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Spanischer Wein

Spanischer Wein

Titel: Spanischer Wein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Lyons
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nehmen, und ihr eine Tasse Kaffee angeboten hatte.
    „Natürlich hat er auch einige andere Personen, wie zum Beispiel seine Hausangestellten, in seinem Testament bedacht. Ansonsten sind Sie aber die alleinige Erbin von Brandon's of Fall Mall."
    Während Gina dasaß und überlegte, was sie darauf erwidern sollte, fuhr der Anwalt fort:
    „Es gibt allerdings ein Kodizill, das er vor kurzem hinzugefügt hat. Also, Mrs. ... Senora Ramirez ..." Er schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. „Sie sind jetzt eine sehr reiche Frau."
    „Ein Kodizill?" wiederholte sie leise und krauste die Stirn.
    Der Anwalt nickte. „Ich brauche Sie sicher nicht mit juristischen Fachausdrücken zu langweilen." Er rückte die Unterlagen auf seinem Schreibtisch zurecht. „Ihr Großvater hat mich vor etwas über einem Monat aufgesucht und mich gebeten, dieses Kodizill aufzusetzen - einen Zusatz zu seinem Testament. Es sieht vor, dass Sefior Don Antonio Ramirez eine bestimmte Summe, über die er allein verfügen kann, erhält, wenn er Sie heiratet."
    Der Anwalt machte eine Pause und rückte seine Brille gerade, während er auf das Dokument vor sich blickte.
    „Sir Robert hat außerdem den Wunsch geäußert, dass Senor Don Antonio Ramirez das Geld dazu verwendet, seine Firma in Spanien zu modernisieren."
    Einen Moment lang blickte Gina ihn ruhig an. „Was heißt ,eine bestimmte Summe' genau?"
    Nachdem er wieder einen Blick in seine Unterlagen geworfen hatte, nannte er ihr einen Betrag, der ihr den Atem verschlug.
    „Das ... das ist ja eine enorme Summe!" rief sie.
    Doch er zuckte lediglich die Schultern. „Im Vergleich zum gesamten Vermögen ist sie nicht so hoch. Ich erinnere mich daran, dass Ihr Großvater gesagt hat, er würde es als eine gute Investition betrachten, da Sie Don Antonio heiraten würden."
    Als Gina in das große, leere Haus ihres Großvaters zurückkehrte und nervös im Arbeitszimmer auf und ab ging, versuchte sie, sich über die Bedeutung dessen, was sie gerade erfahren hatte, klar zu werden. Denn egal, wie sie es betrachtete, es war offensicht lich, dass ihr Großvater und Antonio tatsächlich eine Abmachung getroffen hatten. Der endgültige Beweis dafür war das Datum. Ihr Großvater hatte das Kodizill aufsetzen lassen einen Tag nachdem Antonio ihr den Heiratsantrag gemacht hatte und nach Spanien zurückgeflogen war.
    Alles, was Carlotta Perez und Onkel Emilio gesagt hatten, ergab plötzlich einen Sinn. Ja, man musste nicht besonders intelligent sein, um sich zusammenzureimen, was an jenem langen Wochenende über einen Monat zuvor passiert war.
    Zum einen hatte sein Onkel Antonio dazu gedrängt, zu heiraten, und zwar eine reiche Frau.
    Und wenn sie Emilio richtig verstanden hatte, dann hatten er und ihr Großvater auch miteinander gesprochen - vermutlich am Telefon.
    Außerdem war ihr, Gina, zunehmend bewusst geworden, dass ihr Großvater sich darum sorgte, was passieren würde, wenn sie die Firma übernahm.
    Er hatte zwar nicht viel Aufhebens darum gemacht, doch er hatte gelegentlich bemerkt, dass es ihm wesentlich leichter fallen würde, ihr die Verantwortung zu übertragen, wenn sie einen Ehemann hätte, der sie unterstüt zte. Er hatte also gehofft, dass sie verheiratet war, wenn sie die Firma von ihm erbte.
    Und dann war Antonio aufgetaucht, weil er auf der Suche nach seiner verlorenen Sendung gewesen war.
    Sie wusste, dass er bei ihrem Großväter im Büro gewesen war. Und da müssen sie den Plan ausgeheckt haben, dachte Gina und zitterte vor Wut bei der Vorstellung, wie dumm sie gewesen war.
    Für Antonio musste es die Chance seines Lebens gewesen sein. Mit seinem unvorhergesehenen Besuch hatte er sie nicht nur überrumpelt, sondern sie war seiner überwältigenden Anziehungskraft bald erlegen. Und er hatte diese Chance ergriffen. Denn er hatte gewusst, dass sie sich damals Hals über Kopf in ihn verliebt hatte. Es musste kinderleicht gewesen sein, eine so naive Frau wie sie mit seine m Charme einzuwickeln.
    Und eines musste man ihm lassen - er war schnell zur Sache gekommen. Schließlich hatte er nur drei leidenschaftliche Tage und Nächte mit ihr verbringen müssen, um sie dazu zu bringen, ihn zu heiraten.
    Dann war er mit ihr im Schlepptau nach London zurückge fahren, hatte ihrem Großvater die gute Neuigkeit mitgeteilt, die Hochzeit kurzfristig anberaumt und war wieder nach Spanien zurückgeeilt.
    Kein Wunder, dass Onkel Emilio sich gefreut hatte wie ein Schneekönig! Es sah so aus, als hätten alle außer

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