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Spiegelschatten (German Edition)

Spiegelschatten (German Edition)

Titel: Spiegelschatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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zum Nachdenken gekommen und hatte Sehnsucht nach Björn. Er rief ihn an.
    » Du fehlst mir«, sagte er.
    Und Björn machte sich auf den Weg zu ihm.
    *
    Professor Dr. Meinhardt demonstrierte schon bei der Begrüßung, dass er es als Zumutung empfand, eigens für die Befragung in sein Büro gebeten worden zu sein.
    » Während der Semesterferien arbeite ich hauptsächlich zu Hause«, erklärte er verschnupft.
    Er lebte in Bad Godesberg, eigentlich ein Katzensprung und nicht der Rede wert, doch das schien er anders zu sehen.
    » Sobald ich mich in der Uni blicken lasse, komme ich nicht mehr von hier weg. Das spricht sich blitzschnell herum, und plötzlich hat jeder ein Anliegen, das unmöglich bis zur nächsten Sprechstunde warten kann.«
    Menschen, die sich so aufplusterten, waren Bert suspekt. Er setzte sich auf einen der beiden Stühle vor dem mächtigen Schreibtisch, ohne dass Meinhardt ihm den Platz angeboten hätte. Rick tat es ihm nach. Der Professor, der einige Briefe durchsah, die in einem Ablagekorb auf seinem Schreibtisch gelegen hatten, ließ sich auf seinen Sessel sinken.
    Er machte einen zerstreuten Eindruck.
    Bert wurde das Gefühl nicht los, dass diese Zerstreutheit gespielt war. Sie demonstrierte, dass nichts so wichtig sein konnte, dass man ihn dafür aus seiner Arbeit riss.
    Nicht mal der Tod seines engsten Mitarbeiters?
    » Wie gut haben Sie Ihren Assistenten Dr. Leonard Blum gekannt?«, fragte Rick wie aufs Stichwort.
    » Wie gut kennen Sie Ihren Kollegen?«, fragte Meinhardt zurück.
    » Es wäre mir lieb, wenn Sie auf eine klare Frage eine klare Antwort geben könnten«, entgegnete Rick ungerührt.
    Der Professor hob gereizt die Schultern. » Er war mein Assistent. Sein Privatleben ging mich nichts an.«
    » Ebenso wenig wie sein Tod?«, provozierte ihn Rick.
    Meinhardt kniff die Augen zusammen und starrte ihn erbost an. Bert fand es an der Zeit, sich einzumischen, um die Fronten ein wenig aufzulockern.
    » Ihr Kontakt beschränkte sich auf das Berufliche?«, fragte er.
    Der Professor nickte. Dann schickte er ein knappes » Ja« hinterher.
    » Dr. Blum soll hart gearbeitet haben«, sagte Bert.
    » Das ist unerlässlich, wenn Sie im akademischen Bereich Fuß fassen wollen.«
    » Und darüber hinaus?«, fragte Rick. » Was braucht man sonst noch so?«
    » Ehrgeiz, Intelligenz, Belesenheit und die Fähigkeit, zur rechten Zeit das Richtige zu tun.«
    » In dieser Reihenfolge?«
    Diese Frage beantwortete der Professor nicht.
    Unter zu großer Bescheidenheit, dachte Bert, schien er nicht zu leiden.
    » Wie sieht es mit der Konkurrenz aus?«, fragte er.
    » Es gibt nur wenige Assistentenstellen und viele Bewerber.«
    » Dr. Blum hat also den einen oder anderen Anwärter auf die Assistentenstelle bei Ihnen, sagen wir– im Regen stehen lassen?«, brachte Rick sich wieder ins Gespräch ein.
    » Wenn Sie es so ausdrücken wollen.«
    » Wir hätten gern Namen und Anschrift all derer, die ernsthafte Konkurrenten Leonard Blums waren.«
    Zum ersten Mal ließ Meinhardt die Maske der Zerstreutheit fallen und wirkte wirklich anwesend. Entgeistert starrte er Rick ins Gesicht.
    » Aber beruflicher Wettbewerb ist doch kein Grund für einen Mord.«
    » Haben Sie eine Ahnung…«
    Rick schien ein rotes Tuch für den Professor zu sein. Alles, was er sagte, brachte den Mann gegen ihn auf. Bert wünschte, er könnte seinem Partner ein Zeichen geben, damit er sich zurückhielt. Doch umgekehrt schien auch Rick sich von Meinhard t herausgefordert zu fühlen. Er benahm sich wie die Axt im Wald.
    » Das können Sie nicht von mir verlangen«, wehrte sich der Professor. » Ich werde Ihnen nicht die Verdächtigen liefern, die Sie brauchen.«
    » Solche Befragungen sind reine Routine«, stellte Bert klar. » Wir leuchten das Umfeld des Toten aus. Noch geht es nicht um konkrete Verdächtigungen.«
    » Wir wenden uns auch gerne an Ihre Sekretärin«, sagte Rick honigsüß.
    » Dann tun Sie, was Sie nicht lassen können.«
    Für den Professor war das Gespräch zu Ende. Bert hatte damit gerechnet, doch er beschloss, sich das nicht bieten zu lassen.
    » Gab es zwischen Dr. Blum und anderen Bewerbern offene Konflikte um die Assistentenstelle?«
    » Die gibt es immer, aber ich denke nicht, dass sie so massiv waren, dass sie in einem Mord endeten.«
    » Wie lange ist Dr. Blum Ihr Assistent gewesen?«
    » Seit Beginn des Wintersemesters Mitte Oktober, also seit knapp fünf Monaten.«
    » Waren Sie mit seiner Arbeit zufrieden?«
    » Sonst

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