Soulmates: Ruf der Freiheit ([Soulmates]) (German Edition)
Aber Remi konnte nicht verstehen, was. Es klang, als läge er am Grund eines Brunnens.
Dann explodierte Schmerz über seinen Schultern. Ein ohrenbetäubendes Knallen zerriss die Luft, nur Sekunden nachdem der brennende Schmerz in Remis Haut schnitt. Er versuchte, zu entkommen, aber der Absatz von Dirks Stiefel auf seiner Wange hielt ihn zurück. Wieder und wieder flammte der Schmerz auf, über Remis Rücken, seinen Hintern und seine Schenkel. Es tat so höllisch weh, dass er nur noch sterben wollte, alles tun würde, um es zu stoppen. Er starrte auf seinen besten Freund, seinen Geliebten, beschwor ihn, aufzustehen.
Billy stand nicht auf. Er bewegte sich nicht einmal.
Der harte Tritt einer Stiefelspitze traf immer wieder Remis Rippen, so lange, bis sein ganzer Körper taub wurde. Billys zerschmetterter Körper verschwamm vor seinen Augen und dann wurde alles schwarz.
Remi saß senkrecht im Bett und rang nach Luft. Es fühlte sich an, als würde ihn jemand so fest drücken, dass er nicht atmen konnte. Seine Brust brannte und er konnte die Hand an seiner Kehle beinahe spüren. Arme lagen um seinen Körper und drückten seine eigenen Arme an seine Seiten.
Oh Gott, nein. Er musste hier weg, er musste –
»Shh… Alles okay, du hattest nur einen Albtraum. Ich bin bei dir, Junge. Es ist alles gut. Ich lasse nicht zu, dass dir etwas passiert.«
Jake. Es war Jake. Remi entspannte sich, brach in Jakes Armen zusammen und vertraute darauf, dass Jake ihn festhalten würde. Mehrere Minuten lang bewegte er sich nicht, sein Kopf lag an Jakes Brust, während er seinem Herzschlag und seinen beruhigenden Worten lauschte.
Remi schlang die Arme um Jakes breiten Rücken und drückte sich eng an ihn. Er war jetzt in Sicherheit, Jake war da und er würde nicht zulassen – Nein, nein, er war nicht in Gefahr, es war ein Traum gewesen.
Mit kreisenden Bewegungen rieb Jake über seinen Rücken. »Rede mit mir, Junge. Was war los?«
Remi schloss die Augen und rutschte an Jake hinunter, bis seine Arme um Jakes Taille ruhten und sein Kopf auf seinem Schoß lag. Er mochte es, wenn Jake ihn Junge nannte. Immer wieder strich Jake mit den Fingern durch seine Haare.
»Ich habe diesen Traum schon eine ganze Weile. Ich bin jedes Mal aufgewacht, bevor irgendetwas passiert ist, aber dieses Mal…«
»Dieses Mal nicht. Erzähl mir von dem Traum, Remi. Vielleicht können wir zusammen herausfinden, warum du ihn immer wieder träumst und warum er dieses Mal zu einem Albtraum geworden ist.«
***
Jake streichelte Remis Wange und beobachtete zufrieden, wie sich sein Gefährte sogar noch im Schlaf seiner Berührung entgegenschmiegte. Irgendwie minderte es ein wenig den Schmerz in seiner Brust, dass Remi sich seiner Anwesenheit bewusst war.
Vorsichtig, um Remi nicht zu wecken, hob er seinen Kopf an und rutschte tiefer ins Bett. Sobald er sich in eine bequeme Position gebracht hatte, küsste er Remis Stirn. Er blinzelte die Tränen zurück und legte seine Wange eine Sekunde lang an Remis in dem Versuch, seine Fassung wiederzuerlangen.
Sein Herz schmerzte – das war die einzige Art und Weise, die ihm einfiel, um es zu beschreiben. Der physische Schmerz saß genauso tief wie der psychische. Scheiße, sogar in seinem Magen saß ein mulmiges Gefühl fest.
Fuck, wie hatte Remi überlebt? Kein Wunder, dass er die Erinnerung verdrängt hatte. Und Jake war überzeugt, dass es sich um eine Erinnerung handelte. Was Jake von den Verletzungen wusste, die Remi in jener Nacht hatte erleiden müssen, deckte sich mit seinen Narben.
Jake griff an Remi vorbei, nahm sein Handy in die Hand und klickte sich durch sein Telefonbuch. Er küsste Remis Wange, als das Telefon zu klingeln begann. »Ich liebe dich, Junge.«
Remi gab einen leisen Laut von sich, beinahe ein Seufzen. Ein kleines Lächeln zupfte an seinem Mundwinkel.
Jake rollte sich auf den Rücken und starrte an die Decke, während seine Hand träge durch Remis Haare fuhr. Er musste es Rhys erzählen. Wenn sie beweisen konnten, dass Dirk Remis ersten Freund ermordet hatte, würde der Hurensohn für sehr lange Zeit von der Bildfläche verschwinden. Er würde nie wieder in der Lage sein, Remi noch mal zu verletzen.
Kapitel 13
Remi trat in den Türrahmen zur Küche und blinzelte gegen das Sonnenlicht, das durch das Fenster über der Spüle strahlte. Der Duft von Kaffee und Speck stieg ihm in die Nase. Ahh…
Das Erste, was er bemerkte, sobald sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten, war Jake. Sein
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