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Spanischer Wein

Spanischer Wein

Titel: Spanischer Wein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Lyons
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großen Mitgift zu heiraten?"
    „Das ist völlig absurd!" sagte Antonio unwirsch und strich sich wütend durchs Haar. „Ja, mein Onkel wollte, dass ich heirate und eine Familie gründe. Aber ist es nicht ganz normal, wenn ein alter Mann sich so etwas wünscht? Die Vorstellung, dass ich tue, was er mir sagt, ist wirklich lächerlich."
    „Okay ... Aber was ist mit meinem Großvater? Warum behaupten Carlotta und dein Onkel beide, du hättest mich nur ge heiratet, weil ich einmal das Vermögen meines Großvaters erbe? Irgendwo müssen sie die Information doch bekommen haben, oder? Außerdem weiß ich, dass du bei ihm warst, bevor du nach Suffolk gekommen bist, und ..."
    „Wie kannst du so etwas sagen?" fragte er aufgebracht.
    „Aber Carlotta und dein Onkel scheinen beide zu glauben ..." Gina verstummte und erschauderte - vor Anspannung und vor Kälte.
    „Ich habe keine Ahnung, was Carlotta behauptet hat. Woher sollte ich es auch wissen?
    Schließlich war ich nicht dabei. Sie ist zwar eine gute Geschäftsfrau, aber von ihr als Mensch halte ich nicht viel", stieß er wütend hervor. „Und mein Onkel ist alt und krank, wie du selbst gesehen hast.
    Ich habe dich geheiratet, weil ich es wollte, aus keinem anderen Grund", fügte er hinzu, sichtlich bemüht, die Fassung zu wahren. „Und dass du an mir zweifelst... dass du mir nicht vertraust und mir nicht glaubst... finde ich unverzeihlich, Gina!"
    Sie wollte ihm gerade sagen, dass es ihr Leid tue und sie sich nicht so von Carlotta hätte provozieren lassen dürfen, als plötzlich jemand hinter ihnen auf der Treppe erschien und nach Antonio rief.
    „Antonio! Da bist du ja ..." Es war sein Schwager Jaime.
    „Nicht jetzt!" rief Antonio ungeduldig. „Wir reden später miteinander."
    „No! Ich muss unbedingt mit dir reden. Sofort!" beharrte Jaime.
    Seufzend wandte Antonio sich ab und ging die Treppe hinauf, nachdem er ihr bedeutet hatte, ihm zu folgen. Als sie oben ankam, konnte sie allerdings weder ihn noch seinen Schwager sehen.
    Es war ihr erster ernsthafter Streit mit ihm gewesen, und sie war immer noch völlig durcheinander und schämte sich, weil sie ihn zu Unrecht beschuldigt hatte. Langsam ging sie die Flure entlang zum Empfangsraum der Bodega.
    Bevor sie diesen erreichte, tauchte Antonio jedoch wieder auf. Er umfasste ihren Arm und führte sie durch einen Seiteneingang nach draußen zu seinem Wagen. Seine Züge waren so angespannt, dass sie Angst bekam.
    „Was ist los?" fragte sie, als er ihr schweigend die Beifahrertür aufhielt.
    „Ich bringe dich nach Hause, Gina", erwiderte er leise. „Ich muss mit dir reden. Und zu Hause sind wir ungestört."
    Obwohl die Fahrt nicht lange dauerte, waren Ginas Nerven zum Zerreißen gespannt, als sie beim Haus eintrafen. Was war nur in sie gefahren? Wie hatte sie ihrem geliebten Mann vorwerfen können, er hätte sie ihres Geldes wegen geheiratet?
    Gina hatte allerdings keine Zeit, sich weiter den Kopf darüber zu zerbrechen. Nachdem Antonio den Wagen gestoppt hatte, führte er sie ins Haus, an seiner weinenden Großmutter vorbei und den Flur entlang zu einer Tür, die zum Garten auf der hinteren Seite hinausging.
    „Du meine Güte!" brachte sie hervor, als er sie zu einer Bank unter blühenden Bäumen führte. „Was ist los? Es tut mir sehr Leid, dass ich all diese Dinge gesagt habe, Antonio", fügte sie, den Tränen nahe, hinzu. „Ich wollte dir wirklich keine Vorwürfe machen ... Ich hoffe ..."
    „Pst, querida", unterbrach er sie leise und setzte sich neben sie auf die Bank. Dann legte er ihr den Arm um die Schultern.
    „Ich ... habe leider schlechte Neuigkeiten für dich, mein Schatz." Einen Moment lang barg er das Gesicht in ihrem Haar. „Deine Patentante hat vorhin angerufen. Sie hat uns mitgeteilt, dass ... dass dein Großvater heute Morgen einen schweren Herzanfall hatte und mit dem Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht wurde. Und ich fürchte, er wird nur noch wenige Stunden leben."
    Als sie zu weinen und zu zittern anfing, wiegte er sie sanft hin und her. „Es ist ein furchtbarer Schock für dich, no?" meinte er leise. „Aber wir werden den ersten Flug nach England nehmen. Vielleicht geht ja doch alles gut. Die moderne Medizin kann Wunder bewirken."
    Doch Gina war unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Es war ein schrecklicher Schlag für sie.
    Während sie in den Armen ihres geliebten Mannes dasaß, wurde ihr allerdings klar, dass sie unbewusst damit gerechnet hatte, dass ihr Großvater nicht mehr

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