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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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knallten wieder und wieder gegen die Scheibe. Glasscherben brachen heraus und zerschellten auf dem Boden. Einzelne Splitter flogen durch die Luft, bis es aussah, als regnete es Glaskristalle.
    Schreiend rannte die Schwester aus dem kleinen Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Die ungezügelte Wut des kleinen Mädchens ließ die Wände sich nach außen wölben. Die Tür rüttelte in den Angeln. Flammen züngelten an der Wand empor, fraßen sich um den Türstock herum. Knisternde grellrote und orange Feuerfahnen fegten wie ein Orkan durch den Raum. Alles, was nicht niet- und nagelfest war, wurde in die Luft geschleudert und herumgewirbelt wie von einem Zyklon.

    Und Whitney stand einfach da und schaute zu, hypnotisiert von der Macht ihres unbändigen Zorns. Er blieb auch dann noch wie angewurzelt stehen, als ihm Glasscherben ins Gesicht flogen, seine Haut zerschnitten und das Blut über den Kragen seines tadellos weißen Oberhemds floss.
    Dr. Lily Whitney-Miller hielt den Rekorder an und drehte sich zu der kleinen Gruppe von Männern um, die das Video mit derselben gebannten Faszination verfolgt hatten, wie der Doktor sie auf dem Video an den Tag gelegt hatte. Sie holte tief Luft und ließ sie langsam durch halbgeschlossene Lippen entweichen. Wie immer ging es ihr sehr nahe, ihren Vater bei derartig monströsem Tun zu beobachten. Ganz gleich, wie oft sie die Videoaufzeichnungen seiner Arbeit auch betrachtete, es wollte ihr einfach nicht gelingen, diesen skrupellosen Mann mit dem liebevollen Vater, der er gewesen war, in Einklang zu bringen. »Das, meine Herren, war Dahlia im Alter von vier Jahren«, erläuterte sie. »Sie muss heute ein paar Jahre jünger sein als ich, und ich glaube, dass ich sie ausfindig gemacht habe.«
    Betretenes Schweigen. »Sie war bereits in dem Alter so leistungsfähig? Ein vierjähriges Kind?« Captain Ryland Miller legte seiner Frau den Arm um die Schultern, um sie zu trösten, denn er wusste, wie sie sich fühlte, wenn sie sich in die Experimente vertiefte, die ihr Vater durchgeführt hatte. Er betrachtete das Bild des schwarzhaarigen Mädchens auf dem Bildschirm. »Was hast du noch von ihr, Lily?«
    »Ich habe noch andere Videos gefunden. Sie zeigen eine junge Frau, die zu einer Art Spezialagentin ausgebildet wird. Ich bin überzeugt davon, dass es sich dabei um Dahlia handelt. In diesen Unterlagen verwendet mein
Vater eine andere Kodierung, und die Person wird als Novelty White geführt. Anfangs habe ich das nicht begriffen, aber mein Vater hat vielen der Mädchen, mit denen er experimentierte, den Namen einer Blume gegeben. Dahlia wird öfter als Neuheit beschrieben. Und ich glaube, dass er bei diesen Experimenten den Namen Dahlia durch Novelty ersetzte. Diese Videos dokumentieren ihre Kinder- und Jugendzeit bis zum Alter von zwanzig Jahren. Sie ist eine außergewöhnliche junge Frau, hoher IQ, sehr talentiert, herausragende mentale Fähigkeiten, aber es ist nicht leicht, diese Aufzeichnungen zu betrachten, weil sie sehr offen ist für Angriffe vonseiten der Außenwelt und ihr niemand beigebracht hat, sich davor zu schützen.«
    »Wie hat sie in der Außenwelt ohne Schutzmechanismen überleben können?«, fragte einer der Männer, der im Dunklen saß. Lily drehte den Kopf, um ihn anzusehen, und seufzte. Nicolas Trevane schien sich immer im Schatten zu halten und war einer der Schattengänger, die sie nervös machten. Stets saß er so bewegungslos da, dass er mit seiner Umgebung zu verschmelzen schien, doch wenn er in Aktion trat, dann explodierte er förmlich und bewegte sich mit blitzartiger Geschwindigkeit. Einen Teil seiner Kindheit hatte er mit der Familie seines Vaters in einem Reservat verbracht, und anschließend lebte er zehn Jahre in Japan bei Verwandten seiner Mutter. Seine Mimik schien nie etwas preiszugeben. Seine schwarzen Augen waren ausdruckslos und kalt und ängstigten sie beinahe ebenso sehr wie die Tatsache, dass er ein Scharfschütze war, der die tödlichsten und geheimsten Missionen ausführte.
    Lily senkte den Kopf, um seinem eiskalten Blick auszuweichen. »Ich weiß es nicht, Nico. Ehrlich gesagt habe ich heute weniger Antworten als noch vor ein paar Monaten.
Es fällt mir immer noch schwer, zu begreifen, wie mein Vater mit Kindern experimentieren konnte und später dann auch mit euch. Was dieses Mädchen betrifft, so hat er die arme Kleine regelrecht gequält. Wenn ich diese Aufzeichnungen richtig interpretiere, wurde sie zur Agentin ausgebildet, und ich

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