Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiegel der Offenbarung

Spiegel der Offenbarung

Titel: Spiegel der Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
die brauchte er. Sie mussten schließlich einen gigantischen Vogel fangen.
    Akuró nahm ihre Witterung auf, ohne sie nach ihren Namen zu fragen, die interessierten ihn nicht. Ja, sie waren es, genau diejenigen, die er ausgesucht hatte.
    »Gut«, sagte er. »Für euch habe ich eine andere Aufgabe.«
    Sie ließen enttäuscht die Ohren hängen. »Und wir hatten schon gehofft, an vorderster Front metzeln zu dürfen«, sagte einer von ihnen. »Bisher sind wir nicht zum Zug gekommen.«
    Akuró grinste. Dann deutete er zum Himmel. »Wäre das da oben ein guter Ersatz?«
    Sie starrten hoch, begriffen und sahen mit aufleuchtenden Augen zu ihrem König. »Wir sollen ihn vom Himmel holen?«
    »Im Grunde müssen wir ihn nur zu Boden zwingen. Einmal unten, kann er nicht mehr starten. Dann ist er uns hilflos ausgeliefert. Wir werden ihn in handliche Stücke zerhacken und für lange Zeit Nahrung haben. Und was sich darauf befindet, dürft ihr exklusiv massakrieren.«
    Sie fletschten die Zähne, die Ohren aufgerichtet. Es gefiel ihnen immer besser, ausgewählt worden zu sein.
    »Aber seien wir nicht übermütig«, warnte Akuró. »Das ist ein nicht zu unterschätzender Gegner. Es wird nicht leicht, selbst wenn die Aufgabenstellung an sich simpel klingt.«
    »Wir schaffen es«, versicherte der Wolfsköpfige von vorher. »Wir besorgen genügend lange Seile, Pflöcke und Ankerhaken, Schlaufennägel, fünf große Armbrüste ... mhmm ja, das wäre es fürs Erste.« Er bewegte abschätzend die Hand. »Gib uns eine Stunde zur Vorbereitung, o König. Gleichzeitig können wir seine Angriffsstrategie beobachten und ihn an der günstigsten Stelle abfangen.«
    »Sehr gut«, antwortete Akuró zufrieden. »Wenn ihr so weit seid, werde ich euch unterstützen.«
    »Die Verschnürung wird heikel«, bemerkte ein anderer. »Ein Netz wäre besser, aber das können wir in der kurzen Zeit nicht knüpfen. Also müssen wir schnell sein mit den Knoten.«
    »Und dem Auffangen ...«, sagte der Dritte und grinste. »Der Erste, der danebengreift und sich erschießen lässt, wird dem Vieh als Lockbeute vor den Schnabel geworfen.«
    Die anderen winkten ab, überzeugt davon, dass das nicht geschehen würde.
    So flink, wie sie gekommen waren, entfernten sie sich wieder.
    Akuró wusste, dass er die ersten verheerenden Angriffe des Gigantwesens nicht verhindern konnte, aber diese Verluste musste er eben noch in Kauf nehmen. Es würden die letzten sein.
     
    »Es geht los«, flüsterte Jack. In dem graubraun-schwarzen Gewusel war der riesige König nicht schwer auszumachen – allerdings deswegen keineswegs so leicht zu treffen. Auf unheimliche Weise spürte er jeden Angriff rechtzeitig voraus und wich aus. Sei es Jacks Armbrust, sei es einer Kanonenkugel der Cyria Rani . Sie hatten es schon zu zehnt von allen Seiten versucht, er war einfach nicht zu erwischen. Zu schnell. Zu geschickt. Zu sehr Albtraumwesen, um wirklich erfasst werden zu können.
    Jack gab sich deshalb gar nicht erst mit Akuró ab, sondern wandte sich einer zufällig ermittelten Gruppierung mitten im Heer zu. Es war wichtig, die geordnete Formation zu sprengen und Unruhe, am besten Chaos hineinzubringen, und das an vielen Stellen gleichzeitig.
    Die Cyria Rani machte sich bereits ans Werk. Sehr lange würde ihre Unterstützung nicht mehr andauern können, denn die Munition ging unaufhaltsam zur Neige. Bis jetzt war ihr Einsatz jedes Mal ein voller Erfolg gewesen.
    Jack war sich genauso wie alle anderen Anführer im Klaren darüber, dass sie einen Vernichtungskrieg führen mussten. Nicht ein einziger Gog/Magog durfte überleben, das hatte auch Arun mehrmals deutlich gemacht. Selbst wenn sie, was unwahrscheinlich war, die Waffen niederlegten und sich ergaben, durften die Verteidiger keine Gnade walten lassen. Dieses Volk musste ein für alle Mal ausgelöscht werden. Denn es würde immer bleiben, was es war, es konnte sich nicht ändern. Die Gog/Magog waren nur zu diesem Zweck erschaffen worden, von wem auch immer. Sie würden niemals aufhören. Sie würden sich vermehren und von vorn beginnen.
    Aber sie werden sich niemals unterwerfen , dachte Jack. Die einzige Möglichkeit bestünde darin, sie wieder hinter der Kupfermauer einzusperren, doch ob die Schöpferin dabei mitmachte? Nun wussten alle von der Zeitbombe, und die Frage war: Würden die Gog/Magog wieder vergessen, dass es da draußen Welten gab, die es zu erobern galt?
    Jack hatte seine Gruppe ausgemacht und gab das Zeichen. Sofort schloss die

Weitere Kostenlose Bücher