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Spiel, Kuss & Sieg

Spiel, Kuss & Sieg

Titel: Spiel, Kuss & Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Grey
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argentinischen Zollbeamten und Alejandro D’Arienzo aus der Hosentasche ziehen musste.
    Sie streckte die Hand aus und schaute den Zöllner trotzig an. Stirnrunzelnd betrachtete der Mann die silbernen Päckchen auf ihrer Handfläche. Die Zeit schien stillzustehen, während er eines nahm und misstrauisch musterte.
    Dann hallte sein lautes Gelächter durch das Flugzeug. Er hielt sich die Seiten und wandte sich um, um seinem Kollegen das verdächtige Päckchen zu zeigen, der in das Lachen einstimmte.
    Tamsin fuhr sich mit den Händen durch ihr kurzes Haar. Innerlich wappnete sie sich gegen den Spott, den sie von Alejandro erwartete.
    Sie schaute auf. Seine Miene war kalt wie Eis.

6. KAPITEL
    Und das nannte man auf frischer Tat ertappt.
    Auf frischer Tat und mit hochroten Wangen, dachte Alejandro verächtlich. Sie hatte nichts gesagt. Vielleicht, weil ihr klar war, dass selbst der Charme einer Tamsin Calthorpe diesmal nichts auszurichten vermochte. Denn genau diese Einstellung, sich durch Sex aus schwierigen Situationen herauszumogeln, war gerade entlarvt worden.
    Es war peinlich offensichtlich, was sie geplant hatte: Sie hatte ihn verführen wollen, damit er bei der Landung in Argentinien keinen einzigen Gedanken mehr an die Trikots verschwendete.
    Das Vertrauen, das sie in ihre Fähigkeiten setzte, war ziemlich atemberaubend. Er fragte sich, wie viele Männer ihr bereits erlegen waren.
    Verärgert starrte er aus dem Fenster des Wagens auf die argentinische Landschaft, ohne wirklich etwas zu sehen. Normalerweise wurde ihm immer wunderbar leicht ums Herz, sobald er sich in der Nähe von San Silvana befand. Es war der einzige Ort auf der Welt, an dem er sich je zu Hause gefühlt hatte, an dem er je hatte entspannen und abschalten können. Aber jetzt, mit Tamsin Calthorpe neben ihm, schien jede Entspannung in meilenweite Ferne gerückt zu sein.
    Der Chauffeur steuerte den Wagen sanft durch das eiserne Tor, und Alejandro erhaschte den ersten Blick auf sein Haus am Ende der Allee. Anders als das Flugzeug, bot San Silvana wenigstens genügend Platz, um einander aus dem Weg zu gehen.
    „Hier lebst du also?“
    Ihre Stimme riss ihn aus seinen düsteren Gedanken. Sie verrenkte sich fast den Hals, um das Haus besser sehen zu können. Einen Moment empfand er Überraschung darüber, wie sehr ihm ihr Profil gefiel, die Stupsnase, die weichen sinnlichen Lippen.
    Er nickte brüsk. „Willkommen in San Silvana.“
    „Es ist wunderschön.“ Sie versuchte, ungezwungen zu klingen, aber Alejandro entging nicht, wie verwirrt sie in Wirklichkeit war. Was hatte sie denn erwartet? Eine primitive Hütte mit einem Wellblechdach und einer Zinkwanne als Badezimmer?
    „Die Zivilisation ist bis in die entferntesten Winkel des Globus vorgedrungen“, kommentierte er trocken. „Hast du geglaubt, kultiviertes Leben sei nur in England möglich?“
    „Natürlich nicht“, fuhr sie ihn an. „Ich bin nur fasziniert, das ist alles.“
    „Wieso ich ein solches Anwesen besitze?“, fragte er.
    „Nun …“ Wieder schlich sich diese verlegene Röte auf ihre Wangen. „Du hast gesagt, du hättest mit nichts angefangen“, sagte sie verärgert. „Womit genau verdienst du deinen Lebensunterhalt?“
    „Ich bin Geschäftsmann.“
    Sie bogen um die letzte Kurve, jetzt lag San Silvana unmittelbar vor ihnen. Tamsin ließ das Fenster hinunterfahren und streckte den Kopf hinaus – zum einen, um die Umgebung besser sehen zu können, zum anderen, um Alejandros eindringlichen Blicken zu entgehen. Das Anwesen war offensichtlich Ende des neunzehnten Jahrhunderts im spanischen Stil erbaut worden. Es erhob sich über die flache argentinische Landschaft wie ein verzierter Hochzeitskuchen.
    Als Alejandro ihr erzählt hatte, er würde in einer estancia , einem Landgut, wohnen, hatte sie sich etwas Rustikaleres vorgestellt, ein gemütliches altes Farmhaus oder dergleichen. Mit diesem Märchenpalast hatte sie nicht gerechnet.
    „Und was für Geschäfte sind das?“, fragte sie. „Internationale Waffendeals? Opiumanbau?“
    „Ich kaufe Firmen, die in Schwierigkeiten geraten sind. Wenn sie es wert sind, gerettet zu werden, investiere ich in sie und helfe ihnen wieder auf die Beine. Wenn nicht, verkaufe ich sie in Einzelteilen mit Gewinn weiter.“
    Er sprach kühl und emotionslos. Seine Stimme sandte einen Schauer über ihren Rücken. Unwillkürlich dachte sie an den Stapel Rechnungen, der auf dem kleinen Tischchen zu Hause lag und
    die sie nicht gewagt hatte zu

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