Spiel, bis du stirbst (Samantha Veselkova Krimi) (German Edition)
die Tat umzusetzen, wenn Bruno schnell reagierte und die Gabel wirklich in ihr Auge bohrte. Für einen Moment bezweifelte sie es. Dann wischte sie die Gedanken beiseite. Vielleicht würde ihr Versuch misslingen. Und wenn schon? Alles war besser als sich in ein grausames Schicksal zu ergeben.
„Los, Mund auf, kleine Samantha. Du kannst ihn natürlich auch zu lassen und dein hübsches Auge verlieren. Glaube mir, dass ich danach noch viel mehr auf Lager haben werde, also mache es dir leicht und sperre dein Maul auf!“ Mit siegessicherer Stimme ließ er keinen Zweifel daran, wer hier das Sagen hatte.
„Wirst du Nika freilassen, wenn ich tue, was du sagst?“, fragte Sam, obwohl sie von Vornherein wusste, dass sie auf seine Antwort nichts geben konnte. Die Frage diente einzig und alleine zum Demonstrieren ihrer vermeintlichen Niederlage.
„Das habe ich gar nicht nötig, kleine Samantha, denn du wirst ohnehin tun was ich will, oder?“ Dabei erhöhte er den Druck der Gabel, so dass es schmerzte.
„Ja“, beeilte Sam sich zu sagen und spannte vorbereitend jeden Muskel in ihrem Körper an. „Ich werde tun, was du sagst. Alles werde ich tun.“
Mit dem rechten Auge nahm sie seinen immer steifer werdenden Penis wahr, der sich langsam ihren Lippen näherte.
‚Jetzt!‘, dachte Sam. Dann führte ihr Körper sämtliche geplante Aktionen wie ein Präzisionsuhrwerk aus. Ihre Beine und den Unterkörper streckte sie kurz nach oben, um Schwung zu holen. Dabei rief sie: „Nika, los!“
Schon schlugen ihre Beine wieder herab. Aus dieser Bewegung holte Sam die Kraft und den Schwung, um ihre Brust ruckartig anzuheben. Bruno wurde dabei ein Stück nach vorne katapultiert, konnte sich aber an der Wand hinter dem Kopfende des Bettes abstützen. Damit hatte Sam gerechnet und es war perfekt, denn jetzt befand sich sein Hodensack direkt über ihrem Gesicht. Mit einer schnellen Bewegung hob sich ihr Kopf, und ihre Zähne schlugen sich unerbittlich in seine Hoden. Sein gellender Schrei war ebenso laut, wie Sams zuvor bei der Verbrennung gewesen war. In bitterer Pein riss er die Hände nach oben, sein Körper krümmte sich.
Zeit für Teil zwei. Abermals schossen ihre Beine in die Luft, dieses Mal allerdings weit auseinander gespreizt. Sie zogen links und rechts an Brunos Körper vorbei und schlossen sich vor seinem Hals. Wie zwei Haken hängten sich nun ihre Füße ineinander ein, und ihre muskulösen Oberschenkel hatten kein Problem, den Körper des Mannes nach hinten zu drücken. Während der ganzen Aktion hielten ihre Zähne die Genitalien des Mannes fest. Zu dem ekelerregenden Eigengeschmack gesellte sich der unverwechselbare Geschmack von Blut.
‚Hoffentlich hat er kein Aids’, schoss es Sam durch den Kopf. Im Hintergrund hörte sie ein Krachen und wusste, dass Nika damit angefangen hatte, den Stuhl, an den sie gefesselt war, gegen die Wand zu schlagen. Hoffentlich hatte das Mädchen Erfolg.
Bruno tobte kreischend und schlug um sich, aber in Reichweite seiner Arme gab es kein Ziel. Sam ließ seine Hoden unterdessen kurz los, allerdings nur um schnell nachzufassen und die empfindlichen Teile noch härter malträtieren zu können. Seine Reaktion war der scheiternde Versuch eines Aufbäumens. Sams Beine umklammerten den Mann wie eine Eisenschere. Noch ein langgezogener, unmenschlicher Laut drang aus seiner Kehle, dann erschlaffte sein Körper.
Die Detektivin wusste, dass man durch Quetschung der Hoden eines Mannes eine Bewusstlosigkeit herbeiführen konnte. Selbst hatte sie das noch nie ausprobiert, aber einfach gehofft, dass es funktionierte. Sie entließ die blau angelaufenen, blutenden Genitalien in die Freiheit und spuckte mehrfach zur Seite. In diesem Moment übermannte sie der Ekel und sie erbrach sich in zwei heftigen Schüben. Als sie wieder richtig atmen konnte, schwang sie ihren Körper zur anderen Seite und schaffte es, Brunos Körper von sich zu katapultieren. Er fiel vernehmbar auf den Boden.
Jetzt sah sie nach dem Mädchen. Gerade rutschten einige Holzteile aus den Seilen, und mit ein paar zappeligen Bewegungen schaffte Nika es, die nun lockeren Stricke abzuschütteln. Ihre Arme waren frei. „Wie viel Zeit haben wir?“, fragte sie.
„Ich habe keine Ahnung“, erwiderte Sam, die sehen konnte, dass an Nikas linkem Arm Blut herablief. Das Mädchen musste sich bei ihrer Befreiungsaktion verletzt haben. Jetzt hüpfte es mit geschlossenen Beinen auf Sam zu.
„Dann befreie ich dich zuerst“, erklärte Nika.
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