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Spiegel der Offenbarung

Spiegel der Offenbarung

Titel: Spiegel der Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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löschte einen kleinen Brand auf der Reling, den er mit seinem Atem gerade entfacht hatte. Seine Wunden hatten sich bereits geschlossen.
    »Und niemand nimmt es mit einem Dämon auf«, stellte Arun fest. Er wies auf die Schäden. »Jetzt mach dich an die Reparatur, oder ich lasse dich kielholen.«
    »Allmählich gefällt es mir ganz gut hier«, meinte Zoe. »Was gibt's zu essen?«
     
    Akuró stürzte aus einer Höhe ab, in der die Wolken Fangen spielten. Blut floss aus seinen Wunden und zog sich ihm nach. Mit zweifachem scharfen Zischen sausten seine Schwerter knapp an ihm vorbei nach unten.
    In ohnmächtiger Wut drehte er sich, krümmte seinen Körper, und kurz darauf schlug er donnernd, die Gliedmaßen voran, auf der Erde auf und grub durch die Wucht seines Aufpralls und sein erhebliches Gewicht ein tiefes Loch.
    Akuró starb nicht. So einfach war er nicht zu töten. Aber er stöhnte und ächzte, als er sich schwach und zitternd nach oben krallte und kämpfte, mehrmals abrutschte und von vorn beginnen musste. Schließlich war er oben angekommen und lag einige Augenblicke hechelnd und halb bewusstlos da. Seine klaffenden Wunden schmerzten, er verlor weiterhin Blut, und er spürte von dem Aufprall jeden einzelnen Knochen in seinem Leib. Der eine oder andere mochte gar gebrochen sein.
    Als sein Blick sich klärte, erkannte er nur wenige Schritte von sich entfernt eines seiner Schwerter, das mit der Spitze voran den Boden gepfählt hatte. In der Ferne hörte er den Schlachtenlärm, und er vernahm vor allem den weichen, federnden Schritt eines Wolfsköpfigen, der wohl seinen Sturz beobachtet hatte und nun näher kam, um nach ihm zu sehen.
    Zutiefst gedemütigt stemmte Akuró seinen Oberkörper langsam hoch und verhielt keuchend. Seine Zunge hing lang heraus, und er hechelte röchelnd. Sein Fell war schweißnass von dieser Anstrengung, und ihm war schwindlig.
    Noch nie war er besiegt worden; die Tatsache, dass er sich mit einem Dämon angelegt hatte, milderte das Gefühl seiner Schmach keineswegs.
    Feigling , dachte er hasserfüllt. Dafür wirst du dreifach büßen, das schwöre ich dir! Zuerst wirst du dabei zusehen, was ich mit deinem Weibchen mache, und dann kratze ich dir das Gehirn durch deine Augenhöhlen aus dem Schädel!
    »Ist alles in Ordnung, mein Gebieter?«
    General Effar beugte sich über ihn. Der kam ihm gerade recht.
    »Gleich wird es das sein«, antwortete er, dann fuhr er hoch, packte mit seinen Klauenhänden zu und riss den völlig überraschten Wolfsköpfigen zu Boden. Bevor Effar nur einen Laut von sich geben konnte, vergrub Akuró seine Reißzähne in dessen Hals und zerriss ihm die Kehle. Gierig schnappte und schluckte er nach dem hervorsprudelnden Blut, spürte, wie er seine Kräfte zurückgewann. Seine Blutungen hörten auf, die Wunden fingen an, sich zu schließen, und die Schmerzen vergingen. Mit Krallen und Zähnen bearbeitete er den zuckenden Leichnam seines Untergebenen, riss sein Herz heraus und verschlang es, fühlte, wie er wieder zu alter Stärke fand.
    Dann hob er die blutbesudelte Schnauze. Das tödliche Glühen war in seine Augen zurückgekehrt, und sein brüllender Hass scholl über das Land.
     
    Auf der Cyria Rani war Ruhe eingekehrt. Arun war erzürnt, dass sie durch diese »dumme Ablenkung« von der Schlacht abgetrieben worden waren, und befahl höchste Eile, um den Angriff fortzusetzen.
    Der Steuermann befehligte die Mannschaft, als wäre nichts geschehen. Ebenso äußerte sich niemand von der Mannschaft dazu, alle arbeiteten flink und fleißig. Die letzten Schäden wurden gerade beseitigt, Kanonen und Schleudern für den nächsten Schlag vorbereitet.
    »Sind wir ihn los?«, fragte Zoe, während sie Aswig einen vollen Teller hinstellte. Der Junge wirkte für einen Moment, als müsse er sich übergeben, aber dann griff er zu, als er sah, wie die von ihm angebetete Frau ungerührt aß.
    »Nein.«
    »Dachte ich mir. Ich hab schließlich ebenfalls so einen Sturz überlebt.«
    Als Arun sie verständnislos anschaute, erklärte sie: »Das Flugzeug.«
    »Oh ja«, sagte er daraufhin. Er sah nachdenklich aus. »Ich hatte auch einmal einen Sturz ... einen tiefen Fall.«
    »Was geschah dann?«, fragte Aswig.
    »Bin nicht sicher«, antwortete der Korsar. »Manchmal glaube ich, ich falle noch immer.« Er schüttelte den Kopf, stand auf und ging. Unterwegs zog er sein magisches Fernrohr heraus und rief Befehle, wohin die Cyria Rani gesteuert werden sollte.
    Zoe und Aswig waren dabei

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