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Spiegel der Offenbarung

Spiegel der Offenbarung

Titel: Spiegel der Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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frei, und die werden das Heer da nach hinten blasen und es auf Distanz schaffen.«
    »Ist das ... eine gute Idee?«, fragte Aswig zögernd, in seinem Blick lag jedoch eine gewisse Neugier.
    »Hat der Steuermann dich geschickt?«, erkundigte sich Arun misstrauisch.
    Aswig schüttelte den Kopf. »Nein, ehrlich nicht. Aber er hat mir vor einiger Zeit den Auftrag erteilt, auf dich aufzupassen, und das muss ich nun einmal befolgen.«
    »Hm. Stimmt. Er hat ja das Kommando, nicht wahr? Schön dumm von mir. Hätte ich es mal besser noch behalten.«
    »Er würde niemals wagen ...«
    »Schon gut, Aswig, beruhige dich. Das war ein Scherz. Du weißt doch, was ein Scherz ist, oder?«
    Der Junge schüttelte den Kopf.
    Arun gab es auf. Der Zwang, dieses ... Kind in die Arme zu nehmen und fest zu drücken, wurde fast übermächtig. Ohnmächtige Wut auf Barend Fokke erfasste ihn, was der dem Jungen angetan hatte. Und dieser ... Bastard, sein Steuermann. Würde er das je verarbeiten können? Andererseits – er war wenigstens zur Hälfte Elf, es sollte möglich sein. Seine menschliche Seite wäre vielleicht zerbrochen.
    »Dann pass jetzt auf. Das ist eine Lektion. Ich werde darauf zurückkommen und dich prüfen. Verstanden?«
    Aswig nickte, ein zarter Glanz erhellte seine blassblauen Augen.
    Arun beugte sich über die Flaschen und fing an, sie zu entkorken. Auf die Reihenfolge kam es an. Die Sprüche dazu murmelte er meistens nur ganz leise, doch für Aswig musste er lauter und deutlich sprechen. Nur eben so, dass keiner außer dem Jungen verstehen konnte, was er sagte.
    Die Stürme regten sich sofort, sobald der Korken entfernt war und frische Luft in die Flaschen drang. Die Sprüche zogen sie heraus, und damit war es so weit, ihnen den Auftrag zu erteilen.
    Farbige Nebelströme entwichen den Flaschen, stiegen langsam auf, wiegten sich hin und her, schienen zu zögern. Arun kannte das schon, manchmal gaben sie sich ein wenig zickig, aber im Großen und Ganzen war Verlass auf sie.
    Und dann schickte er sie los.
     
    Der Sturm, der im Folgenden ausbrach, war gewaltiger, als ihn nur ein Matrose auf der Cyria Rani jemals erlebt hatte. Die Winde brausten los und entfesselten ihre gesamte Macht in einem Orkan, stark wie zehn Wirbelstürme.
    Das Schiff neigte sich schlagartig zur Seite, als es von der Wucht einer Böe getroffen wurde. Laura kreischte auf, als sie plötzlich in die Luft geschleudert wurde; Milt konnte sie gerade noch an den Füßen packen und zu sich herziehen; doch im nächsten Moment kippte alles, und er bekam mühsam ein Tau mit einer Hand zu fassen und schrie auf, als es ihm fast den Arm aus dem Schultergelenk kugelte.
    Matrosen und Passagiere schlitterten übers Deck, einschließlich Zoe, die der Steuermann im letzten Moment einfing, als sie gerade über die Reling flog. Die Elfen griffen nach allem, was erreichbar war. Hanin warf einen Seilzauber aus, packte Spyridon, der an ihr vorbeisegelte, der wiederum nach Yevgenji griff, und dann hingen sie wie an der Schnur aufgereiht über dem Abgrund. Cedric und Simon bekamen die Reling zu fassen, aber Emma flog in hohem Bogen hinaus. Naburo stieß sich ab, breitete die Falkenflügel aus, holte sie ein und brachte sie zurück zu Hanin, die durch nichts aus der Ruhe zu bringen war. Sie und die Ewigen Todfeinde hatten sich wieder an Bord gezogen, und nun hatte sie sich im Deckabgang verkeilt und schob Emma ein Stück hinter sich.
    Die Matrosen, denen das vermutlich nicht zum ersten Mal passierte, hatten sich alle irgendwie festhalten können und baumelten in verschiedenen Höhen wie an einem Mobile.
    Da brauste ein Sturm heran.
    »Aaaaachtung!«, schrie ein älterer Matrose mit einer Pfeife im Mund.
    Ungebremst raste der Sturm in das Schiff, das sich daraufhin wieder aufrichtete – und beinahe zur anderen Seite geneigt hätte, aber es fing sich gerade noch und stabilisierte sich. Für Elfen und Menschen ging die turbulente Fahrt nun zurück, und sie klammerten sich fest, während ihre Füße nach einem Halt tasteten.
     
    Arun hatte Aswig während der Neigung blitzschnell eingefangen, als der Junge, klein und leicht wie Laura, ähnlich wie sie abhob und dabei war, abzufliegen.
    »Wa...?«, machte Aswig verdattert, als er feststellte, dass der Korsar nach wie vor wie an die Planken genagelt auf dem Deck stand, in einem Winkel von etwa neunzig Grad. »Wie machst du das?«
    »Es ist mein Schiff«, antwortete Arun mit spitzbübischem Grinsen. Allmählich schien er wieder zu alter

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