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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ich diese Videos einige hundert Mal angesehen habt, werden euch gewisse Details auffallen. Ich spule das Band noch mal zu der Stelle zurück, wo sie über das Drahtseil geht. Und diesmal schauen wir es uns in Zeitlupe an. Seht ihr? Wo das Seil sich zu spannen beginnt?« Sie tippte mit dem Finger auf den Bildschirm, um zu zeigen, worauf die Männer ihr Augenmerk richten sollten. »Seht dahin, auf die Zimmerdecke, direkt über dem Drahtseil. Beobachtet das Elektrokabel, das die beiden Deckenlampen verbindet. Es bewegt sich nach oben, ein paar Zentimeter! Seht ihr das? Und jetzt springt Dahlia vom Seil herunter, und das Kabel senkt sich wieder. Das ist genau das Phänomen, das man zu sehen erwartet, wenn sich über diesem Drahtseil ein Antischwerkraftfeld aufbaut.«
    Anschließend deutete Lily auf das Standbild, das das Gesicht des Mädchens zeigte. »Schaut sie euch an. Sie lacht und hält sich nicht den Kopf vor Schmerzen.« Lily schob eine andere Kassette in den Rekorder. »Hier manipuliert sie verschiedene Schlösser mit einer solchen Geschwindigkeit,
dass ich dachte, da müsse eine Maschine mit im Spiel sein.« Das Video zeigte einen riesigen Tresor mit einem ausgeklügelten Verschlusssystem. Die Bolzen bewegten sich so schnell, und die Räder der Kombinationszahlenschlösser drehten sich und klickten mit einer Geschwindigkeit, als liefe ein unsichtbarer Mechanismus ab. Die Kamera war direkt auf die schwere Stahltür gerichtet, und erst als man das Lachen des Mädchens hörte und die Tür aufschwingen sah, erkannte man, dass Dahlia vor der Tresortür stand und diese allein durch ihre übersinnlichen Kräfte geöffnet hatte.
    Lily beobachtete die Männer. »Ist das nicht unvorstellbar? Sie hat den Tresor nicht einmal berührt. Ich habe ein paar Theorien gewälzt – Clairaudition zum Beispiel, doch damit ließ sich nicht die unglaubliche Geschwindigkeit erklären, mit der sie diese Tresortür geöffnet hat. Und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Sie hat sich intuitiv in das variable Schließsystem hineinversetzt und es in einen Zustand geringerer Entropie gebracht!«
    Lily blickte so triumphierend in die Runde, dass es Ryland schwerfiel, ihre Begeisterung zu dämpfen. »Liebling, das freut mich sehr für dich. Wirklich, ich bin stolz auf dich. Es ist nur so, dass ich kein verdammtes Wort von dem verstanden habe, was du gerade gesagt hast.« Er blickte sich mit erhobenen Augenbrauen um. Die anderen Männer schüttelten stumm die Köpfe.
    Lily trommelte nachdenklich mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte. »Okay, mal sehen, ob ich es euch anders erklären kann. Ihr kennt doch die Filme, wo die Einbrecher ein Stethoskop an die Tresortür halten, während sie das Nummernrad drehen, oder?«
    »Klar«, sagte Gator. »Solche Filme schaue ich mir am
liebsten an. Die Panzerknacker versuchen rauszuhören, wann der Bolzen einrastet.«
    »Nicht ganz, Gator«, korrigierte ihn Lily. »Tatsächlich versuchen sie eine Verringerung der Geräusche zu erlauschen. Es klickt bei jeder Ziffer, die man einstellt, und wenn der Bolzen einrastet, klingt dieses Klicken ein klein wenig leiser. Deshalb bin ich zunächst auf Clairaudition gekommen, was, wie ihr wisst, ähnlich wie Hellsehen funktioniert, nur dass man gewisse Dinge aufgrund seiner übersinnlichen Fähigkeiten eben nicht visuell wahrnimmt, sondern hört.«
    »Aber du glaubst nicht, dass das die Erklärung dafür ist, richtig?«, fragte Nicolas.
    Lily schüttelte den Kopf. »Nein, ich musste diese Theorie verwerfen. Sie erklärt nicht die unfassbare Geschwindigkeit. Zudem habe ich herausgefunden, dass diese Tresortür in dem Video – wie die meisten Tresore, die nach 1960 hergestellt wurden – über diverse Arten von Sicherungsmechanismen wie Kunststoffbolzen und Schalldämpfer verfügte, die ein ungewolltes Öffnen auf herkömmliche Weise nahezu unmöglich machte.«
    »Demnach arbeitet Dahlia nicht mit Geräuschen«, folgerte Nicolas.
    »Nein, tut sie nicht«, pflichtete Lily ihm bei. »Eine Weile war ich völlig ratlos. Doch irgendwann einmal flog mir mitten in der Nacht eine viel einfachere Erklärung zu; sie fühlt buchstäblich jede Zuhaltung einrasten. Aber das ist noch nicht alles. Ich glaube, sie hat eine gefühlsmäßige Abneigung gegen Entropie in Systemen, die ihr diese Geschwindigkeit ermöglicht.«
    »Jetzt stehe ich schon wieder auf der Leitung, Lily«, meldete sich Ryland.

    »Verzeihung. Das zweite Thermodynamische Gesetz besagt, dass jedes sich

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