Spiel der Wölfe - Briggs, P: Spiel der Wölfe - Hunting Ground (Alpha & Omega 2)
er.
Der Alphawolf starrte ihn kühl an, und der Mann senkte den Blick, warf die Hände in die Luft und wich zurück. » Ich sagte nur, was mir aufgetragen wurde, Mann. Wenn ihr nach draußen geht, verlasst ihr das Spielfeld.«
Sie liefen an ihm vorbei und draußen an der frischen Luft nieste Ric vor Freude, das unterirdische Labyrinth verlassen zu haben. Im Schein der Lampen, die den Hof erhellten, war sein Fell grau. Anna atmete einmal tief durch und witterte– einen Vampir.
Sie kam schlitternd zum Stehen und scannte ihre Umgebung auf den Feind. Endlich sah sie ihn, ungefähr hundert Meter entfernt auf der anderen Seite des Maschendrahtzauns.
Es kostete ihre Augen einen Moment, den gut gekleideten älteren Mann mit dem skrupellosen Killer in Verbindung zu bringen, den sie zuletzt gesehen hatte, als er aufTom lag. Aber ihre Nase hatte die Verbindung bereits hergestellt. Sie machte zwei Sätze nach vorne und knallte gegen die Seite des weißen Wolfes, der sich vor sie gestellt hatte, um sie aufzuhalten. Auch er konzentrierte sich auf den Vampir.
Der Untote lachte und winkte mit einer Hand. Ein blauer Minivan fuhr heran, und er stieg ein. Der Wagen fuhr los, noch bevor er die Tür geschlossen hatte.
Isaac knurrte tief in der Kehle, ein Echo des Geräusches, das auch aus ihrer Kehle erklang. Er hatte genau gewusst, was der Mann gewesen war. Ric warf ihnen beiden einen verwirrten Blick zu– aber Anna hatte vor gestern auch noch nie Vampire getroffen.
Es machte nicht viel Sinn, weiter hierzubleiben, also drehte Anna sich um und lief auf den Hauptraum im größeren der beiden Lagerhäuser zu, wo Lichter hell erstrahlten. Bruder Wolfs Gegenwart war ein dumpfer Schmerz in ihrer Brust.
Im Lagerhaus standen alle Wölfe, die in menschlicher Gestalt geblieben waren, in einer engen Gruppe zusammen, alle auf etwas in ihrer Mitte konzentriert. Es waren zu viele, als dass ihre Nase ihr irgendetwas verraten hätte.
Alle Kleider lagen auf einem Haufen an der Wand, und sie brauchte eine Weile, ihre zu finden. Als sie sie schließlich alle zusammenhatte, hatte Charles sie gefunden. Aber seine Aufmerksamkeit lag hauptsächlich auf der Versammlung in der Mitte des Raums und sein Körper war auf eine Art verspannt, die ihr Sorgen machte.
Sie verwandelte sich, und ihr Körper protestierte noch mehr gegen die Veränderung als auf dem Weg zur Wolfsgestalt. Sie war, wie alle Wölfe, darauf trainiert, während der Verwandlung nicht viele Geräusche von sich zu geben, aber verdammt, es tat weh.
» Au, au, au«, flüsterte sie, als sich aus Pfoten quälend langsam wieder menschliche Hände bildeten. Sie steckte sie unter die Achselhöhlen und drückte zu, weil der Druck die Schmerzen betäubte. Jede Verwandlung war anders, aber sie hasste die, bei der die Hände als Letztes wieder menschliche Formen annahmen. Man hatte so viele Nerven in der Hand und jeder einzelne davon tat weh. Es ließ sie leicht benommen zurück.
Charles knurrte angesichts ihrer Schmerzen.
Sie blickte auf, aber niemand war in ihrer Nähe. Ric und sein Alpha waren auf der anderen Seite des Kleiderhaufens noch in ihrer Verwandlung gefangen. Sie schaute ihren Gefährten an und hielt ihren Körper völlig ruhig. Seine Augen waren gelb, und seine Mundwinkel zuckten, und dann noch einmal, als hätte er einen nervösen Tick.
» Charles?« Ihre Stimme war noch heiser von der Verwandlung.
» Sunny ist tot.« Seine Stimme war kehlig, und sie wusste, dass er am Rande von… von etwas war.
Anna machte sich eine halbe Sekunde Sorgen deswegen, bevor seine Worte zu ihr durchdrangen. » Arthurs Sunny?«
Er nickte kurz und sein Blick bohrte sich in ihren. » Vampire. Wir haben gerade ihre Leiche vor dem Tor gefunden.«
Und die Vampire hatten sich versteckt und darauf gewartet, dass die Wölfe Sunny fanden. Als er– der Vampir im Anzug– Anna gesehen hatte, hatte er sichergestellt, dass auch sie ihn sah. Während sie in Charles’ wilde gelbe Augen starrte, beschloss Anna, dass sie ihrem Gefährten das erst in einiger Zeit erzählen würde. Die Vampire waren weg. Sie hatte das Autokennzeichen, aber es würde keine Rolle spielen: Der Van war wahrscheinlich sowieso gemietet.
Ein Wolf heulte, ein wilder, trauernder Ruf, und ein halbes Dutzend anderer Stimmen fiel mitfühlend in den Gesang eines Wolfes ein, der seine Gefährtin verloren hatte– und alle Rufe erklangen aus menschlichen Kehlen.
Charles streckte seine Hand aus und Anna ließ zu, dass er sie auf die Füße
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