Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sphaerenmusik

Sphaerenmusik

Titel: Sphaerenmusik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margarete Friedrich
Vom Netzwerk:
zu gern mal einen Schatz gefunden.“
    „Wir werden zusammen danach suchen“, tr östete Silvia. „Bitte, Ellen, erzählen Sie mir jetzt von den Schlossgespenstern. Glauben Sie wirklich selbst daran?“
    „Eigentlich glaube ich nur das, was ich mit me inen eigenen Augen gesehen habe, und der büßende Mönch ist mir noch nie erschienen. Allerdings...“ Sie schwieg verlegen.
    „Was war mit dem Mönch?“, drängte Silvia.
    „Er lebte im sechzehnten Jahrhundert und war, bis er die Mönchskutte anzog, der Schrecken seiner Umgebung. Er soll finsteren Gemütes gewesen sein, sehr grausam und gewalttätig. Es gab viele Gerüchte über ihn, zum Beispiel, dass er seine Feinde und diejenigen seiner Leute, die sein Missfallen erregten, zu Tode martern oder für immer in den Verliesen verschwinden ließ.“
    „Dann hat man bestimmt Skelette in ihnen g efunden?“
    „Nein, Miss Michaelis, die Kerker waren leer. Andererseits behauptet der Volksmund, dass es außer diesen Verliesen noch andere gäbe. Aber das wird sicherlich nur eine Legende sein, denn man hat bis heute keine anderen Gefängnisse entdecken kö nnen.“
    „Eine neue Arbeit wartet auf uns“, begeisterte sich Pamela. „Vielleicht finden wir diese Kerker. Wär’ doch auch was, oder?“
    „Lasst die Suche lieber bleiben“, mahnte Ellen. „Es könnte lebensgefährlich sein.“
    „Pah! Wegen der Gespenster?“
    „Natürlich nicht, Miss Pam! Aber wenn es die Geheimgänge und Kerker wirklich gibt, werden sie bestimmt im Laufe der Zeit verfallen sein.“
    „Wie kam es, Ellen, dass dieser Lord Mönch wu rde?“, fragte Silvia.
    „Nun, jemand hat ihn so sehr gehasst, dass er auf ihn schoss. Man hat den Lord zwar wieder z usammengeflickt, jedoch siechte er seitdem dahin. Da hat er wohl seiner vielen Missetaten wegen Furcht vor dem Tod und der Hölle bekommen. Er zog sich ein Mönchsgewand an, betete und fastete. Bald darauf starb er. Der Volksmund sagt, weil er in seinem weltlichen Leben so viel Unglück über andere gebracht hat, müsste er nun nach seinem Tode herumwandern, um seine Nachfahren auf ein bevorstehendes Unheil hinzuweisen.
    Lord Allan will ihm auch kurz vor seinem Tod begegnet sein. Er sagte zu dem alten James, dass er nun bald sterben würde, denn der Mönch sei ihm in der Nacht erschienen. Und ein paar Tage später stürzte er abends die Treppe hinunter und brach sich das Genick. James behauptet bis heute steif und fest, dass er oben auf der Treppe eine Gestalt in einem Mönchsgewand gesehen hätte, die sich in Nichts auflöste.“
    Erschrocken sah Silvia die Köchin an. „Dann war es vielleicht Mord. Womöglich hat ihn jemand die Treppe hinuntergestoßen.“
    Die Köchin schüttelte den Kopf. „Jetzt geht aber die Phantasie mit Ihnen durch, Miss Michaelis! Wer soll denn das getan haben und warum? Der alte, treue James etwa? Mrs. Galini war zu dieser Zeit unten im Dorf. Und ein Fremder konnte nicht so ohne weiteres ins Schloss eindringen, denn Lord Allan war sehr misstrauisch. Alle Türen mussten stets verschlossen sein. Außerdem hat auch die Polizei hier alles genau untersucht und nichts Ve rdächtiges gefunden. Selbst Mr. Mike Welton wurde stundenlang verhört, als er nach dem Unglück hier ankam. Er wohnte zwar damals noch nicht im Schloss, soll jedoch ab und zu hier zu Gast gewesen sein. Aber am Unglückstag war auch er nicht anwesend, das konnte James beschwören. Nein“, seufzte sie, „ich wüsste keinen, der so etwas getan haben könnte. Mylord hatte keine Feinde. Vielleicht hatte er sich über die nochmalige Erscheinung des Geistes so erschreckt, dass er stolperte und die Treppe hinunterfiel.“
    „Geister kann man ja nicht zur Verantwortung ziehen“, bemerkte Silvia spöttisch. „Wo befindet sich e igentlich die Familiengruft der Harleighs?“
    „Unten auf dem Dorffriedhof“, meldete sich Pamela zu Wort, „gleich unter der Kapelle. Ich war mit Mam dort, du weißt schon, wegen D aphne.“
    „Ich möchte auch zu gern wissen, was für ein Schicksal Daphne ereilte“, sagte Silvia nachden klich. „Vielleicht musste sie in einem der geheimen Verliese sterben.“
    „Möglich wär's schon“, erwiderte Ellen. „Die meisten Leute glauben, dass ihr eigener Vater sie umgebracht hat, da sie den von ihm ausgesuchten Mann nicht heiraten wollte. Aber ich kann es mir nicht denken, dass ein Vater sein leibliches Kind...“
    „Mein Adoptivvater würde mich niemals zu einer Ehe zwingen“, sagte Silvia.
    „Mein Daddy bestimmt auch

Weitere Kostenlose Bücher