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Späte Sühne - Island-Krimi

Späte Sühne - Island-Krimi

Titel: Späte Sühne - Island-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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den Krankenwagen, der andere das Auto, mit dem Gunnar nach Setberg gekommen war. Als sich der Krankenwagen dem Hvalfjörður-Tunnel näherte, fischte Gunnar sein Handy aus der Tasche und bestellte eine Pizza.
    »Die geht ins Hauptkommissariat an der Hverfisgata und darf nur Birkir Hinriksson ausgehändigt werden. Der bezahlt auch. Wenn jemand anderes sie in die Finger bekommt, ist sie alle, noch bevor ich in die Stadt komme«, sagte er mit Nachdruck. »Und dazu eine große Flasche Cola.«
    17:30
    Eine heiße, mit Pepperoni, Zwiebeln und Pilzen belegte Riesenpizza erwartete Gunnar, als er im Kommissariat eintraf, ebenso eine Zweiliterflasche Cola.
    »Verdammt, das habe ich mir echt verdient«, sagte Gunnar, als er den ersten Bissen hinuntergeschlungen hatte.
    »Willst du auch was?«, fragte er mit vollem Mund.
    Birkir schüttelte den Kopf. »Nein, danke.«
    »Na, dann muss ich sie wohl alleine essen«, sagte Gunnar und aß weiter, während Birkir ihm von Fabíans Geständnis berichtete.
    »Alles hieb- und stichfest?«, fragte Gunnar, als Birkir geendet hatte.
    »Ja«, sagte Birkir. »Anna untersucht die Sachen von Fabían, das Hemd und das Jackett. Helgi hat auch gesagt, dass Fabían ihm direkt nach der Tat noch in der Botschaft alles erzählt hat. Ich glaube, sie haben aufgehört zu lügen.«
    »Was wird mit Fabían geschehen?«, fragte Gunnar.
    »Er bleibt dort, wo er ist, darin sind sich alle einig.«
    »Und die anderen?«
    »Jón und Lúðvík werden vermutlich wegen Menschenraubs und Nötigung angeklagt, vielleicht auch noch wegen einiger anderer Dinge. Das hängt von Magnús’ und Arngrímurs Aussagen ab.«
    »Habt ihr die beiden schon gefunden?«
    »Nein, aber lange können sie sich nicht verstecken. Auf dem Flughafen ist dafür gesorgt, dass sie das Land nicht verlassen können. Wir machen uns da gar keine Gedanken.«
    »Was sagt Magnús?«
    »Als er zum Polizeipräsidenten kam, hat er sofort seinen Rücktritt erklärt. Das bedeutet wahrscheinlich, dass es wahr ist, was er da auf der Kassette gestanden hat.«
    »Dann bekommen wir einen neuen Boss.«
    »Wahrscheinlich«, sagte Birkir und stand auf. »Soll ich dich nach Hause fahren?«, fragte er.
    »Nein«, antwortete Gunnar. »Erst muss ich das hier aufessen.«
    Eine Hälfte der Pizza war noch übrig.
    Im Polizeigebäude an der Hverfisgata waren nur noch wenige Menschen. Dóra entfernte die Fotos und die Ermittlungsergebnisse aus Berlin von der Tafel. Dieser Fall war gelöst, der andere musste noch aufgeklärt werden.
    »Entschuldige, dass ich dir heute Morgen die Hilfe verweigert habe«, sagte Dóra, als Gunnar zu ihr hineinhumpelte und sich auf einen Stuhl fallen ließ.
    »Keine Ursache«, sagte Gunnar. »Ich weiß, dass ich manchmal etwas unverschämt rüberkomme.«
    Dóra pinnte die Fotos vom Tatort in Austurbrún an die Wand, wo Búi Rútsson ermordet aufgefunden worden war.
    Gunnar verfolgte das interessiert mit.
    Dóra sagte ihm, woher die Mordwaffe stammte und wie sie eingesetzt worden war.
    »Der Täter hat eine sehr hohe Summe aus dem Safe mitgehen lassen, keine isländischen Kronen, sondern Euros«, sagte sie. »Anscheinend hat ihn niemand im Haus bemerkt.«
    »Was ist das?«, fragte Gunnar und deutete auf das Foto, das Anna von den Fußspuren gemacht hatte.
    »Wir gehen davon aus, dass der Mörder sich im Kleiderschrank versteckt und deswegen Spuren auf dem staubigen Boden des Schranks hinterlassen hat. Er ist an einem Fuß behindert. Wir sammeln Informationen über Personen, die sich Spezialschuhe anfertigen lassen.«
    Gunnar starrte interessiert auf das Bild und überlegte. Schließlich sagte er: »Mach mir bitte eine Kopie davon.«
    Dóra zögerte. »Ist dir schon wieder was eingefallen?«, fragte Dóra, als sie ihm das Blatt reichte.
    »Ja, genau, wieder eine Eingebung«, antwortete er.
    »Etwas, wobei ich dir behilflich sein kann?«, fragte Dóra, als sie ihm das Blatt reichte.
    »Nein«, sagte Gunnar, faltete das Blatt zusammen und steckte es in seine Brusttasche.
    »Ganz sicher?«
    »Ja. Du könntest mich aber zum Smiðjustígur fahren. Ich muss dort mit jemandem sprechen.«
    18:30
    Ein neuer Kellner stand hinter dem Tresen, als Gunnar das Lokal betrat. Das nervte ihn, weil er dann immer genau erklären musste, was er wollte, und dem neuen Mann auch noch sagen, wo die Getränke zu finden waren, und was sie kosteten.
    »Bring mir das an den Tisch dahinten«, sagte Gunnar. Er hatte Botschafter Konráð Björnsson in einer Ecke entdeckt.

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