Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)
Emerald-City-Rudels mit einer Stimme, die trotz der geringen Lautstärke in den Raum getragen wurde. Sie und ihr Gefährte standen direkt hinter dem kleinen Tisch, an dem Charles und Anna saßen– eine Ehrengarde.
Die Hexe war eine zierliche Frau, die Gefährtin von einem von Angus’ höchsten Wölfen, einem stillen Mann mit vernarbtem Gesicht namens Tom Franklin. Tom war fast genauso unglücklich darüber, dass seine Gefährtin im Raum war, wie Charles über Annas Anwesenheit, wenn auch aus völlig anderen Gründen. Die Hexe war blind, und das hieß– zumindest für ihren Gefährten–, dass sie verletzlich war.
Normalerweise wäre das für Tom kein Problem gewesen. Charles kannte ihn als harten Teufelskerl, aber kein Zweiter wäre in dieser Menge fähig, seine Gefährtin zu verteidigen. Unter anderen Umständen hätte Charles sich darauf verlassen, dass eine Hexe auch selbst auf sich aufpassen konnte– aber diese hier roch rein und sauber. Weiße Hexen waren bei weitem nicht so mächtig wie ihre schwarzen Gegenstücke.
Auch Charles wollte seine Gefährtin aus dem Raum haben. Er versuchte, sich auf den Russen zu konzentrieren, der jetzt weitersprach, nachdem Dana sich um den Störenfried gekümmert hatte. Aber ein zu großer Teil von ihm war auf Anna konzentriert.
Am Anfang war es ihr gutgegangen. Sie saß eng neben ihm und passte auf. Aber in diesem kleinen Auditorium waren mehr als fünfzig Alphas. Fünfzig Alphas, ein paar ihrer Gefährtinnen und vereinzelt ein paar rangniedere Wölfe, insgesamt über hundert– und die meisten von ihnen waren mehr daran interessiert, einen Omega-Wolf zu sehen, als den Sprechern zuzuhören. Und unter dem Gewicht all dieser Blicke fing Anna an zu zittern.
Ich werde sie alle töten, flüsterte Bruder Wolf, weil sie ihr Angst gemacht haben.
Charles schaute zu Anna, aber dieses Mal hörte sie Bruder Wolf nicht. Charles schob die Frage, warum sie ihn auf Danas Boot gehört hatte, hier aber nicht, in seinem Kopf nach hinten, um sie irgendwann einmal zu beantworten.
Mal abgesehen von Bruder Wolfs fürsorglicher Ader war es nicht Anna, um die er sich Gedanken machte, nicht direkt. Sie war zäh, und sie würde ein paar Stunden Stress ertragen können– und er würde sicherstellen, dass es nicht mehr wurde. Das Problem waren die Wölfe.
Die Wölfe in Annas Nähe begannen– fast alle, und sogar ein paar Frauen– damit, sich nur noch auf sie zu konzentrieren. Ihre Omega-Qualitäten riefen nach Schutz– und dies waren Alphas und Dominante, in denen der Drang zu beschützen am stärksten war. Ein paar von ihnen ahnten, was passierte, wenn auch nicht warum. Arthur suchte Charles’ Blick und grinste. Bastard. Er genoss das Ganze.
Der Russe beendete seine Ausführungen, schob seinen rechten Fuß nach hinten und drehte so seinen Körper zu Charles– und lud ihn damit wortlos ein, seine Vorbehalte zu kommentieren.
Charles stand auf. Er hätte zum Podium gehen und das Mikrofon benutzen können, das der russische Wolf jederzeit an ihn abgegeben hätte, aber dazu hätte er Anna allein zurücklassen müssen (mit dem Zweiten des Emerald-City-Rudels, seiner Hexe und Dana, um sie zu beschützen), und dagegen legte Bruder Wolf unerbittlich Einspruch ein.
Es war gut, dass es ein kleines Auditorium war, und Werwölfe, wie ihre Vettern in den Märchen, sehr große Ohren hatten.
» Ich habe eure Sorgen gehört«, sagte Charles mit einer Stimme, die laut genug war, um auch die letzten Reihen zu erreichen. » Ihr habt Recht damit, beunruhigt zu sein. Vor fast drei Jahrzehnten, in dem Jahr, in dem das Feenvolk an die Öffentlichkeit gegangen ist, haben drei unserer Wölfe berichtet, dass sie von ungenannten Regierungsbehörden kontaktiert wurden, die ihnen androhten, sie auffliegen zu lassen, wenn sie nicht mit ihnen zusammenarbeiteten. Einem Wolf wurde gesagt, dass seine Familie in Gefahr sei.
Dieses Jahr wurden zweiundvierzig unserer Wölfe kontaktiert– von Regierungsbehörden, von anderen Staaten und von mindestens drei verschiedenen Terrororganisationen. In vielen Fällen wurden Familien und Partner direkt oder indirekt bedroht. Mein Vater kümmert sich um die Seinen, und er hat sich auch darum gekümmert. Überwiegend durch Geld, Macht und Einfluss, aber ein paar Leute sind auch gestorben.« Zwei davon hatte er selbst getötet.
» Letztendlich gibt es nur eine Art, mit Erpressung umzugehen.« Er hielt inne und schaute die Wölfe an. » Wenn wir unser Geheimnis offenlegen, haben sie
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