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Ulf Blanck - Die drei Fragezeichen Kids - 16

Ulf Blanck - Die drei Fragezeichen Kids - 16

Titel: Ulf Blanck - Die drei Fragezeichen Kids - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der magische Brunnen
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Geldregen
    Punkt acht Uhr morgens stand Justus Jonas vor dem Geschäft von Mister Porter und drückte die Türklinke herunter. Es war abgeschlossen. Merkwürdig‹, dachte er. ›Porter hat seinen Laden noch nie zu spät geöffnet.‹ Justus ärgerte sich, denn Tante Mathilda hatte ihn an diesem Wochenende extra früh mit einem langen Einkaufszettel aus dem Bett geworfen. Sie war sicher, dass man die frischeste Ware bekam, wenn man nur als Erster an der Kasse stand. Genervt ließ er die lindgrüne Einkaufstasche fallen und rutschte müde an der Hauswand herab. Kaum saß er auf dem Boden, bemerkte er einen Fahrradfahrer, der über den fast menschenleeren Marktplatz der kleinen Stadt fuhr.
    Justus erkannte ihn sofort. »He, Peter. Hat dich deine Mutter auch zum Einkaufen losgejagt?« Peter Shaw stellte sein Rad ab und nahm einen geflochtenen Korb vom Gepäckträger. »Hallo, Just. Ich konnte mir aussuchen, ob ich mein Zimmer sauber machen wollte, oder das hier. Aufräumen dauert mindestens das ganze Wochenende – da hab ich mich fürs Einkaufen entschieden.« Fast gleichzeitig traf auch Bob Andrews ein. »Gibt es bei Porter heute was umsonst?«, grinste er und lehnte sein Rad an die Wand. »Ist es Zufall, oder haben sich unsere Eltern etwa abgesprochen, damit sie am Samstag ihre Ruhe haben?«
    »Bei mir ist es umgekehrt«, lachte Peter. »Ich will lieber vor denen Ruhe haben. Aber was ist eigentlich mit Mister Porter los? Der müsste doch schon längst aufhaben?«  Gelangweilt trotteten die drei ??? über den Marktplatz und blickten zur Kirchturmuhr. Es war mittlerweile schon Viertel nach acht. Plötzlich blieb Justus abrupt stehen. »Sagt mal, fällt euch nichts auf? Irgendwas ist heute anders.«  Seine beiden Freunde blickten sich um. »Stimmt, hier fehlt was«, bemerkte Bob. »Ja, jetzt hab ich’s.  Ich hör kein Plätschern vom Brunnen.«  Der alte Brunnen stand mitten auf dem Marktplatz und normalerweise ergoss sich aus der Bronzestatue von Fred Fireman ein Wasserstrahl in das runde Becken. Neugierig liefen sie in die Richtung. Doch als sie sich näherten, konnten die drei ihren Augen nicht trauen.
    »Seht ihr, was ich sehe?«, stotterte Bob und ging noch schneller. Er wurde von Peter überholt. »Das darf doch nicht wahr sein. Das ist absolut unmöglich.«  Jetzt stand auch Justus atemlos am Brunnenrand.
    »Ich werde verrückt«, staunte er. »Der ganze Brunnen ist voll mit Pennies.« Ungläubig griff er in das Becken und hatte beide Hände voll mit Ein-Cent-Münzen. Sie rieselten wie Sand durch seine Finger und klimperten über das Kopfsteinpflaster.  Dort, wo sonst knietief Wasser stand, lagen Berge von funkelnden Geldstücken.  Peter stand immer noch der Mund offen. »Wo kommt das ganze Geld her? Manchmal schmeißen Leute hier Münzen zum Spaß rein, aber das muss ja ein Verrückter gewesen sein.« Bob schien ihm gar 

    nicht zuzuhören. »Mir kann es egal sein. Das müssen tausende von Dollars sein. Wir sind reich.«  Dann nahm er Anlauf und sprang wie in einem Schwimmbad ins Becken. Er nahm beide Hände voll mit Münzen und warf sie überglücklich nach oben. Pennies flogen durch die Luft, als wären es Wassertropfen. »Kommt mit rein!«, lachte Bob.
    »Das habe ich mir schon immer gewünscht. Ich geh auf Tauchstation.« Er legte seine Brille auf den Rand und versuchte mit dem Kopf in die Münzen einzutauchen. Jetzt gab es auch für Justus und Peter kein Halten mehr.

    »Achtung, jetzt komm ich!«, grölte Peter und hielt sich bei seinem Sprung die Nase zu.«
    »Nicht vom Beckenrand springen«, lachte Justus und schimpfte wie ein Bademeister. Immer wieder warfen sie händeweise die kleinen Kupfermünzen in die Luft und ließen sie wie Regen auf sich niederprasseln.  In diesem Moment wurden die Eisengitter vor Porters Schaufenster hochgezogen. Nervös blickte der Kaufmann auf seine Armbanduhr und schüttelte verärgert den Kopf. Bob winkte ihn zu sich herüber.
    »Guten Morgen, Mister Porter! Kommen Sie mal hierher! Sie werden sich wundern.« Hektisch rannte der Mann mit der weißen Schürze über den Marktplatz. »Was ist denn los? Erst streikt mein Wecker und dann …« Weiter kam er nicht. Fassungslos starrte er auf die Münzen im Becken. »Aber … aber  … das kann doch … das ist doch nicht …« Er brachte keinen vernünftigen Satz heraus.
    »Kommen Sie herein!«, lachte Peter. »Hier ist es herrlich erfrischend – Pennytemperatur zwanzig Grad.« Entgeistert rieb Porter sich die Augen.

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