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Spiel der Herzen

Spiel der Herzen

Titel: Spiel der Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Stelle nicht anders aussehen«, erwiderte er.
    »Wie einer, der vom Mond heruntergefallen ist.«
    »Genauso komme ich mir auch vor.«
    »Und wieso?«
    »Wenn das so einfach wäre, dir das zu erklären«, seufzte er.
    »Du kennst die, sagtest du?«
    »Ja.«
    »Näher?«
    »Nein«, log Werner und schickte sich an, aus dem Bett zu steigen.
    »Was machst du?« fragte ihn Evelyn.
    »Kann ich mal telefonieren?«
    »Natürlich.«
    Werner suchte sein Jackett, in dem das Notizbuch mit der Telefonnummer steckte, die er benötigte. Als er die Nummer hatte, ging er zum Apparat und rief Gerti an.
    Er hatte Glück, sie war zu Hause und meldete sich mit »Hallo?«
    »Verzeihung«, begann er, »spreche ich mit Frau Gertraud Maier?«
    »Ja.«
    »Maier mit a-i?«
    »Ja. Und wer sind Sie?«
    »Werner Ebert.«
    »Werner!« rief Gerti. »Was soll der Unsinn? Entschuldige, daß ich dich nicht gleich erkannt habe. Aber deine Stimme klang anders, irgendwie dumpf.«
    »Vielleicht hat eure Post eine neue Technik. Oder das macht euer Smog hier.«
    »Was heißt ›hier‹?« erwiderte Gerti. »Du befindest dich doch nicht etwa in Düsseldorf?«
    »Doch.«
    Typisch war, was Gerti darauf sagte: »Du befindest dich in Düsseldorf und hast nicht das unwiderstehliche Bedürfnis, mich zu sehen?«
    »Und wie ich das habe!« Das wirst du dann rasch merken, setzte er in Gedanken hinzu – aber anders, als du es erwartest.
    »Warum bist du dann nicht schon bei mir?«
    »Ich wollte mich zuerst vergewissern, ob du auch zu Hause und nicht in der Akademie bist.«
    »Jetzt weißt du's. In die Akademie muß ich erst heute nachmittag. Beeil dich. Die Adresse hast du ja.«
    Die habe ich, dachte er wieder grimmig.
    Zuerst waren jedoch noch einige Schwierigkeiten zu überwinden, die Evelyn machte, als sie sah, was er vorhatte. Sie war sehr enttäuscht, weinte schier und ließ sich sogar dazu hinreißen, zu erklären, daß er gar nicht mehr zurückzukommen brauche.
    »Ich komme aber zurück«, entgegnete er. »Und zwar möglichst bald und hungriger denn je.«
    »Hungriger?«
    »Nach Liebe.«
    Da war sie wieder froh.
    Bei Gerti, die wieder ihren altbekannten Soir-de-Paris-Duft verströmte, fackelte Werner dann nicht lange. Entgegen ihrer Erwartung, von ihm in die Arme gerissen und gierig geküßt zu werden, erntete sie nur einen blanken Gruß.
    »Tag, Thekla«, sagte er.
    Als er so mit der Tür ins Haus fiel, wäre darüber eine andere als Gerti erschrocken – nicht sie. Ohne mit der hübschen Wimper zu zucken, antwortete sie vergnügt: »Tag, Werner. Du bist also dahintergekommen?«
    »Ja.«
    »Ist das der Grund deines Besuches?«
    »Ja.«
    »Nicht der, daß du Sehnsucht nach mir hattest?«
    »Nein.«
    »Oh«, sagte Gerti leicht verstört. »Das ist aber eine ganz neue Erfahrung für mich. Du mußt sehr geladen sein. Warum? Wegen meines Pseudonyms?« Sie lächelte. »Habe ich als Künstlerin nicht das Recht dazu?«
    Sie standen immer noch in der Diele.
    »Können wir uns nicht setzen?« fragte Werner.
    »Natürlich.«
    Gerti führte ihn in das große Wohnzimmer ihrer kleinen Wohnung. Auf dem Tisch stand eine ziemlich neu aussehende Schreibmaschine, in der ein halb beschriebener Bogen steckte. Aus einem Aschenbecher neben der Maschine stieg noch Rauch einer Zigarette auf, die von Gerti nicht gründlich genug ausgedrückt worden war, als es an der Tür geläutet hatte.
    »Das ist lustig«, sagte Gerti. »Bei deinem Anruf war ich gerade dabei, wieder einen Brief an deinen Freund Frank zu beginnen.«
    »Das kannst du dir in Zukunft schenken.«
    »Warum denn?«
    »Frank will nicht mehr.«
    Gerti war keine Frau, die sich leicht in die Defensive drängen ließ.
    »Fühlt er sich beleidigt?« spottete sie. »Oder was sonst? So wie du dich auch, deinem Gesicht nach zu schließen?«
    Und ehe Werner etwas äußern konnte, fuhr sie fort: »Nun macht euch mal nicht lächerlich, ihr zwei.«
    »›Zwei‹ ist zuviel gesagt, meine Liebe. Frank weiß noch gar nichts von deiner Identität mit Thekla Bendow. Diese Neuigkeit muß ich ihm erst noch unterbreiten.«
    »Dann tu das doch nicht«, meinte Gerti prompt. »Keiner kann dich dazu zwingen.«
    Werner blickte sie ein Weilchen an, schüttelte den Kopf, sagte: »Du bist einmalig.«
    In den Augen Gertis war das ein Kompliment, das sie fröhlich stimmte.
    »Das weiß ich«, lachte sie.
    Immer noch kopfschüttelnd, fuhr er, ihr ›Pseudonym‹ verwendend, fort: »Wie war das nun, Thekla Bendow? Was hast du dir bei deinem neckischen

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