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Spiel der Herzen (German Edition)

Spiel der Herzen (German Edition)

Titel: Spiel der Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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lange genug gefrönt, meinen Sie nicht?«
    »Für mich können Sie es gar nicht lange genug tun.« Er sah zu, wie sie sich aufsetzte und ihre Kleidung zu richten begann. Der Regen, der über ihnen auf das Dach trommelte, bildete einen gleichbleibenden Kontrapunkt zu seinem immer noch heftig klopfenden Herzen.
    »Sie müssen aufhören, solche Dinge zu sagen«, entgegnete sie. »Und Sie müssen aufhören … mich zu küssen.«
    Er zupfte einen Strohhalm aus ihrem Haar und kitzelte sie damit am Hals. »Und wenn ich nicht damit aufhören will?« Allmächtiger, was er wirklich sein lassen musste, war die entsetzliche Angewohnheit, mit dem Schwanz zu denken.
    »Sie müssen es!«, sagte sie bestimmt. »Geordie darf uns nicht noch einmal erwischen. Er glaubt ja bereits, Sie wollten mich heiraten, was ich nicht dulden kann. Und wenn ich ihm sage, dass zwischen uns nichts ist, muss er mir glauben. Gesetzt den Fall, er hat Sissy noch nicht erzählt, dass er uns beim Küssen gesehen hat, kann ich ihn wahrscheinlich dazu bringen, Stillschweigen zu bewahren. Aber wenn er uns noch einmal irgendwo zusammen sieht, wird er es sicher ausplaudern. Und wenn Sissy es meinem Bruder erzählt, versucht er möglicherweise –«
    »Mich in die Ehe zu zwingen.«
    »Uns beide! Und ich lasse mich zu nichts zwingen. Außerdem möchte ich nicht, dass sich meine Familie falsche Hoffnungen macht, wo es völlig ausgeschlossen ist, dass wir heiraten.«
    Die tiefe Überzeugung, die aus ihren Worten sprach, verärgerte ihn. »Sie scheinen sich dessen sehr sicher zu sein.«
    Sie sah ihn von der Seite an. »Kommen Sie, Sie wissen doch ganz genau, dass Sie mich nicht heiraten wollen.«
    Das wollte er wahrlich nicht, aber es missfiel ihm, dass sie es so nüchtern feststellte. »Nun, das mag zwar sein, aber –«
    »Und ich will Sie ebenso wenig heiraten.«
    Er setzte sich ruckartig auf. »Warum nicht?«
    »Nichts für ungut, aber eine Frau mit Verstand heiratet keinen Mann wie Sie.«
    »Das ist etwas hart ausgedrückt.« Vergrätzt ging er auf die Knie, um sich seine Hose zuzuknöpfen. »Und was für einen Mann würde eine ›Frau mit Verstand‹ heiraten?«, fragte er sarkastisch.
    Sie sah ihn überrascht an. »Nun, einen Mann, der ein gewisses Pflichtbewusstsein hat. Und nicht so einen verantwortungslosen Taugenichts, der sich an den Spieltischen Londons herumtreibt, um ja nichts Sinnvolles mit seiner Zeit anstellen zu müssen. Ihre Freunde sagten doch, dass Sie Ihrer Großmutter nur in der Brauerei aushelfen, um ihre Forderung nicht erfüllen zu müssen, sich eine Frau –«
    »Ich weiß, was sie gesagt haben«, unterbrach er sie. Er wusste allerdings nicht, warum ihn ihre Äußerungen so wütend machten. Alles, was sie sagte, war wahr.
    Aber sie durfte solche Dinge nicht sagen. Das durfte nur er. Sie sollte ihm eigentlich schöntun und ihn beschwatzen, sie zu heiraten, nachdem er sich bei ihr Freiheiten herausgenommen hatte. Er war schließlich der Sohn eines Marquess.
    Gut, er war zwar nur der Zweitgeborene, und um seine Familie rankten sich eine Menge Skandalgeschichten, aber das konnte ihr ziemlich egal sein. Sie war die Tochter eines Brauers, um Gottes willen, aus dem Provinznest Burton-upon-Trent. Und noch dazu eine Jungfer. Frauen wie sie brannten doch darauf, sich einen Mann zu angeln, nicht wahr?
    »Soll das heißen, dass Ihre Freunde gelogen haben?«, fragte sie erstaunt.
    »Nein. Sie haben nur einige sehr wichtige Details ausgelassen.« Er stopfte die Hemdschöße in seine Hose. »Zum Beispiel, dass ich die Brauerei Plumtree eines Tages erben werde. Großmutter wird sie mir nämlich hinterlassen.« Gott, nun klang er wie ein wichtigtuerischer Idiot. »Das dürfte jeder ›Frau mit Verstand‹ gefallen.«
    Sie stutzte. »Aber Sie sagten, Sie leiten die Brauerei nur vorübergehend.«
    »So ist es ja auch. Ich habe die Leitung für ein Jahr übernommen. Dann führt meine Großmutter den Betrieb weiter, bis sie stirbt, während ich …«
    »Während Sie sich wieder dem Glücksspiel, Trinken und Herumhuren widmen«, sagte sie trocken. »Das klingt wirklich nach einem äußerst reizvollen Leben an Ihrer Seite.«
    Es war zum Aus-der-Haut-Fahren! Wie zum Teufel hatte sich dieses Gespräch zu einer Generalkritik an seinem höchst angenehmen Lebensstil entwickeln können? »Ich muss Ihnen sagen, dass Hunderte von Frauen für so ein Leben töten würden.«
    Sie sah ihn belustigt an. »Das glaube ich Ihnen. Sie sollten unbedingt eine von diesen Frauen zur

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