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Spiegel der Offenbarung

Spiegel der Offenbarung

Titel: Spiegel der Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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pragmatisch, denn sie war heilfroh, dass diese beiden eine so »normale« Gestalt annahmen. Laura wusste nicht, ob einer der anderen die beiden so gesehen hatte wie sie. Sie würde es nicht wiederholen wollen.
    Die Augen des Vampirs richteten sich auf Laura. »Wir freuen uns, dich persönlich kennenzulernen, Laura Adrian«, sagte er. »Nicht immer waren wir davon überzeugt, dir eines Tages gegenüberzustehen.«
    »Ihr ...«, Lauras Stimme krächzte, und sie räusperte sich. Die anderen überließen ihr das Reden. »Ihr wisst Bescheid?«
    »Über alles.« Robert nickte. »Wir konnten von hier aus die Geschehnisse beobachten. Aber leider nichts unternehmen.«
    Die Herrscher begrüßten Elfen und Menschen mit Namen und dankten ihnen für ihr Kommen und Lauras Begleitschutz.
    Anne wies dann zum Tisch, der auf einmal groß genug war und Stühle exakt in der Anzahl hatte, die benötigt wurden. »Bitte, nehmt für einen Moment Platz. So viel Zeit haben wir noch, und wir sollten sie uns nehmen.«
    »Verzeihung, hat die Schlacht wieder begonnen?«, fragte Naburo ernst.
    »Das hat sie. Doch im Moment hat es keinen Sinn, einzugreifen. Das kommt später. Noch ein paar Dinge sind zu klären ...«
    Die Königin nahm am Kopfende Platz, Robert ihr gegenüber. Die anderen verteilten sich zu beiden Seiten.
    Durch Zauberhand erschienen Speisen und Getränke, und alle waren dankbar dafür. Nun spürten sie die lange Nacht.
    »Was ist geschehen?«, fragte Laura.
    Königin Anne faltete die Hände. »Als Alberich in unser Reich einfiel, war er mächtiger und wütender denn je. Er gefährdete das Land, aber weder Robert noch ich waren damals in der Lage, ihn zu überwinden. Durch den Aufbau des Reiches waren wir geschwächt und angreifbar. Also mussten wir fliehen. Wir entschieden uns, komplett von der Bildfläche zu verschwinden, bis wir einen Weg gefunden hatten, Alberich gefangen zu nehmen und an Odin auszuliefern. Ich setzte einen Hilferuf ab, bevor wir verschwanden, und verschloss dann die Grenzen derart gründlich, dass niemand mehr, auch Alberich nicht, von hier nach draußen gelangen konnte.«
    Sie seufzte. »Alberich hatte keine Ahnung von dem Verschollenen Palast, aber er hätte ihn eines Tages zufällig durch die Ley-Linie entdecken können. Ich wollte nichts dem Zufall überlassen und kappte die Verbindung – ohne zu bedenken, dass damit das gesamte Reich die Verbindung zu mir verlor, so wie ich umgekehrt.«
    »Und so hatten wir beide uns selbst gefangen gesetzt«, schloss Robert. »Niemand konnte uns finden, aber wir konnten durch Annes Zauber leider selbst nicht mehr hinaus. Hilflos mussten wir zusehen, wie Innistìr langsam dahinwelkte.«
    »Aber warum konnte dann ausgerechnet ich euch aufspüren? Und befreien?«, fragte Laura ratlos.
    »Ganz einfach«, antwortete Anne. »Du bist eine Grenzgängerin.«
    Laura sah zu ihren Elfenfreunden. Keiner wirkte überrascht. Milt und Finn allerdings klappte die Kinnlade herunter.
    »Was bedeutet das?«, fragte sie, obwohl sie es ahnte. Das Wort implizierte es bereits.
    »Du besitzt die gleiche Gabe wie Nadja Oreso, die jetzt die Königin der Crain ist an der Seite ihres Elfengemahls«, erklärte Anne.
    »Ich habe von ihr schon einige Male gehört ...«
    »Für dich existieren die magischen Grenzen zu den anderen Welten nicht«, fuhr Anne fort. »Für dich existieren überhaupt keine Grenzen. Du kannst jede Welt und jeden Ort betreten, und niemand kann dich daran hindern. Also auch ich nicht.«
    »Dann ... dann hätte ich ...«
    »Jederzeit nach Hause gehen können? Aber ja.«
    »Oh«, sagte Laura. Und dann sagte sie für eine Weile gar nichts mehr.
     
    Laura stand still auf und ging ans andere Ende des Raums. Sie hätte sich nicht gewundert, wenn ihr Herzschlag jetzt ausgesetzt hätte und sie tot umgefallen wäre.
    »Ich verstehe nicht«, hörte sie Milts Stimme. »Ihr ... ihr habt das alle gewusst, nicht wahr?«
    Als keine Antwort erfolgte, klang er wütend, als er fortfuhr: »Ich sehe es euch an, ihr braucht es gar nicht zu leugnen. Ihr habt es gewusst, allesamt, einschließlich Nidi, Laura hat mir von ihm erzählt. Und ihr habt alle geschwiegen? Wie selbstsüchtig kann man eigentlich sein?«
    Lauras Blick schwenkte zum Tisch, als sie einen Stuhl poltern hörte. Milt war aufgesprungen und hatte ihn dabei umgeworfen. Finn saß neben ihm mit roten Flecken im Gesicht; ihm war anzusehen, dass er sich nur mühsam zurückhalten konnte. Er überließ jedoch den Schauplatz Milt.
    »Ihr habt

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