Oberschenkel und schloss erneut die Augen.
»Jake.« Seine Stimme klang abgehackt, ein raues Flehen. Der Kampf, den er in seinem Kopf führte, spiegelte sich auf seinem Gesicht wider.
Jake strich über Remis Kopf, versuchte, ihn zu beruhigen. »Remi.« Warum tat er das?
Eine Hand
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