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Spanischer Wein

Spanischer Wein

Titel: Spanischer Wein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Lyons
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fuhr er vom Parkplatz und fädelte sich in den dichten Wochenendverkehr ein.
    „Wenn das so ist, meine liebe Gina, bist du die einzige Frau, die ich kenne, die nicht die Hälfte ihres Lebens in irgendwelchen Einkaufspassagen verbringt."
    Als sie wieder in Bradgate Manor eintrafen, stellte sich heraus, dass Antonio den restlichen Tag genauso verplant hatte. Und Gina, die es gewohnt war, selbst zu entscheiden, ertappte sich dabei, wie sie sich brav mit allem einverstanden erklärte.
    Am Tag seiner Ankunft hatte er die Stute in der Box neben Pegasus gesehen und verständnisvoll genickt, nachdem sie ihm berichtet hatte, sie würde sie halten, damit Pegasus nicht allein war.
    Kaum waren sie wieder zurück, beschloss Antonio, die beiden Pferde zu satteln und einen Ausritt zu machen. Dass er ihr nicht erlaubte, Pegasus zu nehmen, hätte sie sich eigentlich denken können.
    „Diese alte Stute ist viel besser für dich", verkündete er und lächelte nur über ihre finstere Miene, als er ihr beim Aufsitzen half.
    „Ich sehe nicht ein, warum ich nicht mein eigenes Pferd reiten soll", beschwerte sich Gina, während er sich auf Pegasus schwang.
    „Weil ich keine Lust habe, wieder fast einen Herzinfarkt zu bekommen, wie bei meiner Ankunft. Und falls Pegasus glaubt, er könnte mit mir auf dem Rücken durchgehen und wie der Teufel zu seinem Stall zurückgaloppieren, hat er sich geirrt! Und du musst zugeben", fügte er lachend hinzu, „dass ich viel zu groß bin, um auf der Stute zu reiten. Ich würde mich lächerlich machen, wenn meine Füße fast auf dem Boden schleifen, no?"
    „Stimmt", bestätigte sie. Als sie ihn jedoch betrachtete, musste sie zugeben, dass er einfach umwerfend aussah - und anziehender denn je, als er in langsamem Galopp vor ihr den Weg entlangritt. Er trug ein kurzärmeliges hellblaues Freizeithemd und enge Jeans.
    Beides hatte er an diesem Vormittag in Ipswich gekauft.
    Einvernehmlich ritten sie über die Felder und durch die Wälder, die das Dorf umgaben, und Gina konnte sich nicht entsinnen, je so glücklich gewesen zu sein. War es wirklich erst zwei Tage her, dass Antonio wieder in ihr Leben getreten war? Seltsamerweise erschien es ihr, als wäre er schon immer da ge wesen.
    In erster Linie lag es wohl daran, dass ihnen nie der Gesprächsstoff ausging. Außerdem hatten sie viel gemeinsam. Da sie beide in jungen Jahren ihre Eltern verloren hatten und bei ihren Großeltern aufgewachsen waren, konnte Antonio sehr gut nachvollziehen, wie einsam sie sich früher oft gefühlt hatte -trotz der Liebe und Aufmerksamkeit, die ihre Großeltern ihr entgegengebracht hatten.
    „Ich hatte mehr Glück als du, meine liebe Gina, denn ich hatte zwei Schwestern", meinte er nachdenklich, als sie absaßen, um sich die alte Dorfkirche anzusehen. „Aber da ich einige Jahre älter bin als sie, weiß ich, wie dir zu Mute gewesen sein muss."
    Und als er darüber sprach, wie er die Firma übernommen hatte, wurde ihr klar, dass eine starke Bindung zwischen ihnen bestand - ihre Familien kamen beide aus der Weinbranche.
    „Ich weiß, was du meinst", erwiderte Gina. „Trotz unserer unterschiedlichen Herkunft haben wir vieles gemeinsam."
    „Und ob!" Seine Augen funkelten amüsiert. „Zum Beispiel die Tatsache, dass wir beide nicht gern einkaufen gehen. Und einige andere Dinge - zum Beispiel, dass wir im Bett so gut miteinander harmonieren, ganz zu schweigen von ..."
    „Ach, du meine Güte!" Sie lächelte verlegen und errötete, denn sie war es nicht gewohnt, so offen über derartige Dinge zu reden.
    „Ah, querida! Es macht mir Spaß, dich zu ärgern. Du lässt dich immer so leicht provozieren." Er lächelte, als sie wieder aufsaßen. „Und wohin geht es jetzt?"
    „Ich dachte, wir reiten die Hauptstraße in diese Richtung und dann durch das Gatter da hinten." Gina deutete in die entsprechende Richtung. „Es ist der Eingang zu einem alten Reitweg, der nach Bradgate Manor führt. Wir können also noch ein bisschen galoppieren, bevor wir wieder zu Hause sind."
    „Bueno." Antonio nickte und ritt vor ihr her.
    Gerade als er sich hinunterbeugte, um das Gatter zu öffnen, hörte sie, wie sich von hinten ein Wagen näherte. Nachdem sie ihr Pferd an den Straßenrand gelenkt hatte, beachtete sie diesen nicht weiter. Doch dann rief jemand ihren Namen, und sie drehte sich um. Sie erkannte den alten Rolls-Royce sofort.
    „Hallo, mein Schatz! Was für ein herrlicher Tag für einen Ausritt, nicht?" rief ihre Patentante Joyce Frazer

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