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Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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Ehefrau nehmen. Ich meine, wenn Sie irgendwann bereit für die Ehe sind.«
    Nachdem sie ihm einen beinahe schwesterlichen Klaps auf den Arm gegeben hatte, erhob sie sich, doch er zog sie wütend wieder aufs Stroh und küsste sie wild und ungestüm. Erst als er merkte, dass sie in seinen Armen dahinzuschmelzen begann, unterbrach er den Kuss und sagte: »Ich wage zu behaupten, dass eine ›Frau mit Verstand‹ gewisse Vorteile darin sehen würde, mit so einem ›verantwortungslosen Taugenichts‹ verheiratet zu sein.«
    Sie fuhr mit dem Daumen über seine Lippen. »Das würde sie sicherlich, aber diese Vorteile sind kein Ausgleich für die Sorge, wann wohl der Schuldeneintreiber kommt und die Möbel abtransportiert, die ihr Mann beim Kartenspiel verloren hat.«
    »Ich bin aber ein ausgezeichneter Spieler«, brummte er. »Ich kann hervorragend davon leben.«
    »Solange Sie gewinnen.«
    Darauf hatte er keine Antwort. Es war wahr.
    Mit einem reumütigen Ausdruck im Gesicht schlüpfte sie aus seinen Armen, erhob sich und klopfte das Stroh aus ihren Röcken. »Verzeihen Sie, Jarret. Ich wollte Sie nicht beleidigen. Ich habe diese Dinge nur gesagt, weil Sie deutlich klargemacht haben, dass Sie nicht an der Ehe interessiert sind. Ich bin sicher, dass viele Frauen Sie sehr gern heiraten würden.«
    Er erhob sich ebenfalls. »Aber Sie nicht.«
    Sie legte den Kopf schräg. »Warum beschäftigt Sie das überhaupt? Wollen Sie mir etwa einen Antrag machen?« Als er den Blick abwendete, sagte sie: »Es hätte mich auch gewundert.«
    Er hielt sie am Arm fest, als sie zu der Leiter ging. »Aber das bedeutet nicht, dass wir –«
    »Uns nicht mehr miteinander im Heu vergnügen können?«, sagte sie mit trauriger Miene. »Doch, das bedeutet es leider. Ich gehe nicht das Risiko ein, Schande über meine Familie zu bringen, nur damit Sie ein bisschen Spaß haben können.«
    Damit kletterte sie die Leiter hinunter, und er blieb regungslos stehen. Sie hatte recht. Im Grunde verlangte er von ihr, große Risiken für ein paar Augenblicke der Leidenschaft einzugehen. Risiken, die er nicht bereit war, auf sich zu nehmen.
    Er hatte nicht über sein eigenes Vergnügen hinaus gedacht. Er hatte es noch nie tun müssen, weil er sich stets von allen ferngehalten hatte, die es möglicherweise von ihm verlangt hätten.
    Hatte Annabel gespürt, dass er nicht für ihr Wohlergehen verantwortlich sein wollte? Wenn ja, war es für ihn ausgesprochen bitter. Denn das Einzige, das er noch mehr hasste, als in eine prekäre Lage gebracht zu werden, war, durchschaubar zu sein.
    Er hatte es immer für klug gehalten, sich nichts und niemandem mit ganzem Herzen zu verschreiben, um auf diese Weise schmerzliche Verluste zu umgehen. Doch was er klug fand, betrachtete sie als pure Selbstsucht, mit der er die Gefühle anderer verhöhnte.
    Es war eine ernüchternde Erkenntnis – die ihm nicht recht gefallen wollte. Zum Teufel mit Annabel!
    Abends im Gasthaus waren alle angespannt, besonders Annabel. Sie hatte Jarret am Nachmittag nur unter Aufbietung ihrer gesamten Selbstbeherrschung verlassen können. Ein Teil von ihr hatte sie dazu ermuntert, die Gelegenheit zu ergreifen und ohne Schuldgefühle eine leidenschaftliche Liebesaffäre zu erleben.
    Doch der vernünftige Teil von ihr wusste, dass es der reinste Irrsinn war. Abgesehen davon, dass sie erwischt werden konnten, bestand die noch besorgniserregendere Möglichkeit, dass er ihr ein Kind machte. In dieser Hinsicht schien sie kein Glück zu haben.
    Sie schaute zu dem Tisch, an dem Jarret mit ein paar Männern Karten spielte, und plötzlich war ihre Kehle wie zugeschnürt. Die größte Gefahr bestand darin, dass er sie dazu brachte, zu viel für ihn zu empfinden – dass er mit einem Stück von ihrem Herzen in der Hand nach London zurückkehrte. Das durfte auf keinen Fall passieren.
    »Wenn du ihn nicht heiraten willst, solltest du ihn nicht so anschauen.«
    Sie sah Geordie erschrocken an. Sie hatte gedacht, er sei auf seinem Platz neben ihr eingeschlafen. Sie hatte ihn zuvor zur Seite genommen und ihm erklärt, sie und Jarret seien übereingekommen, nicht zu heiraten, und dass er seiner Mutter nichts von dem Kuss erzählen dürfe. Geordie hatte ihr zwar versprochen, nichts zu sagen, aber er hatte ihre Worte nicht gut aufgenommen.
    »Wie schaue ich ihn denn an?«, fragte sie.
    »Als wäre er ein Stück Marzipan, in das du gern hineinbeißen würdest.«
    Geordie hatte den mürrischen Gesichtsausdruck aufgesetzt, den er

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