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Spiegel der Offenbarung

Spiegel der Offenbarung

Titel: Spiegel der Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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tagtäglich mit Lauras Leben gespielt«, schrie der Bahamaer. »Laura hat alles an Gefahren und Leid in fast fünfzehn Wochen durchgemacht, was niemandem in seinem ganzen Leben widerfährt! Ihr habt sie ausgenutzt und benutzt, und dabei hätte sie die ganze Zeit über nach Hause gehen können? Was habt ihr getan? Wieso habt ihr Laura das vorenthalten? Wie konntet ihr das nur tun?«
    »Es war eine der Bedingungen«, sagte Naburo geknickt. »Sie ... musste es selbst herausfinden.«
    »Das hat Nidi auch gesagt! Aber das ist eine saudumme Ausrede, weil ihr nicht wolltet, dass Laura geht! Ihr habt sie gebraucht und ihr deshalb keinen Ton verraten!«
    Keiner der Elfen konnte Milt ins Gesicht blicken. Laura begriff, dass sie sich die ganze Zeit über vor diesem Moment gefürchtet hatten. Und dennoch waren sie mitgegangen, obwohl sie wussten, was geschehen würde.
    »Wir haben versucht, sie zu beschützen ...«, versuchte Hanin zu erklären.
    »Das ist euch ja zumindest hervorragend gelungen! Gratulation, sie lebt noch!« Milt war immer noch fassungslos und schüttelte den Kopf.
    »Wir wussten es nicht von Anfang an«, verteidigte Hanin sich und die anderen erneut. »Alberich beispielsweise hat es nie herausgefunden, und das war Lauras Glück, sonst hätte er sie dazu benutzt, hier herauszukommen. Wir sind erst ... wir sind recht spät darauf gekommen. Das ist die Wahrheit, Milt, das musst du uns bitte glauben.«
    »Genau gesagt, nachdem wir Alberichs schwarzen Turm verlassen hatten«, fügte Spyridon hinzu. »Nidi war der Einzige, der es von Anfang an gewusst hatte, aber er hat erst kurz vor dem Ende Arun gegenüber mit der Sprache herausgerückt.«
    Finn stand auf, stellte Milts Stuhl wieder hin und rückte ihn gerade. »Komm«, sagte er leise. »Setz dich wieder hin, Freund. Das ändert nichts mehr.«
     
    Das war das Stichwort. Laura fühlte sich immer noch wie betäubt, doch Finn hatte recht. Sie war dankbar, dass Milt sich tatsächlich wieder hinsetzte und schwieg. Langsam kehrte sie zum Tisch zurück und nahm Platz.
    »Es hätte nichts geändert«, sagte sie und war erfreut, wie ruhig ihre Stimme klang. »Ich glaube, tief in mir drin habe ich es sogar gewusst, und zwar seit meinem unfreiwilligen Ausflug in die Vergangenheit in München. Glatzkopf und Bohnenstange hatten ja gesagt, dass ich die Ley-Linien aufspüren kann. Und damals, als wir den geheimen Zugang zu der schwebenden Insel, Fokkes Heimathafen, gesucht haben, habe ich ihn mühelos gefunden – und ich war die Einzige, die dazu in der Lage war.« Sie sah Anne an. »Aber wie bin ich denn nach München gelangt und vor allem in die Vergangenheit?«
    »Der Schattenlord hatte Kenntnis von deiner Gabe, nachdem er in deinem Kopf war«, antwortete die Königin. »Selbstverständlich ist er daran interessiert, sie zu nutzen. Und es war seine Chance. Er hat dich manipuliert, um von hier zu entkommen, aber dabei ist etwas schiefgegangen. Du bist unbewusst dem Einfluss gefolgt, konntest es daher nicht kontrollieren, hast aber gleichzeitig Widerstand gegen den Schattenlord geleistet, und da ist eben einiges durcheinandergeraten.«
    »Es ist nicht außergewöhnlich, dass man ab und zu in der Vergangenheit landet«, bemerkte Robert. »Das ist schon viel mächtigeren Wesen passiert.«
    »Heißt das, ich laufe jedes Mal Gefahr, wenn ich ...«, sagte Laura entsetzt.
    »Nein.« Robert lächelte. »Nun weißt du es, und deine Gabe ist begrenzt, du verfügst über keine sonstige Magie. Genau das ist es ja. Es wird dir nie wieder passieren. Verstehst du, was ich damit sagen will?«
    Sie nickte langsam. »Ich werde diese Gabe nicht verlieren, wenn das hier zu Ende ist.«
    »Nein. Du hast sie immer in dir gehabt, sie ist ein Teil von dir.«
    »Sind mir deswegen immer so komische Sachen passiert, mein Leben lang?«, fragte sie zitternd.
    »All die merkwürdigen Erlebnisse, die du jemals in deinem Leben hattest, waren real«, erklärte Anne. »Es kam immer wieder zu Kollisionen. Das waren die Auswirkungen deiner Begabung, weil du sie nicht kontrollieren konntest.«
    »Donalda, die Pechvogelin.« Sie stieß einen trockenen Laut aus. »O Mann. Warum bin ich nie ... aus Versehen irgendwohin gestolpert?«
    »Nun, gestolpert bist du sicherlich oft genug«, versetzte Robert schmunzelnd. »Aber offenbar hattest du nicht den Wunsch, zu verschwinden.«
    »Du ahnst nicht, wie oft«, murmelte sie. Sie atmete mit einem heftigen Stoß aus. »Es ist gut. Mir ist schon klar, dass ich selbst

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