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Spiegel der Offenbarung

Spiegel der Offenbarung

Titel: Spiegel der Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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muss hier sein ...«
    »Wäre erstaunlich, wenn ihr das schafft«, sagte Yevgenji. »Mich wundert, dass hier noch nichts in die Luft geflogen ist bei den geballten magischen Ladungen, die unkontrolliert umherschwirren. Ich bin schon ganz belämmert. Merkt ihr das nicht?«
    »Doch«, antwortete Finn und zeigte prustend auf Milts Haare, die elektrisiert nach oben standen. Gleichzeitig prüfte er mit der Hand nach, ob es bei ihm etwa genauso war, und zuckte zusammen, als er sich tatsächlich einen Schlag einfing.
    Es gab sogar einen leisen Knall, und Funken stoben davon.
    »Ihr solltet besser aufhören«, riet Naburo, wie immer mit ernster Miene.
    Die Sucher kamen der Aufforderung unverzüglich nach, und die Haare der Menschen legten sich wieder folgsam hin.
    »Das passt vorzüglich! Ich hatte nämlich noch etwas vor, bevor wir aussteigen.« Arun stampfte zum Achterdeck, wo immer noch seine Flaschen standen, seit Tagen unberührt.
    »Steuermann, wenn du so gütig wärst und meinen Wunsch erfüllst, beizudrehen ...«
    »Hältst du das für eine gute Idee, Käpt'n? Ich mein, nach dem, was wir bei den Menschen gerade erlebt haben ...«
    »Oh ja.« Arun blickte finster zu ihm hinab.
    »Verstehe. Die Stimmung ist wieder da.«
    »Ich hatte dich darum gebeten!«
    »Und ich hatte zugesagt. Ich weiß. Also schön ...«
     
    Die Cyria Rani hatte inzwischen die Mauer erreicht und drehte nun längsseits bei. Die Verteidiger unten bauten eifrig an einem Verteidigungswall mit Graben, der für eine doppelte Speerreihe gedacht war, und mehrfach besetzten Wachtposten auf jeweils zehn Metern Abstand. Feuer brannten, Essen wurde zubereitet und Getränke ausgeteilt, die Verletzten wurden versorgt, und viele lagen einfach da und ruhten oder schliefen voller Erschöpfung. Auch die Flügelwesen nutzten den Moment zur Erholung.
    Die Gog/Magog lauerten in nicht einmal fünfzig Metern Entfernung, trotz des kreisenden Titanendactylen über ihnen.
    »Sie werden morgen angreifen«, murmelte Arun. »Wir brauchen mehr Zeit ...« Von seiner Warte aus erkannte er, dass sie ein Stück innerhalb des Heeres damit beschäftigt waren, etwas zu bauen. Einen Rammbock oder einen Turm, oder beides. Auch Sturmleitern wurden gebaut. Sie lernten schnell.
    Sein Blick glitt zum ehemaligen Lager, von dem immer noch Rauchsäulen aufstiegen. Die Gog/Magog hatten herausgeholt, was nicht bereits brannte. Sie lernten sehr schnell.
    »Wir dürfen sie nicht unterschätzen, selbst wenn wir ihnen hohe Verluste beigebracht haben. Sie werden diese flugs wieder ausgleichen.«
    Morgen war der entscheidende Tag.
    Der Steuermann hatte natürlich nicht unrecht mit seinem Einwand. Arun entfesselte da womöglich etwas, das er nicht mehr unter Kontrolle bringen konnte. Die Luft war hoch energetisch aufgeladen, er fühlte den Geschmack von Magie sogar auf der Zunge. Yevgenji und Spyridon mussten wahrscheinlich einiges aushalten, sie waren in der Hinsicht sehr viel empfänglicher und sensibler als die meisten anderen Elfen. Arun würde ihnen nicht gerade einen Gefallen erweisen. Aber ... es war wahrscheinlich das letzte Mal.
    Dumm war nur, dass er sich fürchtete.
    Was ist nur aus mir geworden , dachte er niedergeschlagen. Niemals Furcht, niemals Zorn, niemals Grausamkeit.
    Ein Bild blitzte durch seine Gedanken, das ihm einen tiefen Schauer verursachte. Ein Sturz, der niemals endete ...
    Er fühlte die Bestie rumoren und knurren. Sie verlangte nach Freiheit. Ohne Innistìr wäre es niemals so weit gekommen. Es hatte alles verändert.
    Wieder das Bild des tiefen, endlosen Falls.
    Nicht du. Ich lasse es nicht zu.
    Etwas tropfte von seiner Braue auf seine Wimpern, und er blinzelte es fort. Fuhr sich mit der Hand über die schweißnasse, geradezu triefende Stirn und hatte damit die Erklärung.
    Also dann. Wenn es schiefgeht – nun, mein liebes Schiff, vielen Dank für all deine Dienste. Es war schön, mit dir geflogen zu sein.
    Er merkte, wie sich immer mehr Köpfe von unten zu ihm hochreckten. Wahrscheinlich fragten sich alle, was das sollte, dass das Schiff längsseits zur Mauer gegangen war anstatt dahinter und dass es reglos verharrte, ohne dass etwas geschah. Besser, nicht mehr länger zu zögern.
    »Arun?«
    Eine helle Jungenstimme, besorgt.
    Arun setzte schnell sein strahlendstes Lächeln auf und wandte sich Aswig zu. »Prima, dass du da bist! Pass jetzt gut auf, was ich mache. Vergiss nichts!«
    Der Halbmensch kam näher. »Was hast du denn vor?«
    »Ich lasse die Sieben Stürme

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