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Spiegel der Offenbarung

Spiegel der Offenbarung

Titel: Spiegel der Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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ihm zugeteilte Einheit zu ihm auf. Sie bildeten die Formation, bestückten die Armbrüste sowie die Bogen und hielten Speere bereit. Dann gingen sie auf Sturzflug und griffen an.
    Die Gog/Magog fielen, aber nicht wie Schafe. Sie schlugen zurück. Jack sah und hörte, wie Geschosse in die Flugtiere oder in seine Kameraden einschlugen und sie zum Absturz brachten. Der Rest zog wieder hoch und formierte sich neu zum nächsten Angriff.
    Jack traf es nicht, tat es nie. Seit jenem verhängnisvollen Anschlag damals, bei dem er so sehr versagt hatte, hatte er nie wieder einen Kratzer abbekommen, egal wie tollkühn er sich in den Kampf geworfen hatte. Keinem Streit war er aus dem Weg gegangen, keiner Provokation, um für seine Tat zu bezahlen. Nichts geschah ihm, als läge ein unsichtbarer Bann über ihm. Oder ein Fluch.
    Jetzt machte sich das bezahlt. Der ehemalige Sky Marshal war unerbittlich. Er legte an und schoss, legte an und schoss, und jeder Pfeil traf tödlich. Wie ein Sturm fegte er durch das feindliche Heer.
    Nicht weit von ihm entfernt setzte Veda ihren Goldenen Speer nicht minder unermüdlich ein. Die Amazone war ohnehin unangreifbar, denn der Pegasus schützte sie und sich. Ein Fabelwesen konnte nicht auf einfache Weise verletzt oder gar getötet werden, dazu brauchte es eine Menge Voraussetzungen.
    Und da stürmten Prinz Laycham, Deochar und Bricius und all die anderen nach vorn und schlugen eine breite Bresche in das vorrückende Heer. Die Gog/Magog waren noch über hundert Meter von den Stellungen vor der Mauer entfernt – dank Aruns riskantem Einsatz der Sieben Stürme.
    Als ein Schatten über ihn fiel, blickte Jack hoch. Der Titanendactyle sank herab und ging in Angriffshaltung. Gleich würde es einige Hundert tote Feinde geben.
    Jack schaute in wilder Freude wieder nach unten.
    Da sah er etwas anderes, und sein Herz blieb fast stehen.
     
    Laura sah zwei große Wesen auf sich und die anderen zuschreiten. Die weibliche Gestalt wirkte sehr viel größer, geradezu riesenhaft gegenüber der männlichen. Und das leuchtende Strahlen ging jetzt von ihnen aus, nicht mehr von der Morgensonne hinter ihnen.
    Sie waren unbeschreiblich .
    Die Kriterien schön, hässlich, grauenvoll fanden hier keine Anwendung. Es gab überhaupt keine Worte, die hätten beschreiben können, was Laura sah. Etwas unglaublich Fremdes, nie Dagewesenes, furchtbar und engelhaft zugleich. Das Licht, das sie verströmten, hatte dieselbe Farbe und zeigte ihre enge Verbundenheit an. Sie waren einzigartige Wesenheiten, aber ... keine Götter. Laura hatte keine Ahnung, woher sie diese Kenntnis haben sollte, doch sie wusste es einfach.
    »Ihr habt euch ja ganz schön Zeit gelassen!«, erklang eine sehr menschlich wirkende männliche Stimme.
     
    Laura blinzelte, und dann sah sie zwei Personen vor sich, die menschlich aussahen. Der Mann war um die eins achtzig groß, schlank und trug gut sitzende, gänzlich schwarze Kleidung, wie man es von einem Vampir erwarten wollte, und seine Augen ... sie waren blau, aber von einem beunruhigenden rötlichen Glimmen. Seine widerspenstig gelockten Haare waren blond, und er trug einen Dreitagebart; sein Teint war blass, aber nicht ungesund. Er wirkte lebendig . Beinahe menschlich.
    Die Frau war nur etwa eins siebzig groß, ihre Gestalt war schlank, doch von ausgeprägter weiblicher Form. Eine schwarze Haarmähne wallte ihren Rücken herab, und ihre dunklen Augen waren tief liegend, aber glutvoll. Ihr Gesicht war anziehend schön, insgesamt wirkte sie äußerst verführerisch, betont durch das maßgeschneiderte rote Kleid und die dazu passenden Schuhe mit den hohen Absätzen. Sowohl ihre als auch die Kleidung des Mannes wirkten wie aus der Menschenwelt, keinesfalls aus Innistìr. Zarter Sandelholzduft strömte von ihr aus, der Lauras Sinne leicht benebelte.
    »Z... Zeit gelassen?«, stotterte Milt.
    Die Elfen, einschließlich Arun, schienen sich jetzt zu besinnen und fielen allesamt auf die Knie. »Majestäten ...«
    Die Mundwinkel der Frau zuckten amüsiert. Sie winkte ab. »Oh, bitte«, sagte sie. »Lasst uns völlig zwanglos miteinander umgehen. Ich bin Anne Lanschie, genannt Anne, und das ist mein Ehemann Robert Waller, genannt Robert.«
    Verwirrt und zögernd erhoben sich die Elfen wieder; selbst die Ewigen Todfeinde hatten Schwierigkeiten, dem Paar in die Augen zu sehen. Laura konnte es ihnen nicht verdenken. Man begegnete nicht jeden Tag einer Schöpferin und ihrem vampirischen Gemahl. Sie hingegen sah es

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