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Special Edition: Alarmstufe Blond & Vor Liebe wird gewarnt (German Edition)

Special Edition: Alarmstufe Blond & Vor Liebe wird gewarnt (German Edition)

Titel: Special Edition: Alarmstufe Blond & Vor Liebe wird gewarnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Marthens
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interessiert die Landschaft zu studieren. Irgendwann hielt er die Ruder still und ließ das Boot treiben. Es war so ruhig auf dem See. In der Ferne schmetterte ein Chor das Lied vom Kuckuck. Das Wasser plätscherte sanft an die Bootsplanken, ein paar Enten schwammen friedlich um uns herum.
    »Ich habe oft an dich gedacht«, sagte Tim schließlich. »Was aus dir geworden ist und was du so treibst. Dass du beim Fernsehen arbeitest, darauf wäre ich nicht gekommen.«
    »Das hätte ich früher auch nie gedacht«, erwiderte ich mit einem Schmunzeln.
    »Wie ist das gekommen? Eine schicksalhafte Begegnung? Oder hast du sofort die Kurve gekriegt, nachdem ich weg war?«
    Ich überlegte einen Moment, bevor ich ihm antwortete. Ich beschloss, ihm die Wahrheit zu sagen. »Ich habe die Kurve lange nicht gekriegt, Tim. Als ich rauskam, warst du weg. Ich habe lange gebraucht, das zu akzeptieren und dich zu vergessen, so dass ich vorwärts gehen konnte. Doch ich habe es geschafft, die Schule beendet, das Abi nachgeholt. Und dann studiert. Zuerst habe ich mich mit vielen Gelegenheitsjobs durchgeschlagen, bis ich endlich Glück hatte.« Ich atmete tief ein und aus.
    Er sah mich mit großen Augen an. »Ich hatte keine Ahnung, dass du mich gesucht hast. Du warst eines Tages einfach weg, mein Vater hatte einen neuen Job, wir sind umgezogen. Ich dachte, du wärst auf und davon, wie du immer wolltest.«
    »Nein, ich war nicht auf und davon!« Wusste er es nicht oder stellte er sich dumm?
    »Wo warst du dann?«
    Ich sah ihn perplex an. Sein Blick ruhte unschuldig und ahnungslos auf mir.
    Er wusste es wirklich nicht.
    »Ich saß im Knast. Jugendknast.«
    Betroffen schüttelte er den Kopf. »Aber weswegen denn? Was hast du getan?«
    »Erinnerst du dich daran, dass wir immer darüber gesprochen hatten, mit einem Auto durch die Welt zu reisen, frei und unabhängig?«
    Er nickte. »Ja, wir haben kaum von etwas anderem gesprochen.«
    »Ich hatte ein Auto geklaut, damit wir davondüsen konnten. Als ich angehalten wurde, habe ich eine Pistole gezogen und damit rumgefuchtelt. Sie war nicht echt, aber das wussten die nicht. Dann bin ich geflohen und habe dabei fremdes Eigentum beschädigt. Irgendwann erwischten sie mich, wobei ich als Krönung einen der Polizisten K.o. geschlagen habe. Hat mir insgesamt zwanzig Monate eingebracht.«
    Er lauschte mir mit offenem Mund. »Verdammt, Emma, das habe ich nicht gewusst. Für uns hast du das getan? Wegen unserer albernen Spinnereien?«
    »Für mich waren sie damals nicht albern. Ich war total verschossen in dich. Du warst meine erste große Liebe.«
    Er schwieg lange. Ich war froh, dass ich es ihm gesagt hatte. Die ganzen Jahre über hatte ich gedacht, er sei ebenfalls irgendwie in Schwierigkeiten geraten, weil er mich nie besucht hatte, weil ich nie wieder etwas von ihm gehört hatte. Irgendwann glaubte ich schließlich, er hätte mich vergessen. Oder sei tot. – Ich hatte mich geirrt.
    »Wohin hat es dich verschlagen?«, fragte ich ihn.
    Er starrte aufs Wasser. »In irgendein Kaff im Süden. Es war langweilig und öde. Und du hast mir gefehlt. Ich hatte deine Eltern gebeten, dir meine neue Anschrift und Telefonnummer zu geben, aber offensichtlich sind die nie bei dir gelandet.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Meine Mutter behauptete immer, du würdest einen schlechten Einfluss auf mich ausüben.«
    »Das Gleiche hat meine Mutter über dich gesagt.«
    Ich lächelte, er ebenfalls.
    »Du studierst?«
    »Ja, Biologie, aber ich werde ewig nicht fertig.«
    »Und du bist verheiratet.«
    Er lachte kaum hörbar. »Was für eine Ehe!«
    »Ist sie wirklich nicht echt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich mochte Amanda, als sie bei uns einzog. Sie ist sehr sexy und liebenswert. Deshalb habe ich sofort zugestimmt, als sie uns gefragt hat, ob einer von uns sie heiraten würde, damit sie problemlos bleiben und hier arbeiten kann. Aber seit einigen Monaten – du hast es ja gesehen, wie es bei uns zugeht. Sie macht mich wahnsinnig mit ihrer Familie.«
    Ich verzog den Mund zu einem Lächeln. »Du sahst ganz schön geschafft aus.«
    »Und das war ein ruhiger Tag! Du hast keine Ahnung, wie es manchmal bei uns zugeht.«
    Ich lachte.
    »Und das Schlimmste ist«, fügte er hinzu. »Sie hat nur Jobs, die sie auch schwarz ausüben könnte: Sie geht putzen, kellnert und gibt Tanzunterricht. Dafür braucht man nicht unbedingt eine Arbeitserlaubnis.«
    »Aber immerhin musst du keine Angst haben, dass eines Tages der Zoll oder die Polizei

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