Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
Absolut nicht unser
Geschmack, sagte das Stimmchen, doch Corinna neben mir stöhnte: >>Oh
mein Gott! Hast du den Kerl gesehen, mit dem Xaví sich da unterhält?!<<
Ich warf ihr einen Blick von der
Seite zu.
>>Den muss ich einfach
haben!<<, flüsterte Corinna und verschwand als nächstes erst einmal auf
der Toilette. Ich gab meine Handtasche an Margaritha und ging auf die
Tanzfläche. Dort war es aber so voll, dass das Tanzen wenig Spaß machte. Als
ich kurz darauf wieder zur Theke kam, sah ich, dass Xaví und dieser Spanier nun
Gesellschaft von zwei gutaussehenden Mädchen bekommen hatten. Beide waren mit
Sicherheit Ausländerinnen, doch ihrem auffallenden Kleidungsstil nach zu
urteilen, lebten sie hier. Margaritha kam zu mir herüber und stellte mir
unaufgefordert ein Wasser hin.
>>Der Macho da ist Julio. Er
ist der Manager der Mädchen, die das Damencatchen veranstalten und die beiden chicas gehören zur Show<<, sagte sie.
>>Heiße Bienen<<,
erwiderte ich und überlegte, ob dieser Julio auch mit seinen Mädchen ins Bett
ging — wahrscheinlich schon. Ich war gespannt, ob Corinna bei ihm landen
konnte.
>>Papperlapapp<<, machte
Margaritha. >>Alles nur warme Luft! Erzähl mir lieber von dir und Xaví.
Taugt er was?<<
Margaritha war wirklich eine Nummer
für sich und brachte mich immer wieder zum Lachen. Zum Glück kam in dem Moment
Corinna zurück und ich kam um eine Antwort herum. Doch als Corinna sah, dass
nun zwei Mädchen bei dem Spanier und Xaví standen, zog sie sogleich einen
Flunsch.
>>Nur keine Panik<<,
beruhigte ich sie. >>Der Typ managt die Mädchen, die das Damencatchen
veranstalten und die beiden Tussis gehören wohl zur Mannschaft!<<
>>Hm<<, machte Corinna.
Auch ihr war nicht entgangen, dass die beiden Mädchen wirklich gut aussahen. Juanito,
der Manager des „Hollywood“, hatte uns nun ebenfalls entdeckt und kam zu uns
herüber, um uns zu begrüßen. Dabei legte er wie immer zwei Getränkegutscheine
auf die Theke und Corinna bestellte sich gleich darauf einen Ballantine‘s mit
Wasser. Corinna tendierte normalerweise eher zu Gin oder Wodka, und wenn sie
Whiskey trank bedeutete dies, sie war extrem angespannt und nervös.
>>Genau das, was ich jetzt
brauche!<<, erklärte sie dann auch und warf dem Spanier verhohlene, schmachtende
Blicke zu. Dann kam Xaví zu uns, nickte Corinna jedoch nur kurz zu und stellte
sich dann so zwischen uns, dass sie in seinem Rücken stand. Ich fand das ein
wenig unhöflich und irgendwie hatte ich das Gefühl, als wenn er Corinna nicht
sonderlich mochte.
>>Kommst du später noch mit zu
mir?<<, fragte er.
Ich fing an den Kopf zu schütteln —
wenn auch nicht als Antwort auf seine Frage.
>>Weißt du, ich mag deine
direkte Art<<, sagte ich dann. >>Und ja, mir geht es gut und ja,
ich glaube du hast Glück, und ich komme mit!<<
Xaví grinste.
>>Ich dachte ja nur, weil du
mit deiner Freundin gekommen bist<<, sagte er.
>>Ja, aber nur weil ich mit
Corinna gekommen bin, heißt das nicht, dass ich auch wieder mit ihr nach Hause
gehen muss. Weißt du, Corinna und ich führen eine sehr moderne und offene
Beziehung!<<
Jetzt musste Xaví lachen.
>>Wohl so ungefähr wie wir!
Aber ich weiß ja — du stehst drauf!<<
Weil er sich zwischen mich und
Corinna gedrängt hatte, stand er ziemlich nah und nun beugte er sich auch noch
ein wenig zu mir vor.
>>Übrigens habe ich heute auch
extra etwas für dich besorgt. Ich bin dafür sogar bis nach Gerona gefahren. Ich
hoffe, du magst rot.<<
Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl,
als ob es da doch, zumindest einen kleinen Funken Erotik zwischen uns gab.
Das Gefühl dabei war ungefähr so, als versuche jemand, mit einem Feuerzeug eine
Flamme zu entzünden und käme dann dahinter, dass er das Feuerzeug erst
auffüllen müsse, damit es funktioniere! Ich sah Xaví an. Doch der kurze Moment war
schnell vorüber, als eine ziemlich helle Stimme plötzlich sagte: >>Willst
du uns nicht einander vorstellen?<<
Es war dieser Julio und seine helle
Stimme passte so gar nicht zu seinem betont männlichen Aussehen! Xaví kam Julios
Bitte nach und stellte auch gleich Corinna als meine Freundin vor. Irgendwie
hatte ich dabei jedoch das Gefühl, als ob es Xaví gar nicht passte, mich mit
diesem Julio bekannt zu machen. Julio ließ es sich jedenfalls daraufhin nicht
nehmen, Corinna und mir einen Drink zu spendieren. Als er aber hörte, dass ich
nur Wasser trank, sah er mich verstört an und Corinna, die plötzlich super gut
gelaunt war, rief,
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