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Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)

Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition)

Titel: Spartan Frost: Das Logan-Quinn-Special aus der Welt der "Mythos Academy" (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Estep
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mattgesetzt hatte. Den Feind, der eine solche Bedrohung für mich darstellte.
    Dann hob Gwen den Arm, und ihre blutige Hand berührte meine, obwohl die Kälte des Todes sich bereits ihrer Finger bemächtigte. Ihre Berührung war so sanft wie eine Schneeflocke, die auf meine Haut fiel. Aber die Gefühle, die damit einhergingen, waren vollkommen anders. Ihre Trauer, ihr Schmerz und ihre Verzweiflung stürzten auf mich ein, trafen mich bis ins Innerste, so wie mein Schwert ihr Herz getroffen hatte.
    Zu spät verstand ich, was ich getan hatte – dass ich gerade das Mädchen getötet hatte, das ich liebte.
    Endlich schrie Gwen, und ich schrie mit ihr …
    Ich rollte hin und her, trat gegen die schweißdurchtränkte Decke, die das breite Bett bedeckte. Für einen Moment kämpfte ich gegen leere Luft. Meine Fäuste sausten in harten, wilden Bögen herum und schlugen nach nichtexistenten Feinden. Eine Sekunde später fiel ich auf den Boden.
    Das scharfe Knacken meiner linken Schulter und Hüfte, die auf den kalten Holzboden knallten, riss mich aus meinem Traum.
    Ich blieb ein paar Sekunden einfach auf dem Parkett liegen, das Gesicht gegen das Holz gepresst, während ich darauf wartete, dass mein Herzschlag sich beruhigte, meine Atmung sich normalisierte und das Zittern meines Körpers verebbte. Als ich mich dazu fähig fühlte, setzte ich mich auf und lehnte mich gegen das Bett. Ich gab einen langen, müden Seufzer von mir und fuhr mir mit den Händen durch das schwarze Haar, bis die verschwitzten Locken wild um meinen Kopf standen.
    Nein, kein Traum – ein Albtraum .
    Doch er war durchaus real. Denn ich hatte Gwen nicht nur in meinen Träumen angegriffen – sondern auch im echten Leben.
    Es war vor ein paar Wochen während des Winterkonzertes im Aoide-Auditorium geschehen, als meine Stiefmutter Agrona Quinn sich als Anführerin der Schnitter des Chaos zu erkennen gegeben hatte – als Befehlshaberin über die bösen Krieger, die Loki dienten. Bevor ich verstanden hatte, was vor sich ging, hatte Agrona mir ein goldenes Halsband um den Hals gelegt, das mit Apate-Juwelen besetzt war, benannt nach der griechischen Göttin der Täuschung. Mithilfe der Edelsteine, eines Buches und schrecklicher Magie hatten Agrona und die Schnitter versucht, Lokis Seele in meinen Körper zu transferieren, damit der Gott einen jungen, starken, gesunden Körper erhielt anstelle seines eigenen, der missgestaltet und gebrochen war.
    Doch Gwen hatte ihre Psychometrie eingesetzt, um die Magie der Schnitter und Lokis schreckliche Macht über mich zu brechen und mich daran zu erinnern, wer ich in ihren Augen wirklich war – der verdammte Logan Quinn, ein wilder Spartanerkrieger und der Kerl, den sie genug liebte, um sich bei dem Versuch, mich zu retten, selbst zu opfern.
    Oh ja, mein Gypsymädchen war da gewesen, als ich es am meisten gebraucht hatte. Und als Gegenleistung hatte ich Gwen mein Schwert in die Brust gerammt, genau wie Agrona es mir befohlen hatte.
    Gwen hatte mich gerettet, und ich hatte sie fast getötet. Ich hätte sie getötet, wenn Professor Metis und Daphne nicht da gewesen wären. Ich hatte die schreckliche Szene noch vor Augen, als wäre es erst vor Sekunden geschehen. Gwen zusammengesackt auf der Bühne, ihre Brust blutüberströmt, während sich immer mehr davon unter ihrem Körper sammelte. Die Augen geschlossen, ihre Atmung verstummt, Vic in der Scheide, die an ihrer Hüfte ging. Ich, Oliver und alle anderen im Kreis um sie versammelt. Ich, der ich Metis und Daphne anschrie, etwas zu tun, ihr zu helfen, sie zu retten. Das goldene und rosige Glühen der Heilmagie von Metis und Daphne, das sich auf Gwens Herz und die tiefe, scheußliche Wunde konzentrierte, die ich dort hinterlassen hatte. Die Minuten, die langsam dahinkrochen, jede länger und unerträglicher als die letzte. Und dann, endlich, glücklicherweise , das kleine, keuchende Geräusch von Gwens erstem Atemzug, das mir verriet, dass sie nicht sterben würde – dass ich sie letztendlich doch nicht umgebracht hatte.
    Aber die schrecklichen Erinnerungen endeten an diesem Punkt nicht. Denn ich erinnerte mich noch an etwas anderes von diesem Tag – an die Art, wie die anderen Schüler sich vor mir zurückgezogen hatten, mich aus verängstigten Augen angestarrt hatten, als würde ich jeden Moment in den Schnittermodus schalten und sie alle töten …
    Ich rieb mir mit den Händen über das Gesicht, in dem Versuch, die furchtbaren Erinnerungen zurückzudrängen und das

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