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Sphaerenmusik

Sphaerenmusik

Titel: Sphaerenmusik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margarete Friedrich
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Sein Lachen klang sehr jugendlich. „Da kann er nicht mehr raus, auch nicht mit einem R evolver.“
    Er schwang seine wieder brennende Laterne unternehmenslustig hin und her, während sie den Gang entlang liefen und das Toben des Eing esperrten hinter sich ließen.
    Doch plötzlich war Silvias Kraft zu Ende, ihre Knie knickten. ein, und sie kippte um.
     
    * * *
     
    Silvia schlug die Augen auf. Zuerst wusste sie nicht, wo sie sich befand. Es war dunkel um sie herum. Sie lag auf einem weichen Lager. Sie ric htete sich auf, tastete um sich und riss dabei die Nachttischlampe um.
    Eine Tür wurde aufgerissen, helles Tageslicht drang ein, und in dem Licht stand die rothaarige Mary. „Miss Michaelis, was ist passiert?“ fragte sie.
    Schwerfällig stapfte sie zu den Fenstern, um die Jalousien hochzuziehen.
    Silvia sah, dass sie in ihrem eigenen Schlafzi mmer war. „Wie komme ich hierher?“, fragte sie.
    „Ja, wissen Sie das denn nicht?“, erwiderte M ary erstaunt. „Signora Galini hat mir heute früh befohlen, bei Ihnen Wache zu halten, weil ich ja doch nicht mehr schwere Arbeit verrichten kann.“
    Silvia betrachtete Mary und sah, dass sich deren Zustand nicht mehr verbergen ließ. Verlegen sagte sie: „Es tut mir leid, Mary, dass...“
    Mary strahlte sie jedoch an. „Es ist alles in Ordnung, Miss Michaelis. Mein Freund heiratet mich. Er hat in Edinburgh Arbeit gefunden.“
    „Das freut mich für Sie“, erwiderte Silvia her zlich. „Ist Mrs. MacKean schon zurück?“
    „Schon seit dem Vormittag, Miss Michaelis. Sie war bereits hier oben und hat sich mächtig aufg eregt.“ Mary lachte und ihre Sommersprossen tanzten auf den Wangen. „Es war überhaupt gestern was los! Signora Galina, die sonst so ruhig ist, war außer sich, als Sie und Miss Pamela nicht zum Lunch erschienen sind. Sie hat mit uns den Park und das ganze Schloss durchsucht, sogar den Fluchtgang. Sie waren jedoch unauffindbar.“
    Neugierig sah Mary Silvia an, dann platzte sie heraus: „Ich weiß, dass es mir nicht zusteht, danach zu fragen, aber wo waren Sie nur?“
    Ja, wo waren wir nur? dachte Silvia. Da war das schreckliche Gefängnis, Mike, der Phantomgeiger, die Flucht, die Wutschreie des Eingeschlossenen... Doch weiter konnte sie sich an nichts mehr erinnern.
    „Wo ist Pam?“, fragte sie plötzlich beunr uhigt.
    „Miss Pamela? Sie ist schwer erkältet und darf das Bett vorläufig nicht verlassen.“
    „Wie spät ist es, Mary?“
    „Nach vierzehn Uhr!“
    Bittend sah Silvia Mary an: „Können Sie mir etwas zum Essen heraufbringen?“
    „Gern, aber...“ Man sah Mary die noch unb efriedigte Neugierde an, da aber Silvia nicht reagierte, verließ sie das Zimmer.
    „Wie konntest du nur“, schalt Elisabeth, als sie das Zimmer betrat. „Du als die Ältere hättest ve rnünftiger sein müssen.“ Sie balancierte vorsichtig ein Tablett in den Händen und stellte es auf ein Tischchen, das sie dann an Silvias Bett rückte.
    Während sich Silvia aufrichtete, fuhr die Tante fort: „Joan ist ein Schatz! Wenn sie und ihr Sohn nicht gewesen wären, nicht auszudenken, was dann mit euch...“
    Jetzt konnte sich Elisabeth nicht länger beherrschen, sie lehnte sich an die Wand und weinte.
    „Bitte, Tantchen, bitte nicht“, bat Silvia. „Es tut mir so leid, aber nun ist ja alles vorbei.“
    Elisabeth zog ihr Taschentuch hervor, wischte sich damit über die Augen und sagte: „Ja, es ist vorbei. Nun iss endlich, sonst wird alles noch kalt.“
    Silvia aß heißhungrig einige Bissen, dann aber konnte sie ihre Frage nicht länger unterdrücken: „Weißt du vielleicht, wie ich hierher gekommen bin?“
    „Du bist ohnmächtig geworden. Sandro...“
    „Wer ist Sandro?“, unterbrach verwundert Silvia ihre Tante.
    Die Tante lächelte jetzt: „Joans Sohn und dein Phantomgeiger! - Sandro brachte dich also in dein Zimmer. Joan holte den Dorfarzt. Du kamst kurz zu dir. Der Arzt hat dir eine Beruhigungsspritze gegeben.“
    „Wie geht es Pam?“, fragte Silvia besorgt.
    „Um sie brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Sie muss nur einige Zeit im Bett bleiben.“
    Silvia schob den Teller beiseite, dann fragte sie: „Du sagtest, der Phantomgeiger sei Joans Sohn. Ich dachte, Joans einziger Sohn sei bei einem Brand in Italien u mgekommen?“
    Elisabeth schüttelte den Kopf. „Das dachten wir alle. Doch als wir heute Vormittag hier a nkamen...“
    Silvia unterbrach sie freudig: „Dann hast du also Onkel John aus dem Krankenhaus freib ekommen?“
    „Ja,

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