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Spanischer Wein

Spanischer Wein

Titel: Spanischer Wein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Lyons
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berauscht vor Begierde. Fieberhaft zogen sie sich gegenseitig aus, bevor sie eng umschlungen aufs Bett sanken, im Sog einer primitiven Kraft, die sie nicht kontrollieren konnten.
    Und dann ... dann konnte Gina keinen klaren Gedanken mehr fassen, weil sie in Flammen stand und vor Lust aufstöhnte, als ihr ungezügeltes Liebesspiel sie fast um den Verstand brachte. Schließlich drang Antonio in sie ein und verfiel in einen schnellen, drängenden Rhythmus, bis sie beide einen ekstatischen Höhepunkt erreichten.
    Viel später, als Gina erschöpft dalag, streckte sie die Hand aus, um Antonio zu berühren
    - und stellte fest, dass er nicht mehr neben ihr lag.
    Sie fragte sich, wo er sein mochte. Dann schlug sie die Decke zurück, stand auf und ging im Zimmer umher, um ihre Sachen einzusammeln, die sie vor kurzem so achtlos weggeworfen hatte.
    Als sie stehen blieb und aus dem Fenster blickte, sah sie Antonio. Er ging langsam auf dem weitläufigen Rasen vor dem Haus auf und ab.
    Während sie ihn betrachtete, setzte ihr Herz plötzlich einen Schlag aus. Was sollte sie bloß tun, wenn er sie verließ? Und das würde er tun, sehr bald sogar. Denn er lebte in Spanien und musste dort eine Firma leiten - genau wie sie ihre Verpflichtungen hatte, sowohl ihrem Großvater gegenüber als auch in ihrem Job, hier, in England. Falls sie also geglaubt hatte, dass diese Tage mehr wären als nur ein glückliches, kurzes Zwischenspiel, hatte sie sich gründlich getäuscht.
    Leider wusste sie jedoch, dass sie sich bereits hoffnungslos in Antonio verliebt hatte. Und obwohl es ihr das Herz brechen würde, wusste sie auch, dass es früher oder später vorbei wäre.
    Sicher, vielleicht würden sie es schaffen, einige Wochenenden zusammen zu verbringen, wenn Antonio Zeit hatte. Aber das war offensichtlich alles, worauf sie hoffen konnte. Und eine Fernbeziehung war im Grunde von vornherein zum Scheitern verurteilt.
    Nachdem sie den Tatsachen ins Auge geblickt hatte, war Gina unendlich traurig. Dann wurde ihr allerdings klar, dass sie sich zusammenreißen musste. Antonio würde zwar nicht lange bleiben können, aber es wäre dumm gewesen, die kurze Zeit, die ihnen bleiben würde, nicht in vollen Züge n zu genießen.
    Als sie nach dem Abendessen zusammensaßen und sich angeregt unterhielten, kam Gina zu dem Ergebnis, dass es eine gute Idee gewesen war, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren und der Zukunft einfach ihren Lauf zu lassen.
    Und als sie später mit Antonio in ihrem Bett lag, war kein Platz mehr für Traurigkeit. Sie war überglücklich, als er sie langsam und nach allen Regeln der Kunst verführte und liebte, so intensiv und zärtlich, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Während sie von den Wellen der Lust davongetragen wurde, schien es ihr, als wären Antonio und sie eins geworden und als würde das Universum in einem einzigen Lichtermeer explodieren.
    Gina, die ein ausgemachter Morgenmuffel war, brauchte eine Weile, um zu merken, dass Antonio, der offensichtlich gern früh aufstand, sich untypisch verhielt.
    „Du meine Güte!" sagte sie schläfrig, während sie sich aufsetzte. Dann strich sie sich das Haar aus der Stirn und sah erstaunt zu ihm auf. Er stand neben ihr am Bett.
    Verwirrt ließ sie den Blick zu dem großen Tablett mit der Kanne Kaffee, dem gekochten Ei und den Toastscheiben gleiten und schüttelte den Kopf.
    „Ich wusste gar nicht, dass du Wasser kochen kannst", erklärte sie. „Ganz zu schweigen davon, dass du das Frühstück ans Bett servieren kannst."
    „Ich habe viele Talente", meinte er lässig, bevor er das Tablett auf einen kleinen Tisch neben dem Bett stellte und ihnen beiden einen Becher Kaffee einschenkte.
    „Das kann man wohl sagen!" Gina lächelte, als sie sich an die leidenschaftliche Nacht mit ihm erinnerte. „Bist du schon lange auf?"
    Antonio nickte. „Ich bin vor ungefähr zwei Stunden aufgestanden und habe einen langen Spaziergang gemacht. Die Gegend hier ist sehr schön, besonders frühmorgens, wenn die Felder noch von Tau bedeckt sind."
    Inzwischen hatte sie bemerkt, dass er dieselben Sachen wie am Tag seiner Ankunft trug.
    Das war es dann wohl, dachte sie, und die Kehle war ihr plötzlich wie zugeschnürt. Offenbar wollte er ihr Lebewohl sagen, bevor er nach Spanien aufbrach.
    „Es sieht so aus, als wolltest du nach London zurückfahren", bemerkte sie, so lässig sie konnte, entschlossen, die letzten ge meinsamen Momente nicht zu verderben.
    „Ja, du hast Recht." Er nahm ein kleines

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