Spanischer Wein
versuchte sie, es wieder hochzustecken und ihn gleichzeitig abzuwehren, denn er hatte ihr den Arm um die Taille gelegt und zog sie langsam an sich.
„Bitte, Antonio ... du verstehst nicht!" brachte sie hervor und erschauerte, als er die andere Hand in ihr Haar schob. „Ich bin nicht mehr das naive ... dumme Mädchen, das du vor acht Jahren gekannt hast."
„Nein, das bist du wirklich nicht!" bestätigte Antonio und lachte heiser. Darin umfasste er ihren Kopf und drückte ihn in die Kissen, so dass sie zu ihm aufblickte.
Was ist bloß mit mir los? Das war so ziemlich der einzige klare Gedanke, den Gina fassen konnte. Hilflos betrachtete sie seine sinnlichen Lippen. Ein seltsames Fieber schien sie erfasst zu haben, und obwohl sie wusste ... hoffte ... fürchtete, dass Antonio sie küssen würde, konnte sie sich nicht rühren. Sie war wie in Trance, hypnotisiert von dem verlangenden Funkeln in seinen dunklen Augen.
Und dann neigte er langsam den Kopf, presste die Lippen auf ihre und begann ein erotisches Spiel mit der Zunge. Wie aus weiter Ferne hörte sie sich aufstöhnen, und als er sie zu streicheln begann, war sie völlig benommen und begann in seinen Armen zu zittern.
Schließlich ließ der Druck seiner Lippen etwas nach, und sein Kuss wurde sinnlicher und rief eine leidenschaftliche Reaktion in ihr hervor, die sie nicht leugnen konnte. Wie hätte sie es auch tun können? Dies war alles, was sie je gewollt hatte ... alles, wovon sie immer geträumt hatte ... seit sie Antonio damals zum ersten Mal gesehen hatte.
Und dennoch ... Die Vergangenheit schien' jetzt nichts mehr mit der Gegenwart zu tun zu haben. Jetzt war sie, Gina, eine erwachsene Frau, die von heftigem Verlangen verzehrt wurde und die Erregung des Mannes, der sich an sie presste, und seinen leidenschaftlichen Kuss auskostete. Unwillkürlich legte sie ihm die Arme um den Nacken und schob die Finger in sein dichtes schwarzes Haar, während sie das erotische Spiel seine r Zunge erwiderte.
Nach einer Ewigkeit, wie es ihm schien, .löste Antonio sich von Gina, betrachtete ihre bebenden Lippen und sah ihr in die blauen Augen, fasziniert von der Leidenschaft, die sie ergriffen hatte.
„Querida ..." sagte er leise und stöhnte auf. Dann lächelte er spöttisch, bevor er das Gesicht für eine Weile in ihrem Haar barg. „Ich glaube, wir gehen jetzt miteinander ins Bett.
No?"
„Na, das hoffe ich doch!" brachte Gina atemlos hervor und merkte erst, dass sie ihre Gedanken ausgesprochen hatte, als Antonio lachte.
Dann stand er auf, hob sie hoch und verließ mit ihr das Zimmer, um die breite Treppe zu ihrem Schlafzimmer hochzugehen.
4. KAPITEL
„Ich ... weiß nicht, ob es eine gute Idee ist..." sagte Gina nervös, als Antonio sie vorsichtig aufs Bett legte, denn plötzlich hatte sie Angst.
Sie hätte gern geglaubt, dass sie eine erfahrene Frau war und mit diversen Männern geschlafen hatte. Doch sie hatte sich im Lauf der Jahre so oft vorgestellt, wie es wäre, mit Antonio zu schlafen, dass es zwangsläufig eine große Enttäuschung sein würde. Und sie war sich nicht sicher, ob sie das ertragen konnte.
„Eine gute Idee?" Antonio betrachtete sie einen Moment lang erstaunt. Dann lachte er auf und setzte sich neben sie aufs Bett.
„O querida, du musst doch gemerkt haben, dass ich seit meiner Ankunft hier gestern an kaum etwas, anderes gedacht habe als daran, mit dir zu schlafen."
„Wirklich?"
„Si - ciertamente!" bekräftigte er, und sein sinnlich-spöttisches Lächeln und das Funkeln in seinen Augen, als er ihr zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht strich, bewirkten, dass ihr Herz einen Schlag aussetzte.
„Wir kennen uns schon lange, no? Aber damals waren wir beide noch jung", fügte er leise hinzu, während er ihre Wange und anschließend ihren Hals streichelte. „Du hattest gerade die Schule beendet. Und ich ... war völlig unreif und hätte wissen müssen, dass man nicht mit dem Feuer spielt."
Seine Ehrlichkeit und sein bedauernder Tonfall berührten sie zutiefst. Nachdem sie all die Jahre so mit ihrem Kummer beschäftigt gewesen war, spürte Gina nun, wie dieser bei seinem liebevollen Lächeln verschwand.
„Es war nicht allein deine Schuld", gestand sie und seufzte leise. „Ich war... na ja, ich war ein albernes junges Mädchen und hatte übertrieben romantische Vorstellungen von der Liebe, weil ich zu viele viktorianische Romane gelesen hatte."
„O no! Du warst charmant. So süß. So unschuldig", entgegnete Antonio leise, ohne
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